Drohender Kriegsschauplatz Iran
An die Bundeszentrale für Politische Bildung
Offener Brief vom 17.1.2008 in Sachen Antisemitismus-Dossier der Bundeszentrale, das die Behauptung enthält, der Iran wolle Israel von der Landkarte tilgen
(Resonanz dazu siehe unten)

Sehr geehrter Herr Schilling, sehr geehrte Damen und Herren der Redaktion und der Pressestelle,

durch Herrn Thomas Immanuel Steinberg sind wir darauf aufmerksam geworden, daß sich auf Ihrer website ein Dossier zum Thema Antisemitismus befindet (http://www.bpb.de/themen/GX51KQ,0,0,Antisemitismus.html), das mit den Worten eingeleitet wird: "Mit seiner Äußerung, Israel von der Landkarte tilgen zu wollen, sorgte Irans Präsident Mahmud Ahmadinedschad im Oktober 2005 weltweit für Empörung. Sein offener Hass gegen Israel und die Juden entlädt sich regelmäßig: in Drohungen, Anfeindungen, in einer konsequenten Leugnung und Relativierung des Holocaust. Auch jenseits des Gottesstaates wächst die Zahl der Geschichts-Revisionisten..."

Sie schreiben in Ihrem Text dem iranischen Präsidenten das Zitat zu, das besagt, der Iran wolle Israel von der Landkarte tilgen. Wir haben uns intensiv mit der Quellenlage auseinandergesetzt und sind zu dem (vorläufigen) Ergebnis gekommen, daß diese Formulierung nicht dem entspricht, was er tatsächlich gesagt hat. Aber wir wollen nicht ausschließen, daß wir etwas übersehen haben. Deshalb möchten wir Sie herzlich bitten, uns die Ihren Ausführungen zugrunde liegende Quelle zu benennen. Es ist unseres Ermessens der Wichtigkeit angemessen, der Sache auf den Grund zu gehen. Dabei möchten wir Sie bitten, die Artikel von Jonathan Steele im Guardian zu berücksichtigen, der sich auch sehr eingehend mit dem besagten Zitat auseinandergesetzt hat (eine Zusammenfassung seiner Argumentation und die Links auf seine Artikel im Guardian finden Sie unter http://www.arbeiterfotografie.com/iran/index-iran-0025.html)

Wir mögen in der Beurteilung übereinstimmen, daß der iranische Präsident seine Abscheu gegenüber Israel und dessen Politik gegenüber der palästinensischen Bevölkerung zum Ausdruck bringt. Was uns aber eindeutig falsch zu sein scheint, ist die Behauptung, er sei ein Judenhasser. Aber trotzdem: auch hier wollen wir nicht ausschließen, daß wir etwas übersehen. Deshalb auch in diesem Zusammenhang die Bitte, uns die Originalquellen zu benennen. Das gleiche gilt für den Themenkomplex Holocaustleugnung.

In diesem Zusammenhang möchten wir auf einen Sachverhalt hinweisen, der unserer Meinung sehr zu denken gibt. Das, was dem iranischen Präsidenten vorgeworfen wird, womit er angeblich droht, ist auf der anderen Seite bittere Realität. Es ist ganz objektiv betrachtet Palästina, das nach und nach von der Landkarte getilgt wird:

Palästina wird von der Landkarte getilgt

Es sieht also ganz danach aus: Israel praktiziert genau das, was es dem Iran unterstellt zu beabsichten. Israel (und seine Verbündeten) erheben den Vorwurf, der Iran wolle Israel von der Landkarte tilgen. Tatsächlich aber wird Palästina durch Israel von der Landkarte getilgt. Israel (und seine Verbündeten) werfen dem Iran vor, nach Atomwaffen zu streben, verfügen selber aber längst über derartige Waffen. Israel (und seine Verbündeten) führen unentwegt das Wort vom Existenzrecht Israels im Munde. Doch es ist bittere Realität, daß Israel das Existenzrecht Palästinas nicht nur in Frage stellt, sondern die Politik Israels de fakto auf Vertreibung der palästinensischen Bevölkerung abzielt (ethnische Säuberung, wie der israelische Historiker Ilan Pappe es nennt).

Wenn wir tatsächlich ein Interesse an einem friedlichen Miteinander der Menschen in Palästina bzw. Israel haben und tatsächlich aus unserer Geschichte gelernt haben, dann dürfen wir die Realtität nicht verzerrt darstellen. Und wir müssen immer damit rechnen, daß diejenigen, die ihre Interessen verfolgen, dies mit unlauteren Mitteln tun. Dafür gibt es in der Geschichte zahllose Beispiele. Und unseres Erachtens müßte es zentrale Aufgabe einer Organisation wie der Ihren, die politische Bildung und Aufklärung betreiben will, sein, hinter die Kulissen zu blicken, vor denen vielfach Theater gespielt wird, das mit der Realität recht wenig zu tun hat.

Mit freundlichen Grüßen
Anneliese Fikentscher und Andreas Neumann

Übersicht über die Bestandteile dieser Seite:

17.01.2008: Offener Brief an die Bundeszentrale für politische Bildung
14.02.2008: Petition an den Deutschen Bundestag
20.02.2008: Unser Schreiben an Dr. Bernd Hübinger (Vize-Präsident der Bundeszentrale)
20.02.2008: Unser Schreiben an das Kuratorium der Bundeszentrale für politische Bildung
26.02.2008: Reaktion von Dr. Bernd Hübinger (Vize-Präsident der Bundeszentrale)
03.03.2008: Unsere Antwort auf die Reaktion von Dr. Bernd Hübinger
15.03.2008: 'Der iranische Schlüsselsatz' - Katajun Amirpur in der 'Süddeutschen Zeitung'
27.03.2008: Artikel in der Süddeutschen Zeitung zur Neutralisierung des Artikels von Katajun Amirpur
31.03.2008: Ergänzendes Schreiben in Sachen Petition an den Deutschen Bundestag
03.04.2008: Unser Schreiben an die Bundeszentrale für politische Bildung
08.04.2008: Antwort von Dr. Bernd Hübinger (Vize-Präsident der Bundeszentrale)
18.04.2008: Schreiben des Petitionsausschusses
22.04.2008: Die Bundeszentrale für politische Bildung veröffentlicht die 'offizielle' Übersetzung
25.04.2008: Unser Antwortschreiben an den Petitionsausschuss des Deutschen Bundestages
14.05.2008: 'Spiegel online' veröffentlicht eine Richtigstellung
05.06.2008: Schreiben des ZDF-Intendanten Markus Schächter
13.06.2008: Schreiben des dpa-Chefredakteurs Dr. Wilm Herlyn
16.06.2008: bpb-Präsident Thomas Krüger bei einer Anhörung des Innenausschusses des Bundestages
01.07.2008: Georg Schramm in der ZDF-Sendung 'Neues aus der Anstalt'
22.07.2008: Schreiben von afp-Chefredakteur Daniel Jahn
29.08.2008: tagesschau.de bekennt öffentlich, den iranischen Präsidenten falsch zitiert zu haben

Resonanz auf den offenen Brief an die Bundeszentrale für politsiche Bildung
Resonanz auf die Korrespondenz mit der Bundeszentrale für politische Bildung
Resonanz nach Erscheinen des Artikels von Katajun Amipur in der Süddeutschen Zeitung
Resonanz nach Erscheinen des Artikels von Mariella Ourghi in der Süddeutschen Zeitung
Resonanz nach der Ankündigung der Bundeszentrale für politische Bildung, Änderungen vorzunehmen
Resonanz, nachdem die Bundeszentrale für politische Bildung Änderungen vorgenommen hat
Resonanz nach Erscheinen einer Richtigstellung bei 'spiegel online'
Resonanz infolge der Stellungnahmen des ZDF-Intendanten und des dpa-Chefredakteurs

Korrespondenz mit Lale Akgün, MdB, SPD (Mitglied des Kuratoriums der Bundeszentrale)
Korrespondenz mit der Rosa-Luxemburg-Stiftung (Januar bis März 2007)
Schreiben von Rechtsanwalt Armin Fiand an die Bundeszentrale für politische Bildung vom 4.4.2008
Dienstaufsichtsbeschwerde von Thomas Immanuel Steinberg an Bundesinnenminister Schäuble
Zusammenfassung der Übersetzungsproblematik

Petition an den Deutschen Bundestag vom 14.2.2008
(Pet 1-16-06-2002-034492)


An den
Deutschen Bundestag
Petitionsausschuss
Platz der Republik 1
11011 Berlin

Die Beschwerde betrifft das von der Bundeszentrale für Politische Bildung im Internet unter der Adresse http://www.bpb.de/themen/GX51KQ,0,0,Antisemitismus.html veröffentlichte Antisemitismus-Dossier.

Die Bundeszentrale für Poltische Bildung verbreitet Auffassungen und Aussagen, die sie dem iranischen Präsidenten Ahmadinedschad zuschreibt, die dieser aber mit sehr großer Wahrscheinlichkeit (so) nicht teilt bzw. nicht geäußert hat, und deren (falsche) Wiedergabe geeignet ist, das Feindbild Iran zu schüren, damit einem Krieg gegen dieses Land Vorschub zu leisten und so die Sicherheit der Bevölkerung der Bundesrepublik Deutschland zu gefährden.

