Leverkusen, 29.1.2005 - 'Null Toleranz für Nazis' - Naziaufmarsch und der Protest dagegenBilder

Null Toleranz für Nazis - Naziaufmarsch verhindern!

Aufruf des Antifa-Forums Leverkusen zum Protest

Am 29.Januar 2005 wollen Neonazis unter dem zynischen Motto „Gegen Intoleranz und staatliche Repression - Freiheit ist immer die Freiheit des Andersdenkenden“ erneut durch Leverkusen marschieren. Anmelder ist der Bergheimer Neonazi Axel Reitz, vom sogenannten „Kampfbund Deutscher Sozialisten Köln“. Mobilisiert wird aus den Reihen der rechtsextremen „Freien Kameradschaften“ und der rechtsradikalen Vereinigung „Leverkusener Aufbruch“.

Naziaufmarsch verhindern!

Bereits am 9. November 2004 marschierten rund 90 Neonazis, begleitet von 800 Polizisten, durch Leverkusen.

Bewusst wählten sie den 66.Jahrestag der "Reichspogromnacht", um ihre antisemitische, rassistische und homophobe Ideologie zu propagieren. Gegen diese ungeheuerliche Provokation und Verhöhnung der Opfer nationalsozialistischer Verbrechen gingen an diesem Tag einige hundert Menschen in Leverkusen auf die Straße. Dennoch konnte der Naziaufmarsch nicht verhindert werden. Die Polizei sah sicht trotz Sprechchören wie „Die schönsten Nächte überall sind die Nächte aus Kristall“ nicht dazu genötigt einzugreifen. Erst nach einer Strafanzeige der Gegendemonstranten ermittelt die Staatsanwaltschaft nun wegen des Verdachts auf Volksverhetzung - Das Verfahren ist noch anhängig.

Naziaufmärsche dürfen nicht zur Normalität werden!!!

Das Auftreten des Neonazismus hat sich in den letzten Jahren verändert. Die ‚rechte nationale Szene', die sich in Freien Kameradschaften und parteiunabhängigen Gruppierungen organisiert hat, marschiert nicht nur fast jedes Wochenende in wechselnden Städten und mobilisiert hierbei bis zu 2000 Neofaschisten. Musik mit rassistischen Inhalten und rechte „Eventkultur“ soll vor allem Jugendliche gezielt an das Netzwerk des militanten Neonazismus heranführen. Neben dem "klassischen" Bild von Springerstiefel tragenden Skinheads hat sich ein Potential entwickelt, das unauffällig, flexibel und schnell mobilisierbar ist.

Parallel zum propagierten „Kampf um die Straße“ werden derzeit die rechten Kräfte gebündelt.

Führende Vertreter der "Freien Kameradschaften" und die Parteispitze der NPD, derzeitig erfolgreichste Partei der extremen Rechten in Deutschland, verkündeten ihre künftige enge Zusammenarbeit. Führungskader der "Freien Kameradschaften" traten der NPD bei und sind seit Ende Oktober auch im NPD-Bundesvorstand vertreten. Der "Kampf um die Straße", der "Kampf um die Köpfe" und der "Kampf um die Parlamente" sollen nun effektiver zusammengeführt werden.

Faschismus ist keine Meinung, Faschismus ist ein Verbrechen.

Der Versuch von PolitikerInnen und Polizei, Naziaufmärsche zu bagatellisieren, geht dabei an der Realität vorbei. Von diesen Gruppen, die durch Aufmärsche ihre innere Einheit zu stärken suchen, gehen brutale Übergriffe bis hin zu Mordanschlägen auf MigrantInnen, Flüchtlinge, Obdachlose und Andersdenkende aus. Für faschistisches Gedankengut und neonazistische Gewalt darf es keine Toleranz geben!

Wir alle sind dazu aufgerufen, uns mit Entschlossenheit und Kreativität dem erneuten Aufmarsch in Leverkusen entgegenzustellen.

DEMONSTRATION und KUNDGEBUNG
29.Januar 2005, 9.30h, Rathausvorplatz, Leverkusen-Mitte

Zeit und Ort können sich durch eine Verlegung des Versammlungsplatzes der Neonazis ändern. Achtet bitte auf kurzfristige Änderungen!

