Köln, 22.3.2003 (2), 'Stoppt den Krieg!'
Auftaktkundgebung und Demonstration
Bilder

Rolly Brings:
Herren des Krieges

Übertragung des Textes von 'Masters of War' von Bob Dylan aus dem Jahr 1963 aus dem amerikanischen ins Hochdeutsche

Kommt, ihr Herren des Krieges
Die ihr all die Kanonen baut
Die ihr die Todesflugzeuge baut
Die ihr die großen Bomben baut
Die ihr euch hinter Mauern versteckt
Die ihr euch hinter Schreibtischen versteckt
Ich will, dass ihr wisst
Ich kann durch eure Masken sehen

Ihr, die ihr niemals etwas anderes getan habt
Außer Zerstörung zu produzieren
Ihr spielt mit meiner Welt
Als ob sie euer Spielzeug wär
Ihr drückt mir ein Gewehr in die Hand
Und ihr weicht meinem Blick aus
Und ihr dreht euch um und verpisst euch
Wenn einem die Kugeln um die Ohren fliegen

Wie Judas damals
Lügt und betrügt ihr
Ein Weltkrieg könne gewonnen werden
Wollt ihr mir weismachen
Aber ich kann in euren Augen lesen
Und ich kann eure Gedanken lesen
Wie ich durch das Wasser sehen kann
Das meine Traufe runterläuft

Ihr spannt die Abzugshähne
Die andere abdrücken sollen
Dann lehnt ihr euch zurück und schaut zu
Wenn die Todesrate steigt
Ihr versteckt euch in eurer Villa
Während das Blut der jungen Menschen
Aus deren Körpern fließt
Und im Schlamm versickert

Ihr habt die schlimmste Angst verursacht
Die man überhaupt verbreiten kann
Die Angst, Kinder
In die Welt zu setzen
Ihr seid eine Gefahr für mein Kind
Das noch nicht geboren ist und noch keinen Namen hat
Ihr seid das Blut nicht wert
Das in euren Adern fließt

Wer bin ich denn schon
Dass ich hier widerspreche
Ihr könntet sagen, dass ich jung bin
Ihr könntet sagen, dass ich ungebildet bin
Aber eins weiß ich genau
Obwohl ich jünger bin als ihr
Selbst Jesus würde niemals
Vergeben, was ihr da tut

Lasst mich euch eine Frage stellen
Hat euer Geld so viel Macht
Wird es euch Vergebung kaufen
Glaubt ihr, dass es das kann
Ich glaube, ihr werdet merken
Wenn euer letztes Stündlein geschlagen hat
All das Geld, das ihr zusammengerafft habt
Wird eure Seele nicht retten können

Und ich hoffe, dass ihr verreckt
Und dass euch der Knochenmann bald holt
Ich werde eurem Sarg folgen
An einem fahlen Nachmittag
Und ich werde zusehen, wenn man euch hinab senkt
Hinab in euer Totenbett
Und ich werde über eurem Grab stehen
Bis ich sicher bin, dass ihr tot seid


Gemeinsam für eine
andere Welt

Rede von Boris Loheide, Koordinierungskreis attac Köln

Die größte Militärmacht und Wirtschaftsnation der Welt führt seit drei Tagen einen Krieg, mit dem angeblichen Ziel, ihren Gegner zu entwaffnen und dem irakischen Volk Freiheit und Demokratie zu bringen. Dieser vorgebliche Grund ist an Zynismus kaum zu überbieten. Die USA selber waren es, die den Irak in den 80ern aufgerüstet haben, als Bollwerk gegen den fundamentalistischen Iran. Und Saddam Hussein war auch damals schon ein grausamer Despot und ganz sicherlich kein Demokrat.

Und jetzt treten die Bush-Regierung und ihre Verbündeten das Völkerrecht mit Füßen. Sie haben keine Mehrheit im Weltsicherheitsrat, sie führen einen Angriffskrieg. Und dabei geht es eben nicht um das Recht eines Volkes auf Selbstbestimmung und Demokratie.

Die USA reden auch von Selbstverteidigung im Kampf gegen den internationalen Terrorismus. Die Bedrohung ist real, die Gewaltbereitschaft fundamentalistischer Terroristen ist tatsächlich hoch. Aber eine Verbindung der irakischen Regierung zu dem Terrornetzwerk Al Quaida kann die Bush-Regierung auch nicht annähernd beweisen.

Und warum sind viele Menschen überhaupt bereit, mit Terror und Krieg gegen die Vereinigten Staaten und die westliche Welt vorzugehen? Was bringt Menschen dazu, andere Menschen zu töten?