Aus unserer Anfrage vom 17.1.2008 geht hervor, was die Bundeszentrale dem iranischen Präsidenten im einzelnen unterstellt, ohne es zu belegen:
  • er wolle Israel von der Landkarte tilgen
  • er hege Hass gegenüber den Juden
  • er betreibe eine konsequente Leugnung und Relativierung des Holocaust
In § 2 des Erlasses über die Bundeszentrale für politische Bildung vom 24.01.2001 heißt es: „Die Bundeszentrale hat die Aufgabe, durch Maßnahmen der politischen Bildung Verständnis für politische Sachverhalte zu fördern, das demokratische Bewusstsein zu festigen und die Bereitschaft zur politischen Mitarbeit zu stärken“. Dieser Aufgabe kommt die Bundeszentrale in der von uns geschilderten Sache nicht nach.

Sie legt über die ihren Behauptungen zugrunde liegenden Quellen gegenüber den Anfragenden - trotz mehrfacher Nachfragen - keine Rechenschaft ab, bestätigt noch nicht einmal den Eingang unseres Schreibens. Dadurch sehen wir uns in unserer "Bereitschaft zur politischen Mitarbeit" (§ 2) behindert.

Wir fordern, daß die Bundeszentrale für Politische Bildung unsere, an den im Sinne des Pressegesetzes Verantwortlichen, Herrn Schilling, sowie Redaktion und Pressestelle gerichtete Anfrage inhaltlich beantwortet und ggf. die Feindbild schürenden Behauptungen über Äußerungen und Auffassungen des iranischen Präsidenten öffentlich richtig stellt und daraufhin unterläßt sowie ihren Publikationen generell einen sachlichen und nicht kriegstreibend-aggressiven Charakter gibt.

Der Erlass über die Bundeszentrale für politische Bildung vom 24.1.2001, §2 (Die Bundeszentrale hat die Aufgabe, durch Maßnahmen der politischen Bildung Verständnis für politische Sachverhalte zu fördern, das demokratische Bewusstsein zu festigen und die Bereitschaft zur politischen Mitarbeit zu stärken) ist zu ergänzen um den Satz: "Sie darf dabei keine interessengeleitete, insbesondere kriegstreibende Darstellung verbreiten."

Da in unserer Demokratie die Abgeordneten den Willen des Souveräns - also des Volkes - vollziehen, bitten wir Sie, sich in dieser Angelegenheit einzuschalten. Die Anfrage an die Bundeszentrale für Politische Bildung vom 17.1.2008 sowie die Nachfragen vom 22. und 28.1.2008 sind beigefügt.


Unser Schreiben an Dr. Bernd Hübinger, stellvertretender Präsident der Bundeszentrale für politische Bildung, vom 20.2.2008

Dr. Bernd Hübinger
Bundeszentrale für politische Bildung
Adenauerallee 86
53113 Bonn

Sehr geehrter Herr Dr. Hübinger,

als Vorgesetzten von Herrn Thorsten Schilling (Fachbereich Multimedia/Medien und Kommunikationszentrum Berlin und verantwortlich für Ihren web-Auftritt) möchten wir Sie bitten sich einzuschalten.

Am 17.1.2008 haben wir die beigefügte Anfrage an Herrn Schilling sowie die Redaktion des web-Auftritts und Ihre Pressestelle gerichtet. Trotz zweimaliger Erinnerung haben wir darauf keine Antwort erhalten. Es spricht daraus unseres Erachtens eine bedenkliche Art und Weise im Umgang mit den Bürgern unseres demokratischen Gemeinwesens. Deshalb möchten wir Sie bitten, sich der Sache anzunehmen und dafür Sorge zu tragen, daß wir eine fundierte Antwort erhalten und für den Fall, daß sich die Behauptungen über die Äußerungen und Auffassungen des iranischen Präsidenten als falsch herausstellen - was nach unseren Recherchen sehr wahrscheinlich ist - korrigiert werden.

Bitte teilen Sie uns mit, wie Sie zu der Sache stehen und welche Schritte Sie unternehmen.

Mit freundlichen Grüßen
Anneliese Fikentscher und Andreas Neumann


Unser Schreiben an Ernst-Reinhard Beck, Vorsitzender des Kuratoriums der Bundeszentrale für politische Bildung, vom 20.2.2008 (ähnlich an die weiteren Mitglieder des Kuratoriums)

Ernst-Reinhard Beck (Reutlingen)
Deutscher Bundestag
Platz der Republik 1
11011 Berlin

Sehr geehrter Herr Beck,

als Vorsitzenden des Kuratoriums der Bundeszentrale für politische Bildung möchten wir Sie bitten sich einzuschalten.

Am 17.1.2008 haben wir die beigefügte Anfrage an die Bundeszentrale für politische Bildung gerichtet. Trotz zweimaliger Erinnerung haben wir darauf keine Antwort erhalten. Es spricht daraus unseres Erachtens eine bedenkliche Art und Weise im Umgang mit den Bürgern unseres demokratischen Gemeinwesens. Deshalb möchten wir Sie bitten, sich der Sache anzunehmen und dafür Sorge zu tragen, daß wir eine fundierte Antwort erhalten und für den Fall, daß sich die Behauptungen über die Äußerungen und Auffassungen des iranischen Präsidenten als falsch herausstellen - was nach unseren Recherchen sehr wahrscheinlich ist - korrigiert werden.

Bitte teilen Sie uns mit, wie Sie zu der Sache stehen und welche Schritte Sie unternehmen.

Mit freundlichen Grüßen
Anneliese Fikentscher und Andreas Neumann


Reaktion von Dr. Bernd Hübinger (stellvertretender Präsident der Bundeszentrale) vom 26.2.2008

Sehr geehrte Frau Fikentscher, sehr geehrter Herr Neumann,

bei der von Ihnen bemängelten Formulierung auf der Website der bpb handelt es sich nicht um ein Zitat, sondern um die Paraphrase von Äußerungen des iranischen Präsidenten, die weltweit für Empörung gesorgt haben. Die Formulierung steht im Einklang mit Darstellungen diverser seriöser Medien.

Die über die nachfolgend angefügten Links (Zugriff 25.2.2008) zugänglichen, beispielhaften Texte und Darstellungen zu diversen Äußerungen Ahmadinedschads dürften hinreichend deutlich machen, welche Haltungen er Israel gegenüber eingenommen hat.

http://www.dw-world.de/dw/article/0,2144,2263137,00.html
http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,381752,00.html
http://www.tagesschau.de/ausland/meldung153740.html
http://www.faz.net/s/RubE073BC45BF914FEAA6F729039898A785/
Doc~E7341392685F74D4F8C8267FECE300169~ATpl~Ecommon~Scontent.html

http://www.netzeitung.de/spezial/nahost/371986.html

Die bpb hält daher an der gewählten Formulierung fest.

Mit freundlichen Grüßen
Dr. Bernd Hübinger


Unsere Antwort vom 3.3.2008 auf die Reaktion von Dr. Bernd Hübinger vom 26.2.2008
(Resonanz dazu siehe unten)

Sehr geehrter Herr Dr. Hübinger,

haben Sie vielen Dank für Ihre Reaktion auf unser Anliegen. Sie argumentieren, Ihre Formulierung bzgl. der Wiedergabe von Äußerungen des iranischen Präsidenten stehe im Einklang mit Darstellungen diverser seriöser Medien. Daher halte die bpb an der gewählten Formulierung fest.

Es tut uns leid, feststellen zu müssen, daß diese Argumentation an der Sache vorbei geht. Das Problem besteht ja gerade darin, daß die so genannten seriösen Medien keine Garantie für die wahrheitsgemäße Verbreitung von Informationen bieten.

Wir haben um die Originalquellen gebeten, und nicht um Beispiele für die mit hoher Gewissheit entstellende Wiedergabe der Äußerungen in den Senken der Informationsverbreitungssysteme. Derartige Beispiele könnten wir Ihnen sehr wahrscheinlich noch zu hunderten liefern. Entscheidend für den Wahrheitsgehalt einer Information kann doch nicht sein, wie oft eine Meldung wiederholt wird und welcher Ruf Medienunternehmungen nachgesagt wird, die diese Meldungen zu den Informationskonsumenten transportieren.

Sehr geehrter Herr Dr. Hübinger, ihre biographischen Angaben weisen aus, wie weit Ihr Horizont der wissenschaftlichen Auseinandersetzung der Zusammenhänge dieser Welt reicht - Neuere und Mittlere Geschichte, Verfassungs-, Sozial- und Wirtschaftsgeschichte, Rechtswissenschaften. Bei dem Wissen, das sich damit verbindet, kann es doch nicht angehen, daß Sie die in den Medienapparaten herrschenden Mechanismen übersehen. Ihnen wird doch mit Sicherheit bewußt sein, wie einfach es ist, über die Schaltstellen der Informationsverbreitungssysteme, insbesondere über die Nachrichtenagenturen, Meldungen breit zu streuen - unabhängig von ihrem Wahrheitsgehalt.