Quelle: www.antifa-forum.tk


Demonstration der Faschisten einige Male gestört

Bericht in Indymedia vom 29.1.2005 - von Kate Mosh - 30.01.2005 13:44

Unter dem zynischen Motto „Gegen Intoleranz und staatliche Repression - Freiheit ist immer die Freiheit des Andersdenkenden“ marschierten am Samstag den 29.Januar ca. 100 Neonazis durch Leverkusen Wiesdorf.

Anmelder war wie auch am 9ten November 2004 schon der selbsternannte „Gauleiter Rheinland“ Axel Reitz vom „Kampfbund Deutscher Sozialisten Köln“, mobilisiert wurde hauptsächlich über die Internetseiten des „AB Westdeutschland“ und des „Leverkusener Aufbruchs“ (www.leverkusener-aufbruch.com). Hinter welchen eine Kameradschaftsähnliche Gruppierung steht die in letzter Zeit vor Ort vermehrt in Erscheinung tritt.

Die vom „Leverkusener Aktionsbündnis gegen den Naziaufmarsch“ ausgegebene Parole „Null Toleranz für Nazis, Naziaufmarsch verhindern“ konnte an diesen Tag leider nicht in die Tat umgesetzt werden, da sich an der Gegenkundgebung nur etwa 350 Leute (grobe SCHÄTZUNG) beteiligten. Zwar konnte die Demonstration der Faschisten einige Male gestört und mit verschiedenen Wurfgegenständen attackiert werden, gestoppt wurde sie meines Wissens jedoch nicht.

Quelle: http://de.indymedia.org


10 Festnahmen von AntifaschistInnen

Bericht in Indymedia vom 29.1.2005 - von AufRuhr! - 30.01.2005 12:15

Für den 29.Januar 2005 hatten Neonazis unter dem zynischen Motto „Gegen Intoleranz und staatliche Repression. Freiheit ist immer die Freiheit des Andersdenkenden“ angekündigt erneut durch Leverkusen zu "marschieren".

Anmelder war der 21jährige Bergheimer Neonazi Axel Reitz vom sogenannten „Kampfbund Deutscher Sozialisten Köln“. Mobilisiert wurde aus den Reihen der rechtsextremen „Freien Kameradschaften“ und der rechtsextremen Vereinigung „Leverkusener Aufbruch“.

Zwischen 9:30 und 10:00 Uhr sammelten sich über 300 Menschen (Angabe Polizei-Pressestelle) auf dem Rathausvorplatz in Leverkusen zu der Kundgebung "Gegen den Naziaufmarsch, Null Toleranz für Nazis" um gegen den Nazi-Aufmarsch zu protestieren und ihn bestenfalls zu verhindern.

Der "Aufmarsch" der Nazis mit etwa 100 TeilnehmerInnen setzte sich gegen 12.30 Uhr nach einer "Auftaktkundgebung" auf der Heinrich-von-Stephan-Straße in Bewegung. Nach einer "Zwischenkundgebung", trafen die Nazis gegen 14.30 Uhr wieder am Ausgangspunkt ein. Gegen 14.40 Uhr wurde mit einer "Abschlusskundgebung" die Demonstration von dem Anmelder Axel Reitz für beendet erklärt.

Es gab 10 Festnahmen von AntifaschistInnen. Sechs wurden wegen angeblichen "Verstoß gegen das Vermummungsverbot", "Mitführen pyrotechnischer Gegenstände" und "Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte" festgenommen. Wegen angeblichen "Nichtbefolgen von Platzverweisen" wurden vier weitere Personen in Gewahrsam genommen. Aufgrund der Festnahmen kam es zu einer kleinen Soli-Kundgebung vor der Polizeiwache für die Freilassung der AntifaschistInnen. Die nach einer Zeit dann wieder freigelassen wurden.

Für die Dauer des Aufzuges wurde die Bundesstraße 8 und die Friedrich-Ebert-Straße zeitweilig für den Fahrzeugverkehr in beide Fahrtrichtungen gesperrt.

Die Polizei Pressestelle Leverkusen beantwortet angeblich Rückfragen zu den "Vorkomnissen": Tel. 0214/377-2140

Quelle: http://de.indymedia.org