Oft ist es vor allem die wirtschaftliche Not. Es existiert ein gigantischer Unterschied zwischen den reichen und armen Ländern dieser Welt, auf der maßloser Überfluss und bitterste Not oft nur einen Steinwurf, einige U-Bahn-Stationen und höchstens ein paar Flugstunden voneinander entfernt liegen. Und dieser Zustand wird nicht besser. Die neoliberale Wirtschaftspolitik der Weltbank, des Internationalen Währungsfonds und der Welthandelsorganisation, alle dominiert von der USA und den anderen reichen Industrienationen, sorgt dafür, dass es noch schlimmer wird. Diese neoliberale Globalisierung verschärft die wirtschaftliche Not, die Ungleichheit und den Hass. Und damit die Bereitschaft der Ärmsten, zu Terroristen zu werden.

Auch hinter diesem Krieg steckt die Logik dieser ungehemmten Macht der Märkte. Natürlich geht es nicht nur um Öl, aber die Gier nach Öl ist ein gutes Symbol. Ein Symbol für die ökonomischen Interessen von Konzernen und einzelnen Volkswirtschaften. Die USA will mit militärischer Stärke ihre ökonomische Vorherrschaft sichern und sie will der eigenen Ölindustrie, mächtigen Konzerne, die für den Wahlkampf von George W. Bush viel Geld gespendet haben, die günstigen und hochwertigen Ölvorräte im Irak sichern.

Gleichzeitig soll der gesamte Nahe Osten nach Vorstellungen der Bush-Regierung gestaltet werden. Wer mitmacht, darf zum Schluss auch mit kassieren. Wer bei diesem völkerrechtswidrigen, verbrecherischen Krieg nicht mitmacht, wird unter Druck gesetzt und erpresst. Den Südamerikanischen Staaten im Sicherheitsrat droht man mit einer Nichtaufnahme in die künftige Freihandelszone. Und die Osteuropäischen Staaten, die jetzt dabei sind, haben alle noch Schulden beim Währungsfond und wollen in Zukunft vielleicht noch neue Kredite. Das ist die diplomatische Kriegspolitik der neoliberalen Globalisierung.

Doch diesmal hat sich die USA verrechnet: Die Völkergemeinschaft hat sich nicht für ihre Zwecke einspannen lassen. Die Kriegsgegner verfolgen ihren eigenen Kurs, und die Menschen gehen massenhaft auf die Straße. Die Rolle, die die USA uns zugedacht hatte: Wir sind nicht mehr bereit, sie zu spielen. Wir mögen die unmenschlichen Regeln dieses Spieles nicht. Unser Spiel heißt Widerstand - friedlich, ungehorsam und kreativ.

Natürlich begrüßt Attac, dass die Bundesregierung offen gegen diesen Krieg aufgetreten ist. Dahinter steckt zum Teil sicher auch wirklich ernst gemeinter Friedenswillen. Aber wir vergessen nicht, das auch die Bundesrepublik und andere Kriegsgegnerstaaten mit ihrer Ablehnung ökonomische Interessen verfolgen. Wir vergessen auch nicht, dass die rot-grüne Regierung sich bereits an einem völkerrechtswidrigen Angriffskrieg im Kosovo beteiligt hat, der zahlreiche Menschenleben gefordert hat. Und wir vergessen nicht, das der gleiche Gerhard Schröder, der jetzt so heftig gegen den Krieg ist, damals die Zustimmung der kriegsunwilligen Parteibasis durch harten Druck erzwungen hat.

Aber in diesem Irak-Krieg ist es scheinbar so, dass die Kriegsgegner-Staaten eher davon profitieren, dass er vermieden wird. Gerade Russland, Frankreich, Deutschland und ihre Konzerne haben eigene wirtschaftliche Interessen in dieser Region. Auch sie wollen günstige Rohstoffe und gute Absatzmärkte für die heimische Produktion. Eine Schlappe für die USA bedeutet da ganz einfach auch höhere Marktanteile für die eigenen Unternehmen. Diese Aspekte dürfen nicht unter den Tisch fallen, auch sie gehören zur perversen Logik der Konkurrenz unter den Staaten im Zeitalter der neoliberalen Globalisierung.

Dieser Krieg ist falsch, unmenschlich und unsinnig. Denn es reicht nicht, ein Symptom zu bekämpfen. Wenn wir dauerhaft Kriege vermeiden wollen, müssen wir über den Tag hinaus denken. Wir müssen uns dafür einsetzen, dass die Ursachen von Krieg und Terror beseitigt werden.