Es ist doch undenkbar, daß sich die Politik in weltpolitisch entscheidenden Fragen von Medien abhängig macht. Einer Institution wie der Bundeszentrale für politische Bildung und erst recht der Bundesregierung müssen doch direktere Informationskanäle zur Verfügung stehen. Wäre dem nicht so, hieße das ja, daß Medien und diejenigen, die sich ihrer zu bedienen wissen, die Politik bestimmen könnten. Um es nochmal zu betonen: Es kann ja wohl nicht angehen, daß Medien durch das Wiederholen von Behauptungen bestimmen, was Wahrheit ist.

Wir hatten Sie gebeten, die Recherchen von Jonathan Steele im Guardian bei Ihrer Suche nach Wahrheit zu berücksichtigen. Dem haben Sie in keiner Weise entsprochen. Nach seinen und unseren Recherchen müßte die Äußerung des iranischen Präsidenten etwa wie folgt wiedergegeben werden:
    "Das Besatzungsregime muß von den Seiten der Geschichte verschwinden."
Oder weniger blumig ausgedrückt:
    "Das Besatzungsregime muß Geschichte werden."
Das ist etwas deutlich anderes als das, was Sie behaupten, und beschreibt ein politisches Ziel, um das es allen am Frieden im Nahen Osten Interessieren gehen müßte. Auch wenn Sie Ihre Behauptung tausendfach in den Medien wiedergegeben finden, ist sie deshalb nicht richtiger. Auch die Übersetzung von Memri ist ein Hinweis darauf, daß die Formulierung ‚wipe off the map’ (was ‚dem Erdboden gleichmachen’ oder ‚ausradieren’ bzw. wörtlich übersetzt 'von der Landkarte tilgen' bedeutet) falsch ist. Memri übersetzt folgendermaßen:
    "This regime that is occupying Qods must be eliminated from the pages of history."
Die Memri-Übersetzung enthält zwar den Fehler, daß das aktive Wort 'eliminieren' statt des passiven Wortes 'verschwinden' verwendet wird, ist aber ansonsten ein weiterer Beleg für die eindeutig falsche Wiedergabe des Zitats im überwiegenden Teil der Medien und bei Ihnen.

Besonders infam wird es, wenn dieses falsche Zitat zu der Behauptung ‚weiterentwickelt' wird, der iranische Präsident spreche "von der völligen Zerstörung und Vernichtung des jüdischen Volkes", wie der israelische Premierminister Olmert es tut, um damit den Bogen zu schlagen zur angeblichen atomaren Bedrohung Israels durch den Iran.

Auch in vielen anderen Fällen haben unsere Recherchen ergeben, daß Zitate des iranischen Präsidenten verfälschend wiedergegeben werden. Das gilt auch für seine Äußerungen, aus denen angeblich hervorgeht, er sei ein Holocaust-Leugner und Judenhasser. Nur ein Beispiel: wenn er davon spricht, daß in Zusammenhang mit dem Holocaust ein Mythos geschaffen worden sei, ist das nicht gleichbedeutend mit der Aussage, der Holocaust sei ein Märchen.

Es läßt sich zeigen, daß es im Wesentlichen die Nachrichtenagenturen sind, die die Falschübersetzungen in Umlauf gebracht haben, die seitdem bedenkenlos oder interessengeleitet repetiert werden. Am 26.10.2005 werden in deutschsprachigen Meldungen folgende Formulierungen verwendet: Israel von der Landkarte radieren (AFP), Israel von der Landkarte tilgen (AP, Reuters), Israel ausrotten (DPA). Es ist bekannt, welche Formulierung sich durchgesetzt hat.

Auch als Mitarbeiter der Konrad-Adenauer-Stiftung im Bereich 'Aktuelle Politik' möchten wir Sie ansprechen. Als christlich und demokratisch geprägtem Menschen sollten Sie doch auch ein persönliches Interesse daran haben, Feindbildern entgegenzuwirken und kritisches Denken zu fördern. Insofern möchten wir Sie bitten, sich über evt. Zwänge hinwegzusetzen und Fehler einzugestehen.

Die Bundeszentrale verfehlt mit ihrem Verhalten ihre Funktion als politische Bildungseinrichtung, a) weil sie selbst ungeprüft Behauptungen in die Welt setzt; b) die LehrerInnen und SchülerInnen lehrt, ebenso wenig gewissenhaft mit den Tatsachen umzugehen; c) ihre Fehler (es ist durchaus menschlich, Fehler zu machen) nicht korrigiert, wenn sie offensichtlich sind, sondern sie abstreitet. Die Bundeszentrale trägt mit ihrem Vorgehen auf diese Weise dazu bei, daß die LehrerInnen und SchülerInnen sich von der Beschäftigung mit Politik abwenden. Sie wirken entpolitisierend, und bewirken damit das Gegenteil dessen, was Ihr Auftrag ist.

Das darf so nicht sein. Deshalb möchten wir Sie dringend bitten - wenn Sie keine anderen Quellen vorweisen können - sich öffentlich für die Fehldarstellungen zu entschuldigen und sodann die Behauptungen über die Äußerungen und Auffassungen des iranischen Präsidenten zu unterlassen - und zwar, wie wir zwischenzeitlich beispielsweise über die Google-Abfrage "ahmadinedschad landkarte site:bpb.de" gesehen haben, an zahlreichen weiteren Stellen Ihres Angebots im Netz.

Wir erwarten eine inhaltliche Stellungnahme, die auf die Argumentation in unserem Schreiben vom 17.1.2008 und in diesem Schreiben Bezug nimmt.

Ihrer Antwort entgegensehend verbleiben wir mit freundlichen Grüßen
Anneliese Fikentscher und Andreas Neumann

in Kopie an:
Kuratorium der Bundeszentrale für politische Bildung


Der iranische Schlüsselsatz - Ein Übersetzungsfehler macht gefährliche Weltpolitik - Katajun Amirpur in der 'Süddeutschen Zeitung' vom 15./16. März 2008 (Feuilleton, Seite 15)
(Resonanz dazu siehe unten)

Der nachfolgende Artikel der deutsch-persischen Journalistin und Islamwissenschaftlerin Katajun Amirpur bestätigt wesentliche Gedanken, wie wir sie in unserer Korrepondenz mit der Bundeszentrale für politische Bildung zum Ausdruck gebracht haben.

Bekanntlich sind Verschwörungstheorien beliebt im Orient und unter Orientalen. Doch dass zurzeit die Gefahr einer Atommacht Iran, die zudem noch Vernichtungsphantasien gegenüber Israel hegen soll, künstlich heraufbeschworen wird, um einen Militärschlag gegen Iran zu rechtfertigen, ist nicht vollkommen von der Hand zu weisen. Tatsache ist: Die Vernichtungsphantasien, die Iran unterstellt werden, gehen auf einen einzigen Satz zurück: „Israel must be wiped off the map.” Kein Satz wird so häufig mit dem amtierenden Präsidenten Irans, Mahmud Ahmadinedschad, assoziiert wie dieser: Israel muss von der Landkarte radiert werden. Das Problem ist nur – er hat diesen Satz nie gesagt. Ahmadinedschad hat die Worte für „map” und „wipe off” nie benutzt. Die persische Originalversion von Ahmadinedschads Äußerungen über Israel ist weit weniger martialisch als die Übersetzung, die verschiedene Agenturen verbreitet haben und die wiederum auf der englischen Übersetzung des persischen Originals beruht. Um es gleich vorwegzuschicken: Es bleiben immer noch genug Äußerungen übrig, in denen Ahmadinedschad dumm, unverschämt und rassistisch über Israel spricht. Es geht hier nicht darum, Ahmadinedschad zu verteidigen, sondern um die journalistische Redlichkeit. Dazu gehört, auch politische Gegner korrekt zu zitieren – und sei es nur, um politische Optionen realistisch zu beurteilen.

Was also ist passiert? Am 26.10.2005 sprach Ahmadinedschad auf einer Konferenz, die unter dem Motto stand „Die Welt ohne Zionismus”. Es waren im Wesentlichen die großen westlichen Nachrichtenagenturen, die die Übersetzung dieser Passage lieferten: Israel von der Landkarte radieren (AFP), Israel von der Landkarte tilgen (AP, Reuters), Israel ausrotten (DPA).

Ahmadinedschad sagte jedoch wörtlich: „in rezhim-e eshghalgar bayad az safhe-ye ruzgar mahv shavad.” Das bedeutet: „Dieses Besatzerregime muss von den Seiten der Geschichte (wörtlich: Zeiten) verschwinden.” Oder, weniger blumig ausgedrückt: „Das Besatzerregime muss Geschichte werden.” Das ist keine Aufforderung zum Vernichtungskrieg, sondern die Aufforderung, die Besatzung Jerusalems zu beenden.

