Düsseldorf, 16.12.2005 - Aktion anläßlich des 71. Streiktags der Beschäftigten von Gate GourmetBilder

71 Tage Streik!

Hans-Dieter Hey über die Aktion zur Unterstützung des Streiks

"Viel ist schon gewonnen, wenn nur einer aufsteht und nein sagt" (Bertold Brecht)

Mutig und entschlossen, bei bitterer Kälte, Sturm und Regen, streiken Beschäftigte von Gate Gourmet nun 71 Tage für ihre berechtigten Interessen. Mit bezahlten Streikbrechern und mit einer Sicherheitsfirma versucht die Firmenleitung, gegen die Streikenden vorzugehen. Hierzu der Präses der evangelischen Kirche im Rheinland, Nikolaus Schneider: "Dass ein Unternehmen Sicherheitskräfte engagiert, die auf Menschen aufpassen sollen, die für sich und ihre Rechte eintreten, ist schon merkwürdig."

Das widersprüchliche Verhalten des Verhandlungsführers von Gate Gourmet Nordeuropa ist besonders deshalb skandalös, weil bereits einer Einigung zugestimmt wurde. Offensichtlich ist der deutsche Verhandlungsführer von Gate Gourmet nicht Manns genug zur Durchsetzung des Verhandlungsergebnisses gegenüber dem amerikanischen Mutterkonzern.

Um die Streikenden zu unterstützen und zu ermutigen, fanden sich am Freitag zahlreiche Gewerkschafter verschiedener Gewerkschaften, des DGB sowie Mitglieder der "Kölner Montagsdemo" zur Streikunterstützung und zu Solidaritätsbekundungen ein. Gemeinsam wurde versucht, die Belieferung von Flugzeugen mit den Gate-Grourmet-Menus zu boykottieren, um wieder Bewegung in die Verhandlung zu bringen.

Aus der Streikzeitung Nr. 51 vom 16.12.2005:

"Mehrfach hat Gate Gourmet nach dem Widerspruch zur Tarifeinigung angekündigt, auf die Gewerkschaft NGG zuzukommen, um weitere Gespräche zu führen. Aber entgegen diesen Worten ist bis heute bei NGG kein Vorschlag zum weiteren Vorgehen eingegangen.

Auch die LTU scheint sich noch keine Gedanken darüber zu machen, wie sie den Service für die Passagiere an Weihnachten aufrecht erhalten will und mit wem sie da ihre Geschäfte macht. Die streikenden Kolleginnen und Kollegen waren bis vor wenigen Jahren Mitarbeiter des LTU-Konzerns, bis heute ist die Identifikation mit der alten LTC bei vielen Beschäftigten lebendig. Das Gedächtnis der LTU scheint kurz zu sein. Dabei sollte die LTU dem Gemeinwohl auch deshalb in besonderer Weise verpflichtet sein, weil ihr das Land NRW, letztlich also der Steuerzahler, in wirtschaftlich schwierigen Zeiten durch Landesbürgschaften beigestanden hat. Die wurden gerade erst abgelöst. Wir erwarten von der LTU deshalb, dass sie ein verantwortliches Geschäftsgebahren von Gate Gourmet einfordert!"