Solange die NATO Kriege als legitimes Mittel zur Sicherung freier Märkte ansieht, wird es keinen Frieden geben.

Solange die Weltwirtschaftsordnung darauf ausgerichtet ist, dass große Konzerne die Interessen einiger Weniger zu Lasten des Großteils der Menschen durchsetzen, wird es keinen Frieden geben.

Solange nicht gewährleistet ist, dass alle Menschen Zugang zu Wasser, Bildung und Gesundheitssystemen haben, wird Friede Illusion bleiben.

Solange arme Länder, die sich erst noch entwickeln wollen, unter dem Diktat der Wirtschaftspolitik der reichen Länder des Nordens stehen, wird Terror nicht vermieden, sondern gefördert.

Solange in den entwickelten Ländern immer mehr Menschen von Arbeitslosigkeit und Armut bedroht werden, weil die sozialen Systeme zerschlagen werden, suchen viele davon die Lösung ihrer Probleme in der Gewalt.

Eine andere Politik aber, die kann es nur geben, wenn wir dafür streiten. Eine andere Welt ist möglich, wenn wir sie möglich machen. Die globalisierungskritische Bewegung und die Friedensbewegung verbindet das gleiche Ziel: Eine gerechte und friedliche Welt, die Überwindung des Diktates der Ökonomie über den Menschen. Dafür müssen wir arbeiten: In Gewerkschaften, Umweltverbänden, christlichen Basisgruppen, großen und kleinen Parteien und sozialen Initiativen. Wir sind viele. Lasst uns gemeinsam für eine andere Welt streiten! Heute und in Zukunft, mit aller Kraft.


Wir müssen damit rechnen, von den Medien getäuscht zu werden

Rede von TV-Journalistin Ingelis Gnutzman im Rahmen der Kundgebung

Es ist Krieg im Irak. Und im Fernsehen sehen wir den grünen Himmel über Bagdad - das kennen wir noch. Wir sehen Raketen vor imposanter Kriegsschiffkulisse abgefeuert in die Nacht. Was sie anrichten, sehen wir nicht. Wir sehen Soldaten mit Gasmasken in der Wüste, Panzer und schwere Artillerie. Spannende Bilder wie im Spielfilm. Bilder, die Gefahr signalisieren - für die Soldaten.

Wie es den Menschen geht in diesem überfallenen Land, erfahren wir nicht. Und wenn es mal Bilder gibt von Verletzten im Krankenhaus, dann wird dazu gesagt, das man die Echtheit dieser Bilder nicht überprüfen könne. Und wenn es Fotos gibt von getroffenen Menschen, dann wird betont, dass es Farbfotos seien, so als sei das ein Beleg für Inszenierung durch den Irak. So als müsse irgendein Land inszenieren, was auf der Hand liegt: dass Krieg Sterben bedeutet.

Die Bildzeitung entpuppt sich mal wieder als zusätzliche Waffengattung - auch das kennen wir schon. „Saddam erklärt uns den Krieg“ titelte sie einen Tag vor dem Angriff. Da hatten die USA dem irakischen Regierungschef ein Ultimatum gesetzt, das Land zu verlassen. Gleichzeitig kündigten sie an, dass sie den Irak in jedem Fall bombardieren würden, auch wenn diese Forderung erfüllt werde.

„Saddam erklärt uns den Krieg“. George Dabbelju wird in den Medien nicht mit seinem Vornamen angeredet...

Überhaupt sprachen auch Journalisten monatelang mit atemberaubender Hartnäckigkeit von einem Krieg gegen Saddam Hussein, so als solle nur er angegriffen werden - ein einzelner Diktator. Tatsache ist, dass ein Volk von annähernd 24 Millionen Menschen bombardiert wird, ein Volk, das zur Hälfte aus Kindern besteht. Über 50 Prozent der irakischen Bevölkerung sind nicht älter als 18 Jahre. Darüber wird kaum berichtet.

Wenig erfahren wir darüber, wie Menschen es aushalten, innerhalb von nur 20 Jahren den dritten großen Krieg erleben zu müssen, wie es ihnen nach 13 Jahren Sanktionen geht, und wie sie damit leben, dass der letzte Golfkrieg eigentlich nie aufgehört hat, dass die USA und Großbritannien ohne jedes UN-Mandat regelmäßig den Süden bombardierten und Menschen töteten.