Ein Zitat Chomeinis

Interessant ist in diesem Zusammenhang die Übersetzung von Memri, dem Middle East Media Research Institute. Memri wertet arabische und persische Medien aus und übersetzt deren Beiträge. Das Institut, gegründet von einem ehemaligen Offizier des israelischen Militärgeheimdienstes und gewiss keiner pro-iranischen Haltung verdächtig, wird regelmäßig wegen angeblicher Entstellung persischer oder arabischer Zitate angegriffen. In diesem Fall ist die Übersetzung von Memri jedoch weit akkurater als die der Nachrichtenagenturen. Die auf dem Farsi-Text beruhende, von der offiziellen iranischen Nachrichtenagentur Isna veröffentlichte und von Memri herausgegebene Version der Rede vom 26.10.2005 lautet: „This regime that is occupying Qods must be eliminated from the pages of history.” Qods – die Heilige – ist der arabische und auch persische Name für Jerusalem. Die Memri-Übersetzung ist nur ungenau, weil sie das transitive Verb „eliminieren” statt des intransitiven „verschwinden” verwendet – also ein zielgerichtetes, aktives Handeln statt einer ungezielten, passiven Entwicklung. Im Persischen ist mahv shodan jedoch ein intransitives Verb, im Gegensatz zum transitiven eliminieren.

Unter den Tisch gefallen ist auch der Kontext, in dem Ahmadinedschad gesprochen hat. Seine Äußerung war nämlich ein Zitat Chomeinis, und Ahmadinedschad fügte hinzu, dass das israelische Besatzungsregime verschwinden müsse, so wie das Regime des Schah verschwunden sei, wie dies Chomeini einst prophezeit habe. Auch dieser Zusatz macht deutlich, dass Ahmadinedschad nicht die Auslöschung Israels forderte oder die Vernichtung des jüdischen Volkes, sondern einen Regimewechsel. Alles andere wäre in diesem Kontext unsinnig – hieße es doch, Chomeini zu unterstellen, dass er das iranische Volk auslöschen wollte, als er in den siebziger Jahren gegen den Schah opponierte. Ein weiteres Detail unterstreicht, dass Chomeini damals und Ahmadinedschad heute keine Vernichtungsphantasien ventilierten: Chomeini machte seine Bemerkung, dass das Besatzerregime zu verschwinden habe, in den achtziger Jahren. Damals verkaufte Israel Waffen an Chomeinis Iran – ungeachtet der rhetorischen Verteufelung gab es also unter der Hand funktionierende Beziehungen.

Englischsprachige Medien haben übrigens auf die falsche Übersetzung hingewiesen. So schrieb Jonathan Steele bereits am 2. Juni 2006 im Guardian: „Er sprach keine militärische Drohung aus. Er forderte ein Ende der Besatzung Jerusalems, irgendwann in der Zukunft. Die ,page of time‘-Formulierung legt nahe, dass er nicht davon ausging, dies werde bald geschehen. Das beinhaltete nicht, dass Chomeini, als er die Äußerung als Erster machte, oder Ahmadinedschad, als er sie wiederholte, dachte, dass dies bald bevorstünde oder dass Iran eine Rolle dabei spielen würde, es Wirklichkeit werden zu lassen.”

Bedrohung für das eigene Volk

Die Reaktion auf Ahmadinedschads angebliche „wipe off the map”-Äußerung fiel deutlich aus: Der israelische Premierminister Ehud Olmert entwickelte das falsche Zitat zu der Behauptung weiter, der iranische Präsident spreche „von der völligen Zerstörung und Vernichtung des jüdischen Volkes” und schlug den Bogen zur atomaren Bedrohung Israels durch Iran. Die unterstellte atomare Bedrohung ebenso wie die mutmaßliche verbale Drohung können so jederzeit einen Angriff auf Iran rechtfertigen.

Olmerts Argumentation übersieht allerdings zweierlei: Allen geheimdienstlichen Erkenntnissen zufolge sind die Iraner noch weit entfernt vom Bau einer Atombombe (im Gegensatz zu Israel). Und die iranischen Herrscher – man mag von ihnen halten, was man will – würden vermutlich nicht so dumm sein, sie einzusetzen. Zu groß ist ihr Selbsterhaltungstrieb, und sie sind weit weniger ideologisch verbrämt gegenüber Israel als oft angenommen – siehe die Waffengeschäfte mit Israel in den Achtzigern.

Erstaunlich ist in diesem Zusammenhang auch die verschobene Logik unserer Wahrnehmung. Während der acht Jahre, in denen der Reformer Mohammad Chatami Präsident Irans war, wurden westliche Medien nicht müde, darauf hinzuweisen, dass er keine Reformen durchbringen könnte, weil er als Präsident kaum über Macht verfüge und dass diese in den Händen von Revolutionsführer Chamenei liege. Nun plötzlich scheint dies vergessen zu sein. Und den tatsächlichen und angeblichen Aussagen Ahmadinedschads wird so viel Bedeutung beigemessen, als handle es sich bei ihm als Präsidenten plötzlich um einen Entscheidungsträger ersten Ranges. Der ist jedoch nach wie vor Revolutionsführer Ali Chamenei. Er entscheidet über Krieg und Frieden und hat die Richtlinienkompetenz in der Politik. Chamenei aber bemühte sich wenige Tage nach dem Wirbel um die Äußerungen Ahmadinedschads um Schadensbegrenzung, indem er sagte: „Iran wird gegen keine Nation eine Aggression begehen.” Auch Außenminister Manutschehr Mottaki bemühte sich um Richtigstellung. Nur Ahmadinedschad ließ den Übersetzungsfehler auch auf Nachfrage bestehen.

Die einzige Nation, gegen die das iranische Regime eine Aggression begehen will und begeht, ist folglich die iranische. Denn das iranische Regime ist weit eher eine Bedrohung für die eigene Bevölkerung als für jede andere Nation der Welt.


In der Süddeutschen Zeitung erscheint am 27.3.2008 ein Artikel zum Zweck der Neutralisierung des aufklärenden Artikels von Katajun Amirpur
(Resonanz dazu siehe unten)


Kopf des Artikels von Katajun Amirpur auf der website der Süddeutschen Zeitung

(erst 11 Tage nach Erscheinen online gestellt - ohne Aufmacherbild - ohne die aufschlußreiche Überschrift 'Ein Übersetzungsfehler macht gefährliche Weltpolitik')

Kopf des Artikels von Mariella Ourghi auf der website der Süddeutschen Zeitung

(bereits am Vortag des Erscheinens online gestellt - bevor der Artikel von Katajun Amirpur online gestellt ist - mit einem Feindbild schürenden Aufmacherbild)

In dem in der Süddeutschen Zeitung vom 27.3.2008 erscheinden Artikel mit dem Titel "Agitator des letzten Kampfes. Haarspalterei um Aussage des iranischen Präsidenten" von Mariella Ourghi (sueddeutsche.de) heißt es u.a.:
    Ist der Gegner erst einmal vernichtet, bricht das einzig gerechte Reich des Mahdi an, heißt es in den Überlieferungen. In diesem Zusammenhang erscheint die Aussage des iranischen Präsidenten in einem neuen Licht. Steht Israel die atomare Bedrohung durch Iran bevor?

    In einem Artikel im Feuilleton dieser Zeitung vom 15. März 2008 verwies Katajun Amirpur darauf, dass die Äußerung, Israel müsse von der Landkarte getilgt werden, vom iranischen Präsidenten Ahmadinedschad so nie gemacht worden sei.

    Vielmehr habe er gemeint, das dortige Besatzerregime müsse Geschichte werden. Dankenswerterweise lieferte Amirpur gleich den persischen Originalsatz mit, der da lautet: "In rezhim-e eshghalgar bayad az safhe-ye ruzgar mahv shavad." Der Hauptfehler liege in der Übersetzung des Verbs "mahv shodan".

    In der Tat handelt es sich um ein intransitives Verb, und zwar als Pendant zum transitiven "mahv kardan", was soviel wie "ausrotten, vernichten, tilgen" bedeutet. Doch kann "mahv shodan" auch als Passiv verstanden werden. Konsultiert man ein Wörterbuch Persisch-Deutsch, findet sich als erste Übersetzung von "mahv shodan" "vernichtet werden".

    Es ist also wohl eher Haarspalterei, auf gewisse Übersetzungsungenauigkeiten zu verweisen. An Sinn und Zielsetzung des Satzes ändert es wenig. Dies zum einen.

    Zum anderen bleibt offen, wie denn nach Ahmadinedschads Vorstellung eine israelische Regierung aussehen sollte, die nicht besatzerisch ist. Geht es allein um einen Rückzug der Israelis aus Ost-Jerusalem? Oder aus ganz Jerusalem bei einem Weiterbestehen des restlichen Staatsgebiets Israels?
Es folgt dann eine umfangreiche Passage über die angeblichen Endzeit-Phantasien des iranischen Präsidenten, die dessen Gefährlichkeit suggerieren soll.

Katajun Amirpur richtet an Frau Ourghi und die Redaktion der Süddeuschen Zeitung daraufhin das folgende Schreiben:
    Betreff: Was hat Ahmadinejad denn nun gesagt? Ihr Artikel vom 27.3.2008

    Sehr geehrte Frau Ourghi,

    es reicht nicht immer, nur ein Wörterbuch, den Alavi, zu konsultieren – zumal wenn es sich dabei um ein Wörterbuch handelt, das schon über fünfzig Jahre alt ist und schon in seinem Erscheinungsjahr als umstritten galt. Denn häufig wird darin – wie auch in diesem Fall - nur das ursprüngliche arabische Wort übersetzt, ohne darauf zu achten, welchen Kontext dieses Wort annimmt, wenn es zusammen mit den persischen Hilfsverben shodan oder kardan verwendet wird.

    Als Quelle würde ich Ihnen künftig das Farhang-e bozorg-e sokhan, ein persisch-persisches Wörterbuch von Hassan Anvari empfehlen. Es hat den entscheidenden Vorteil, dass es das Sprachgefühl der heute lebenden Iraner wiedergibt. Dort findet sich der Hinweis, mahv shodan sei masdar-e lazem, was – ich vermute, ich brauche Ihnen das nicht zu erklären – „intransitiver Infinitiv“ bedeutet. Anvari gibt auch die Synonyme für mahv shodan wieder: az beyn raftan und pak shodan, die allesamt gleichfalls intransitiv sind.

    Weil shodan im Persischen auch als Hilfsverb für Passivkonstruktionen verwendet wird, kommt es des öfteren vor, dass, wer kein Sprachgefühl besitzt, alle mit shodan gebildeten Konstruktionen für Passivkonstruktionen hält. Dem ist jedoch nicht so. Es gibt auch Konstruktionen mit shodan, die dem so zusammengesetzten Verb einen intransitiven Sinn verleihen – wie auch in unserem Fall. Und genau deshalb heißt mahv shodan ‚verschwinden’ und nicht ‚vernichtet werden’.

    Anbei auch noch ein link zu einem amerikanischen Nahostwissenschaftler, Juan Cole, der diese Aussage bestätigt. (http://www.juancole.com/2006/06/steele-on-ahmadinejad-of-arenas-of.html)

    Erstaunlich überdies, dass Sie sämtliche meiner Hinweise auf den Kontext der Ahmadinejad-Äußerung, die eigentlich deutlich machen, wie der Satz zu übersetzen ist, so geflissentlich übergehen, um dann in epischer Breite auf Ahmadinejads absurden Mahdi-Rekurs einzugehen, dessen gleichzeitig in Ihren Augen relative Ungefährlichkeit Sie mit dem Hinweis auf die von mir erwähnte relative Unwichtigkeit Ahmadinejads in der Hierarchie der iranischen Politik belegen.

    Davon abgesehen kann ich nur sagen: wenn solche Übersetzungen als Legitimation von Angriffskriegen dienen könnten, kann ich es mir und Ihnen nicht ersparen, mich in Haarspaltereien zu ergehen.

    Mit freundlichen Grüßen
    Katajun Amirpur
Aufschlußreich ist noch: der Artikel von Mariella Ourghi ist in eine kommentierte Link-Liste der Bundeszentrale für politsche Bildung aufgenommen worden, der von Katajun Amirpur nicht.

Die Ausführungen von Mariella Ourghi lesen sich zunächst so, als würden sie die Recherchen von Katajun Amirpur widerlegen. Das ist aber keineswegs der Fall. Der einzige Dissens besteht darin, daß Katajun Amirpur eine intransitive Konstruktion für korrekt hält und Mariella Ourghi der Auffassung ist, es sei auch die transitive Konstruktion denkbar. Ansonsten gibt es bei Mariella Ourghi keinen - zumindest keinen fundierten - Widerspruch.

Es geht also lediglich um die Frage, ob Wörter wie 'verschwinden' oder aber auch wie 'beseitigen' die korrektere Übersetzung darstellen. Das, was Mariella Ourghi für richtig hält, entspricht ziemlich genau der Übersetzung von memri: "This regime that is occupying Qods must be eliminated from the pages of history" (Dieses Regime, das Jerusalem besetzt hält, muß von den Seiten der Geschichte beseitigt werden). Selbst wenn Mariella Ourghi Recht hätte, wäre die entsprechende Übersetzung in einer schlichteren Form also in etwa:
    "Das israelische Besatzungsregime muß beseitigt werden."
Auch das ist angesichts der Mißachtung von Völker- und Menschenrecht durch den Staat Israel gegenüber der palästinensischen Bevölkerung eine berechtigte Forderung und hat nichts gemein mit der angeblichen Drohung, das jüdische Volk (durch Atomwaffen) vernichten zu wollen. Die Beseitigung eines Regimes ist eine Forderung, wie sie z.B. auch angesichts des Apartheid-Regimes in Südafrika vollkommen angemessen gewesen war. Eine Veränderung des Gesellschaftssystems war im Fall Südafrika nicht ohne Druck von außen erreichbar, und ist es im Fall Israel offensichtlich auch nicht.

Alle weiteren Überlegungen, die Mariella Ourghi anstellt, sagen nichts aus hinsichtlich der Frage, ob der von Mahmud Ahmadinedschad formulierte Satz richtig oder falsch übersetzt ist.


Ergänzendes Schreiben vom 31.3.2008 in Sachen Petition an den Deutschen Bundestag (Pet 1-16-06-2002-034492)

An den
Deutschen Bundestag
Petitionsausschuss
Platz der Republik 1
11011 Berlin

Sehr geehrte Damen und Herren des Petitionsausschusses,

wir möchten Sie darüber in Kenntnis setzen, daß die Bundeszentrale für politische Bildung auf unsere Anfrage vom 17.1.2008 am 26.2.2008 reagiert hat und wir darauf mit Datum vom 3.3.2008 geantwortet haben (siehe Anlagen).

Das bedeutet aber keineswegs, daß damit unsere Petition hinfällig geworden wäre. Die Reaktion der Bundeszentrale ist unzureichend und besagt nur, daß die Falschdarstellungen ohne jede Überprüfung aus den Medien übernommen sind.

Daß es sich eindeutig um Falschdarstellungen handelt, ist u.a. auch einem Artikel der Islamwissenschaftlerin Katajun Amirpur in der Süddeutschen Zeitung vom 15./16.3.2008 zu entnehmen. Katajun Amirpur macht deutlich, daß die von den Nachrichtenagenturen verbreiteten Übersetzungen - Israel von der Landkarte radieren (AFP), Israel von der Landkarte tilgen (AP, Reuters), Israel ausrotten (DPA) - eindeutig falsch sind. Korrekt ist eine Übersetzung wie: "Dieses Besatzerregime muss von den Seiten der Geschichte (wörtlich: Zeiten) verschwinden." Oder, weniger blumig ausgedrückt: "Das Besatzerregime muss Geschichte werden." Das sei - so Katajun Amirpur - keine Aufforderung zum Vernichtungskrieg, sondern eine Aufforderung zum Beenden der israelischen Besatzung. (siehe Anlage)

Auch ein weiterer Artikel, der am 27.3.2008 in der Süddeutschen Zeitung erschienen ist und möglicherweise dazu gedacht ist, die Ausführungen von Katajun Amirpur zu relativieren, ändert im Kern nichts an deren Klarstellung. Es geht in dem Artikel vom 27.3. im Wesentlichen lediglich um die Frage, ob statt 'verschwinden' ein Wort wie 'beseitigen' für die Übersetzung in Betracht kommt. (siehe Anlage)

Von daher sind die von den Nachrichtenagenturen in Umlauf gebrachten und von der Bundeszentrale weiterverbreiteten Formulierungen eindeutig als falsch zu betrachten. Wir müssen deshalb unsere Petition aufrechterhalten.

In einer leicht abgewandelten Form muß sie nun lauten:
    Die Beschwerde betrifft das von der Bundeszentrale für Politische Bildung im Internet unter der Adresse http://www.bpb.de/themen/GX51KQ,0,0,Antisemitismus.html veröffentlichte Antisemitismus-Dossier sowie weitere Veröffentlichungen im web-Auftritt der Bundeszentrale.

    Die Bundeszentrale für Poltische Bildung verbreitet Auffassungen und Aussagen, die sie dem iranischen Präsidenten Ahmadinedschad zuschreibt, die dieser aber mit sehr großer Sicherheit (so) nicht teilt bzw. nicht geäußert hat, und deren falsche Wiedergabe geeignet ist, das Feindbild Iran zu schüren, damit einem Krieg gegen dieses Land Vorschub zu leisten und so die Sicherheit der Bevölkerung der Bundesrepublik Deutschland zu gefährden.

    Aus unserer Anfrage vom 17.1.2008 geht hervor, was die Bundeszentrale dem iranischen Präsidenten im einzelnen unterstellt, ohne es zu belegen:

    • er wolle Israel von der Landkarte tilgen
    • er hege Hass gegenüber den Juden
    • er betreibe eine konsequente Leugnung und Relativierung des Holocaust

    In § 2 des Erlasses über die Bundeszentrale für politische Bildung vom 24.01.2001 heißt es: „Die Bundeszentrale hat die Aufgabe, durch Maßnahmen der politischen Bildung Verständnis für politische Sachverhalte zu fördern, das demokratische Bewusstsein zu festigen und die Bereitschaft zur politischen Mitarbeit zu stärken". Dieser Aufgabe kommt die Bundeszentrale in der von uns geschilderten Sache nicht nach.