Stattdessen - in vielen Berichten, eine Sprache, die verharmlost, verschleiert, wenn von „Waffengang“ die Rede ist, von „Großoffensive“ oder „Militärschlag“, von Bomben-„Teppichen“.

Stattdessen - Zynismus in Talkshows, die lange vor dem Krieg immer wieder die Frage diskutierten, was danach kommt - wer denn dann regieren solle, ob wirtschaftliche Nachteile für uns zu erwarten seien, ob sich die Iraker unter Umständen untereinander bekriegen könnten.

Ein halbseitiger Artikel in der Süddeutschen Zeitung erschien im Dezember unter dem Titel: „Der Krieg und seine Folgen“. Die Unterzeile hieß: „Ein amerikanischer Angriff auf den Irak wird den Nahen Osten destabilisieren, doch das“ - so wörtlich - „muss für die Region nicht nur schlecht sein“.

Und im Fernsehen ging es zur Hauptsendezeit über eine Stunde lang um das Leben auf einem Flugzeugträger der US-Armee. Titel: „20 Minuten bis Bagdad“. Ein Film, der in allen Details über die Mannschaft berichtete, deren Ängste bei Nachtflügen, die Finanzprobleme der Familie zuhause. Immer wieder stellten die US-Soldaten die Anschläge auf das World Trade Center am 11. September 2001 in unmittelbaren Zusammenhang zum Irak - nicht ein Mal wurde im Text darauf hingewiesen, dass es diesen Zusammenhang nicht gibt.

Als ich im letzten Sommer für eine Fernsehdokumentation im Irak war, hatte ich die seltene Gelegenheit, auch zwei Fabriken besuchen zu können, in denen nach Angaben westlicher Geheimdienste wieder Massenvernichtungswaffen produziert werden. Beide Anlagen stellten sich als vollkommen zerstört oder verrottet heraus.

Zurück in Deutschland, machte ich zunächst einen Beitrag für den Weltspiegel der ARD, in dem ich von einer der Fabriken berichtete. Danach rief mich der Bundesnachrichtendienst im Sender an. Man habe selber so wenig Informationen über den Irak, man habe ja keinen Zugang zu diesen Anlagen, man sei ja auf die Satellitenbilder angewiesen, kurz: man habe Interesse an unserem Material.

Wir haben dem BND dann angeboten, das Material im Schneideraum zu besichtigen - wenn wir sie dabei drehen und interviewen können. Das wurde dankend abgelehnt.

Natürlich ist es schwer, gerade im Krieg, wahrheitsgetreue Informationen zu liefern. Die Bedingungen sind außergewöhnlich - totale Zensur durch die USA, Manipulation durch den Irak, Gefahr für das eigene Leben. Aber dieser Krieg, dieser Golfkrieg, ist ja nicht der erste. Wir Journalistinnen und Journalisten hatten Gelegenheit, aus dem letzten zu lernen, hätten Gelegenheit gehabt.

Wenn überhaupt mal - in jüngster Zeit - von den potentiellen Opfern des jetzigen Golfkrieges geredet wurde, dann in Größenordnungen von Zehntausenden. Im letzten Golfkrieg starben aber nach Schätzungen zwischen 150 000 und 300 000 Menschen im Irak.

Im letzten, angeblich chirurgisch sauberen, Golfkrieg wurden außerhalb von Bagdad Splitterbomben eingesetzt. Und Vakuumbomben. Und Benzinbomben. Und Geschosse mit abgereichertem Uran - allein davon warfen die Alliierten 300 Tonnen ab. Das sind allgemein zugängliche Informationen, aber sie werden kaum berichtet.

Im Süden des Irak wird der Weg von Kuweit nach Basra heute „Straße des Todes“ genannt. Dort haben US-Bomber zehntausende Soldaten bombardiert, die auf dem Rückzug waren. Sie nannten das „Truthahnschiessen“ - ein Kriegsverbrechen, das nie geahndet wurde. Mit den irakischen Soldaten starben zahlreiche zivile Flüchtlinge.

Darüber wird kaum berichtet. Würde darüber berichtet, könnte man sich leicht vorstellen, wie der jetzige Krieg gegen die irakische Bevölkerung aussieht. Die USA haben angekündigt, unter Umständen auch kleinere Atombomben einzusetzen, mit dem niedlichen Namen „MiniNukes“. Sie haben angekündigt, dass sie nicht nur in diesem Fall Präventivkriege führen wollen, dass sie die UNO für einen Debattierclub halten, dass sie allein entscheiden, wann sie welches Land mit welchen Mitteln angreifen - all das und noch viel mehr findet sich säuberlich formuliert in diversen Strategiepapieren der US-Regierung im Internet.