    Sie legt über die ihren Behauptungen zugrunde liegenden Original-Quellen gegenüber den Anfragenden - trotz mehrfacher Nachfragen - keine Rechenschaft ab. Dadurch sehen wir uns in unserer "Bereitschaft zur politischen Mitarbeit" (§ 2) behindert.

    Wir fordern, daß die Bundeszentrale für Politische Bildung die Feindbild schürenden Behauptungen über Äußerungen und Auffassungen des iranischen Präsidenten öffentlich richtig stellt und daraufhin unterläßt sowie ihren Publikationen generell einen sachlichen und nicht kriegstreibend-aggressiven Charakter gibt.

    Der Erlass über die Bundeszentrale für politische Bildung vom 24.1.2001, §2 (Die Bundeszentrale hat die Aufgabe, durch Maßnahmen der politischen Bildung Verständnis für politische Sachverhalte zu fördern, das demokratische Bewusstsein zu festigen und die Bereitschaft zur politischen Mitarbeit zu stärken) ist zu ergänzen um den Satz: "Sie darf dabei keine interessengeleitete, insbesondere kriegstreibende Darstellung verbreiten."
Mit freundlichen Grüßen
Anneliese Fikentscher und Andreas Neumann


Unser Schreiben vom 3.4.2008 an die Bundeszentrale für politische Bildung (bpb-Aktenzeichen FBA 3144/01)

Sehr geehrter Herr Krüger, sehr geehrter Herr Dr. Hübinger, sehr geehrter Herr Schilling,

wir möchten Sie dringend bitten, uns die noch ausstehende Antwort auf unser Schreiben vom 3.3.2008 zukommen zu lassen. Sie haben uns (zweifelhafte) Quellen in den Medien genannt. Sie verweigern uns aber weiterhin die Nennung der Original-Quellen. Wir müssen deshalb davon ausgehen, daß Original-Quellen, die Ihre Behauptungen rechtfertigen würden, nicht existieren. Es obliegt Ihnen - wenn Sie Behauptungen aufstellen - diese zu belegen. Da Sie dies nicht tun, ist davon auszugehen, daß Ihre Behauptungen falsch sind.

Zudem sind - wie Ihnen nicht entgangen sein dürfte - zwei Artikel von sprachkundigen Wissenschaftlerinnen in der 'Süddeutschen Zeitung' (Katajun Amirpur am 15./16.3.2008 und Mariella Ourghi am 27.3.2008) erschienen.

Es ist der Artikel der Islamwissenschaftlerin Katajun Amirpur in der Süddeutschen Zeitung vom 15./16.3.2008, der deutlich macht, daß die von den Nachrichtenagenturen verbreiteten Übersetzungen - Israel von der Landkarte radieren (AFP), Israel von der Landkarte tilgen (AP, Reuters), Israel ausrotten (DPA) - und damit die von Ihnen wiedergegebene Übersetzung, die genau der AP/Reuters-Version entspricht und somit nicht als Paraphrase gelten kann, eindeutig falsch sind. Korrekt ist eine Übersetzung wie: "Dieses Besatzerregime muss von den Seiten der Geschichte (wörtlich: Zeiten) verschwinden." Oder, weniger blumig ausgedrückt: "Das Besatzerregime muss Geschichte werden." Das ist - so Katajun Amirpur - keine Aufforderung zum Vernichtungskrieg, sondern eine Aufforderung zum Beenden der israelischen Besatzung, also zum Beenden eines Unrechts.

Auch der zweite Artikel, von Mariella Ourghi, der am 27.3.2008 in der Süddeutschen Zeitung erschienen ist und möglicherweise dazu gedacht ist, die Ausführungen von Katajun Amirpur zu relativieren, ändert im Kern nichts an deren Klarstellung. Es geht bei Mariella Ourghi im Wesentlichen lediglich um die Frage, ob statt 'verschwinden' ein Wort wie 'beseitigen' (des Besatzungszustandes) für die Übersetzung in Betracht kommt. Mit einer solchen Annahme befindet sich Mariella Ourghi allerdings auch im Widerspruch zu dem amerikanischen Nahostwissenschaftler Juan Cole, der dieser Frage explizit nachgegangen ist (http://www.juancole.com/2006/06/steele-on-ahmadinejad-of-arenas-of.html). Alle weiteren Überlegungen, die Frau Ourghi anstellt, sagen nichts aus hinsichtlich der Frage, ob der von Mahmud Ahmadinedschad formulierte Satz richtig oder falsch übersetzt ist.

Damit ist die Sachlage klar. Die Behauptung, Irans Präsident Mahmud Ahmadinedschad habe geäußert, er wolle Israel von der Landkarte tilgen - eine Behauptung, aus der eine militärische Bedrohung für Israel abgeleitet wird - ist eindeutig falsch. Wir erwarten daher, daß Sie die Feindbild schürenden Behauptungen über Äußerungen und Auffassungen des iranischen Präsidenten öffentlich richtig stellen, sich für die Falschdarstellung öffentlich entschuldigen und generell Ihren Publikationen einen sachlichen und nicht kriegstreibend-aggressiven Charakter geben. Desweiteren fordern wir Sie auf, die Erkenntnisse der Bundesregierung und unseren internationalen Bündnispartnern (insbesondere den USA und Israel) zukommen zu lassen.

In Anbetracht der weltpolitischen Wichtigkeit der Sache erwarten wir die umgehende Korrektur der Falschdarstellung sowie Ihre Stellungnahme, spätestens bis zum 15.4.2008.

Mit freundlichen Grüßen
Anneliese Fikentscher und Andreas Neumann

in Kopie an:
Kuratorium der Bundeszentrale für politische Bildung
Wissenschaftlicher Beirat der Bundeszentrale für politische Bildung


Antwort von Dr. Bernd Hübinger vom 8.4.2008
(bpb-Aktenzeichen FBA 3144/01)

(Resonanz dazu siehe unten)

Ihr Schreiben vom 3.4.2008 und Ihre Petition vom 14.2.2008

Sehr geehrte Frau Fikentscher, sehr geehrter Herr Neumann,

hiermit bestätigen wir Ihnen den Eingang Ihres Schreibens vom 3.4.2008.

Unsere Antwort ist identisch mit dem entsprechenden Wortlaut in der Stellungnahme, die der Leiter der Abteilung G des BMI, Herr Dr. Kerber, am 3.4.08 bezüglich Ihrer Petition abgegeben hat. Wir wurden heute aufgefordert, Sie hierüber zu unterrichten und tun dies hiermit.

Da die Bundeszentrale für politische Bildung das Kontroversitätsgebot für die politische Bildung (was kontrovers ist, soll auch kontrovers wiedergegeben werden) auch in diesem Fall ernst nimmt, sieht sie es aufgrund dieser öffentlichen Debatte nunmehr als sinnvoll an, das in Rede stehende Online-Dossier in folgender Form zu ergänzen:
  • Einstellung einer offiziellen Übersetzung des in dem Dossier aufgrund von Nachrichtenagentur-Meldungen in indirekter Rede wiedergegebenen Zitats durch den Sprachendienst des Deutschen Bundestages oder des Auswärtigen Amtes,
  • kurze Darstellung der Kontroverse um die Übersetzung des Zitats,
  • Einstellung eines als solchen gekennzeichneten Meinungsartikels zu der Auseinandersetzung um diese Fragen.
Die Ergänzungen werden nach heutiger Einschätzung bis Ende April 2008 eingestellt werden können.

Mit freundlichen Grüßen
Dr. Bernd Hübinger
(Fachabteilungsleiter/Stellvertreter des Präsidenten)


Schreiben des Petitionsausschusses vom 18.4.2008
(Pet 1-16-06-2002-034492)


Sehr geehrter Herr Neumann,

zu Ihrer Petition ist eine Stellungnahme des Bundesministeriums des Innern eingeholt worden. Eine Zweitschrift dieser Stellungnahme ist als Anlage mit der Bitte um Kenntnisnahme beigefügt.

Die Ausführungen des Fachministeriums sind sachgerecht und sind aus Sicht des Ausschussdienstes des Petitionsausschusses nicht zu beanstanden.

Ich bitte um Mitteilung, ob und ggf. mit welchen Zielen Sie unter Berücksichtigung der gegebenen Informationen eine weitere parlamentarische Prüfung wünschen. Sollte ich nichts von Ihnen hören, gehe ich davon aus, dass Ihre Eingabe als erledigt angesehen werden kann.

Mit freundlichen Grüßen
(Wolfgang Dierig)


Anlage: Schreiben des Bundesinnenministeriums (Dr. Markus Kerber) vom 3.4.2008, gerichtet an den Petitionsausschuss

Zu den Ausführungen des Petenten, Herrn Andreas Neumann, der zugleich für Frau Fikentscher handelt, nehme ich wie folgt Stellung:

Herr Neumann möchte mit seiner Beschwerde erreichen, dass die Bundeszentrale für politische Bildung die an sie gerichtete Anfrage des Petenten vom 17.01.2008 inhaltlich beantwortet und ggf. die aus Sicht des Petenten falsche Wiedergabe von Äußerungen des iranischen Präsidenten Mahmud Ahmadinedschad öffentlich richtig stellt.

Jegliche Korrespondenz von Herrn Neumann und die jeweiligen Antwortschreiben werden von dem Petenten unverzüglich online gestellt.

Die BpB hatte Herrn Neumann auf seine Mail vom 17.1.08 zunächst nicht geantwortet, da sie die Zuschrift als nicht sachlich, sondern politisch propagandistisch gedeutet hatte. In einem Antwortschreiben auf ein zweites Emailschreiben vom 20.2.2008 führte die BpB am 26.2.2008 aus, dass das kritisierte Online-Dossier mit der von Herrn Neumann als „gefälscht" bezeichneten Formulierung im Einklang mit der Darstellung in diversen seriösen Medien (Spiegel, Tagesschau, FAZ, etc.) stehe. Das hierauf erfolgte Antwortschreiben von Frau Fikentscher und Herrn Neumann vom 3.3.2008, das die Berufung auf Nachrichtenagenturen als Quelle als "mit hoher Gewissheit entstellend" kritisiert, wurde nicht mehr beantwortet. Die von dem Petenten selbst angeführte Memri-Übersetzung des inkriminierten Satzes lautet: „This regime that is occupying Qods must be eliminated from the pages of history." Paraphrasiert wurde diese Äußerung häufig mit: „Israel muss von der Landkarte verschwinden." Der iranische Präsident hat sich nicht von dieser und ähnlichen Wiedergaben seiner Rede vom Oktober 2005 distanziert.

Die Bundesregierung hat in der Vergangenheit ihre Haltung zu den wiederholt gemachten Äußerungen iranischer Verantwortungsträger, insbesondere des iranischen Staatspräsidenten, zum Holocaust und zum Existenzrecht des Staates Israel kontinuierlich öffentlich dargelegt. Sie tut dies auch im Verbund mit den europäischen Partnern. Das Thema Iran ist regelmäßig auch vom Europäischen Rat und vom Allgemeinen Rat der Europäischen Union angesprochen worden. Die Schlussfolgerungen beider Gremien, in denen die Haltung aller Mitgliedsstaaten der Europäischen Union deutlich wird, finden Sie auf folgenden Webseiten:

http://europa.eu/european council/conclusions/index de.htm
und http://www.consilium.europa.eu/ unter „Ratsformation", „Allgemeine Angelegenheiten und Außenpolitik", „Pressemitteilungen"

Die deutsche EU-Ratspräsidentschaft hat zudem in einer Erklärung vom 05. Juni 2007 Äußerungen des iranischen Staatspräsidenten klar verurteilt und Iran aufgefordert, jegliche Drohungen gegen Israel zu unterlassen und das Existenzrechts Israels anzuerkennen.

Auch die Vereinten Nationen und ihr Generalsekretär haben sich mehrfach in diesem Sinne geäußert und jedwede Drohungen gegen Israel verurteilt.

In jüngster Zeit ist in Deutschland eine öffentliche Debatte über die genaue Übersetzung und mediale Vermittlung des einen, oben zitierten Satzes des iranischen Präsidenten entstanden. Da die Bundeszentrale das Kontroversitätsgebot für die politische Bildung (was kontrovers ist, soll auch kontrovers wiedergegeben werden) auch in diesem Fall ernst nimmt, sieht sie es aufgrund dieser öffentlichen Debatte nunmehr als sinnvoll an, das in Rede stehende Online-Dossier in folgender Form zu ergänzen:
  • Einstellung einer offiziellen Übersetzung des in dem Dossier auf Grundlage von Nachrichtenangentur-Meldungen in indirekter Rede wiedergegebenen Zitats durch den Sprachendienst des Deutschen Bundestages oder des Auswärtigen Amtes,
  • kurze Darstellung der Kontroverse um die Übersetzung des Zitats,
  • Einstellung eines als solchen gekennzeichneten Meinungsartikels zu der Auseinandersetzung um diese Fragen.
Die Ergänzungen werden nach heutiger Einschätzung bis Ende April 2008 eingestellt werden können. Die Bundeszentrale wird aufgefordert, den Petenten hierüber zu informieren.

Im Auftrag
Dr. Kerber


Die Bundeszentrale für politische Bildung veröffentlicht mit Datum vom 22.4.2008 die 'offizielle' Übersetzung

Die Bundeszentrale für politische Bildung kommt der über den Petitionsausschuss des Deutschen Bundestages erwirkten Aufforderung nach,
  • eine offizielle Übersetzung erstellen zu lassen
  • die Kontroverse um die Übersetzung des Zitats des iranischen Präsidenten darzustellen
  • einen Meinungsartikel zur Auseinandersetzung zu veröffentlichen
und hat entsprechend die Rubrik 'Debatte um die Positions Irans' eingerichtet: (http://www.bpb.de/themen/5FGZGI,0,Debatte_um_die_Position_Irans.html).

Desweiteren hat sie auch die einleitenden Formulierungen zu ihrem Antisemitismus-Dossier verändert: (http://www.bpb.de/themen/GX51KQ,0,0,Antisemitismus.html).

Der Sprachendienst des Deutschen Bundestages gelangt hinsichtlich des entscheidenden Satzes zu folgender Übersetzung (http://www.bpb.de/themen/MK6BD2.html):
    "Unser lieber Imam [Khomeini] sagte auch: Das Regime, das Jerusalem besetzt hält, muss aus den Annalen der Geschichte [safha-yi rozgar] getilgt werden. In diesem Satz steckt viel Weisheit."
Damit sind von drei Fehlern, die in dem kurzen Satz steckten, zwei bereinigt. Aus 'Israel' ist 'das Regime, das Jerusalem besetzt hält' geworden und aus 'Landkarte' ist 'Annalen der Geschichte' geworden. Was geblieben ist, ist das transitive (aktive) 'tilgen', das nach den Erkenntnissen von Jonathan Steele, Juan Cole und Katajun Amirpur zu 'verschwinden' hätte werden müssen.

Aber die Wendung 'von der Landkarte tilgen', die im englischen Sprachraum mit 'wipe off the map' kursiert und im übertragenen Sinne die Bedeutung von 'dem Erdboden gleichmachen' oder 'ausradieren' hat, ist damit als eindeutig falsche Übersetzung entlarvt.

Zu kritisieren bleibt insbesondere, daß zwei kommentierende Texte, die ergänzend auf die website der Bundeszentrale gesetzt worden sind, alles andere als wissenschaftlich und objektiv zu bezeichnen sind. Sie stammen von zwei Autoren aus dem Kreis der USA-Israel-Lobby, von Henryk M. Broder (Spiegel-Autor und Betreiber der website, die er 'Achse des Guten' getauft hat) und Matthias Küntzel (der den so genannten 'Antideutschen' nahe steht).


Unser Antwortschreiben an den Petitionsausschuss des Deutschen Bundestages vom 25.4.2008
(Resonanz dazu siehe unten)

Sehr geehrte Damen und Herren des Petitionsausschusses, sehr geehrter Herr Dierig,

wir möchten uns sehr für Ihre freundliche Antwort und die Weiterleitung des Schreibens von Herrn Dr. Kerber bedanken. Auch wissen wir es zu würdigen, daß eine Übersetzung vom Sprachendienst des Deutschen Bundestags vorgenommen worden ist und die Bundeszentrale für politische Bildung aufgefordert wurde, ihre website zu ergänzen, und dem auch nachgekommen ist. Dessen ungeachtet bleiben aber immer noch Fragen offen.

Zunächst seien zwei Punkte aus dem Schreiben von Herrn Dr. Kerber richtiggestellt:
  • Am 20.2.2008 haben wir keine eMail verschickt, sondern Briefpost an die Bundeszentrale sowie die Mitglieder des Kuratoriums des Bundestages. Daraufhin haben sich einzelne Bundestagsabgeordnete an die Bundeszentrale mit der Aufforderung gewandt, uns zu antworten.

  • An keiner Stelle in unserer Korrespondenz mit der Bundeszentrale und dem Petitionsausschuss verwenden wir das Wort 'gefälscht'. An einer Stelle schreiben wir (in unserem an die Bundeszentrale gerichteten Brief vom 3.3.2008) von einer verfälschenden Übersetzung. Das ist nicht dasselbe. Es liegt allerdings nicht außerhalb unserer Vorstellungskraft, daß Äußerungen des iranischen Präsidenten bewußt gefälscht worden sein könnten. Es wäre bei der geringen Zahl von Nachrichtenagenturen für Geheimdienste sicher nicht besonders schwierig, entsprechend einzuwirken. Aber behauptet haben wir das nicht.
Desweiteren müssen wir in folgenden Punkten den Ausführungen von Herrn Dr. Kerber widersprechen:
  • Die Darstellung, daß es sich bei der Formulierung „Israel von der Landkarte tilgen“ um eine Paraphrase handelt, ist eindeutig falsch. Die Bundeszentrale verweist selber auf den 'Spiegel' (als 'seriöse' Quelle), in dem die Formulierung als Zitat ausgewiesen ist („Wie der Imam sagte, muss Israel von der Landkarte getilgt werden“, lauteten dessen Worte.). Die Formulierung ist darüber hinaus in einer großen Zahl weiterer Veröffentlichungen als Zitat ausgewiesen. Ein Beispiel ist die Reuters-Meldung vom 26.10.2005, in der es wörtlich heißt: „Der iranische Präsident Mahmud Ahmadinedschad hat am Mittwoch zur Zerstörung Israels aufgerufen. ‚Israel muss von der Landkarte getilgt werden’, sagte er...“. „Israel muss von der Landkarte getilgt werden“ ist also eindeutig als Zitat ausgewiesen. Von Paraphrase kann nicht die Rede sein. Selbst wenn es sich um eine Paraphrase handeln sollte, müßte es sich dabei um eine sinngemäße Wiedergabe handeln. Wie insbesondere die Ausführungen von Katajun Amirpur in der Süddeutschen Zeitung zeigen, würde es sich aber eindeutig um eine sinnentstellende Wiedergabe handeln.