Es könnte darüber berichtet werden.

Worauf es mir ankommt: das Bewusstsein zu schärfen, dass jeder Krieg, dass dieser Krieg heute, auch mit Hilfe der Medien geführt wird. Dass Lügen, Propaganda, Desinformationen Teil der Strategie sind. Dass wir bei jedem Fernsehbericht, bei jeder Radiomeldung, bei jedem Zeitungsartikel damit rechnen müssen, getäuscht zu werden.

Von uns Journalistinnen und Journalisten wünsche ich mir, dass wir uns dessen bewusst werden und endlich damit aufhören uns instrumentalisieren zu lassen.


Stoppt den Krieg !

Aufruf des Kölner Aktionsbündnisses gegen Krieg und Rassismus

Liebe Kölnerinnen, liebe Kölner !

Es ist passiert. Die Weltgemeinschaft befindet sich wieder auf dem Völkerrechtsniveau vor dem 1. Weltkrieg.

Die USA und Großbritannien kümmern sich einen Dreck um die Meinung der UN und ihrem „Sicherheitsrat“. Trotz mehrheitlicher Ablehnung dort haben sie den Angriffskrieg gegen den Irak begonnen. Dabei geht es weder um Terrorismusbekämpfung noch um Kontrollen von Massenvernichtungswaffen. In Wirklichkeit geht es um geopolitische und wirtschaftliche Interessen, wie z.B. um den Zugriff auf das irakische Öl.

Es ist wahr, Saddam Hussein ist und/oder war ein Diktator, der das Volk unterdrückt. Wir wollen auch, dass die irakische Bevölkerung in Frieden und Freiheit leben kann. Deshalb sprechen heute hier auf unserer Kundgebung auch Vertreter der irakischen Opposition. Aber weder die bisherigen Sanktionen gegen den Irak noch der jetzige Krieg bringen der irakischen Bevölkerung Frieden oder Freiheit, sondern nur den Tod tausender Menschen.

Der Bundesregierung hat angekündigt, dass sich die BRD an einem Krieg gegen den Irak nicht beteiligen wird. Das finden wir gut.

Aber jetzt nach Ausbruch des Krieges wollen wir diese Ankündigung radikal ernst nehmen.

Es darf keinerlei finanzielle und logistische Unterstützung für den Krieg geben. Es darf keinerlei Kompensationsdeals geben (Die Bundeswehr ersetzt amerikanisches Militär in Afghanistan oder Jugoslawien). Der Einsatz amerikanischen Materials und Logistik von US-Militärbasen in der BRD muss unterbunden werden. Überflugsrechte müssen für die Dauer des Krieges ausgesetzt werden. Die deutschen ABC- Fuchs- Spür Panzer in Kuwait müssen abgezogen werden. Die Einheiten der Marine ( z.B. die Fregatte Köln) vor der Küste der arabischen Halbinsel und im Roten Meer müssen nach Hause. Die Lieferungen der deutscher Firmen und Waffenkonzerne an den Irak- und die US- Kriegsmaschinerie müssen gestoppt werden.

Dies alles kann vor allem durch Blockaden militärischer Einrichtungen (deutscher, britischer und US-merikanischer) und Streiks in den entsprechenden Unternehmen durchgesetzt werden.

Die BRD sollte nach diesen Erfahrungen mit den USA die militärische Allianz aufkündigen.

Die einzige „deutsche Kriegsbeteiligung“ soll die materielle Vorbereitung für die Aufnahme von 100 000 en Flüchtlingen aus dem Irak in der BRD sein.

Alles andere ist völkerrechts- und damit verfassungswidrig. Deswegen fordern wir alle deutschen Soldaten, die bei an oben genannten Einsätzen beteiligt sind, zu desertieren, weil sie sonst - strafrechtlich gesehen - ein Verbrechen begehen
  • Stoppt den Angriffskrieg gegen den Irak !
  • Für Frieden und Demokratie im Irak !
  • Keinerlei Unterstützung des Angriffskriegs durch die Bundesrepublik !
  • Soldaten desertiert, falls ihr kriegsunterstützend eingesetzt werdet !
  • Einstellung aller Waffenexporte !
  • Aufnahme aller Kriegsflüchtlinge aus dem Irak in der BRD !
.S.d.P.: Reiner Schmidt, c/o SoZ-Verlag, Dasselstr. 75-77