  • Im Schreiben von Herrn Dr. Kerber wird von einer öffentlichen Debatte um das eine Zitat gesprochen, und es wird der Eindruck erweckt, als gäbe es zahlreiche weitere Äußerungen des iranischen Präsidenten, die ähnliche Aussagen transportieren. Auch das kann nicht als gesichert gelten. Ein Beispiel: Am 12.12.2006 hat der iranische Präsident laut IRNA gesagt: "So wie die Sowjetunion verschwunden ist, wird auch das zionistische Regime verschwinden, und die Menschheit wird befreit sein." Daraus wird in einer AP-Meldung vom 12.12.2006: "Israel wird ausgelöscht wie einst die Sowjetunion." Und ein weiteres Beispiel zum Thema Holocaust: Bei n24 wird am 14.12.2005 eine Äußerung des iranischen Präsidenten wie folgt wiedergegeben: "Sie haben im Namen des Holocaust einen Mythos geschaffen und schätzen diesen höher als Gott." Bei DPA dagegen wird aus dem Mythos, der im Namen des Holocaust geschaffen wurde, ein "Märchen vom Massaker an den Juden". Das ist etwas vollkommen anderes. Auch in diesen Fällen besteht kein Zweifel daran, daß die Übersetzungen stark voneinander abweichen und also jeweils eine der Übersetzungen falsch sein muß. (weitere Beispiele für ungesicherte Quellenlage in der Anlage)

  • Für keine der von der Bundeszentrale erhobenen Behauptungen (der iranische Präsident wolle Israel von der Landkarte tilgen, er hege Hass gegenüber den Juden, er betreibe eine konsequente Leugnung und Relativierung des Holocaust) liegen gesicherte Quellen vor. Was den Holocaust betrifft, existieren Zitate, die belegen, daß der iranische Präsident darin sehr wohl ein Verbrechen besonderer Schwere sieht. Was er allerdings tut, ist, das Vorgehen Israels gegen die palästinensische Bevölkerung ebenfalls als Holocaust zu bezeichnen, was den Äußerungen des israelischen Historikers Ilan Pappe, der von ethnischer Säuberung spricht, und den Äußerungen von Ellen Rohlfs, Mitglied von Gush Shalom, die von einem schleichenden Völkermord spricht, nahe kommt. Und er kritisiert die Instrumentalisierung des Holocaust für die Verbrechen an der palästinensischen Bevölkerung, ähnlich wie der US-amerikanische Autor Norman Finkelstein dies tut. Für die Behauptung, der iranische Präsident bringe Hass gegen (die Religionsgemeinschaft der) Juden zum Ausdruck, ist uns kein einziges Zitat bekannt.

  • Im Schreiben von Herrn Dr. Kerber werden Stellungnahmen von EU und UN erwähnt. Es muß schon als dramatisch angesehen werden, daß diese Stellungnahmen auf einer ungesicherten Quellenlage basieren und davon ausgehend politisch und möglicherweise sogar militärisch gehandelt wird oder gehandelt zu werden droht.
Es bleiben folgende Forderungen unsererseits offen:
  • Die Bundeszentrale muß die Originalquellen für alle ihre Behauptungen hinsichtlich der Äußerungen und Auffassungen des iranischen Präsidenten liefern (er wolle Israel von der Landkarte tilgen, er hege Hass gegenüber den Juden bzw. sei ein Antisemit, er betreibe eine konsequente Leugnung und Relativierung des Holocaust). Derjenige, der eine Behauptung aufstellt, muß sie belegen.

  • Insbesondere die Formulierung "Israel von der Landkarte tilgen" findet auf der website der Bundeszentrale wiederholt Verwendung. Die Korrekturen sind also an allen diesen Stellen auf der website vorzunehmen.

  • Sie gehen nicht auf unsere Forderung ein, den Erlass über die Bundeszentrale für politische Bildung vom 24.1.2001, §2 (Die Bundeszentrale hat die Aufgabe, durch Maßnahmen der politischen Bildung Verständnis für politische Sachverhalte zu fördern, das demokratische Bewusstsein zu festigen und die Bereitschaft zur politischen Mitarbeit zu stärken) um den Satz "Sie darf dabei keine interessengeleitete, insbesondere kriegstreibende Darstellung verbreiten" zu ergänzen. Das möchten wir Sie bitten nachzuholen.
Eine Beschwerde gegen Artikel in der neu geschaffenen Rubrik ‚Debatte um die Position Irans’ behalten wir uns vor. Es sei hier nur schon darauf hingewiesen, dass in dieser Rubrik fragwürdige Personen ihre Positionen verbreiten können. Insbesondere ist darunter eine Person, die der rechtsextremen Gruppierung der ‚Antideutschen’ nahe steht.

Mit freundlichen Grüßen
Anneliese Fikentscher und Andreas Neumann

Kopien:
Bundesministerium des Innern, Dr. Markus Kerber Abteilungsleiter G
Bundeszentrale für politische Bildung
Kuratorium der Bundeszentrale für politische Bildung
Wissenschaftlicher Beirat der Bundeszentrale für politische Bildung


Anlage: Weitere Beispiele für die ungesicherte Quellenlage zu Äußerungen des iranischen Präsidenten, wie sie teilweise auf der BpB-website wiedergegeben sind:

In einer Meldung von n24 vom 14.12.2005 heißt es (ähnlich einer IRNA-Meldung):
    "'Sie haben im Namen des Holocaust einen Mythos geschaffen und schätzen diesen höher als Gott, die Religion und die Propheten', sagte der iranische Staatschef."
Dagegen lautet es in einer DPA-Meldung vom 14.12.2005:
    "Der iranische Präsident Machmud Ahmadinedschad hat seine Verbalattacken gegen Israel und den Westen verschärft und den Holocaust geleugnet. Statt die israelischen Angriffe gegen die Palästinenser zu thematisieren, 'widmet sich der Westen dem Märchen vom Massaker an den Juden', sagte Ahmadinedschad am Mittwoch [...]"
Gemäß Henryk M. Broder auf der website der Bundeszentrale in der Rubrik ‘Debatte um Position Irans’:
    "...später wiederholte der iranische Präsident seinen Vorschlag und erklärte, der "Mythos vom Massaker an den Juden" sei von den westlichen Staaten erfunden worden."
Irans Präsident Ahmadinedschad am 14.4.2006 gemäß der iranischen Nachrichtenagentur IRNA:
    "The young tree of resistance in Palestine is blooming and blooms of faith and desire for freedom are flowering. The Zionist regime is a decaying [vermodernder, vergehender, zugrunde gehender] and crumbling [zerbröckelnder] tree [Baum] that will fall with a storm."
'abcnews' macht daraus am 15.4.2006:
    „Iran Leader: Israel Will Be Annihilated“ (Irans Führer: Israel wird vernichtet werden)
Und in einer AFP-Meldung vom 14.4.2006 wird daraus:
    "Der iranische Präsident Mahmud Ahmadinedschad hat dem Staat Israel mit der Vernichtung gedroht. Der jüdische Staat sei 'auf dem Weg zur Vernichtung'."
Ein Regime (das gegen westliche Rechts- und Wertvorstellungen handelt) als todkrank zu beschreiben, bedeutet nicht, dem Staat, in dem dieses Regime herrscht, die Vernichtung anzudrohen.

Gemäß IRNA heißt es am 28.4.2006 über Irans Präsidenten bei Ablauf eines UN-Ultimatums:
    "Er sagte, Atomenergie sei ein unabdingbares Recht und eine nationale Erfordernis des iranischen Volkes [...] Auf die politischen Spielchen und Verschwörungen der Feinde von Irans Zugang zu friedlicher Atomenergie weisend, ergänzte [er], die iranische Nation werde solchen Resolutionen keine Beachtung schenken. Er sagte, der Iran sei ein Zentrum des Friedens und der Ruhe, und betonte dabei: 'Wir fordern Frieden und Ruhe für alle Staaten. Wir haben kein Land angegriffen und sind nicht als eine Bedrohung für die Welt zu betrachten. Die iranische Nation ist unabhängig.'"
Reuters macht daraus:
    "'Wer die Iraner daran hindern will, ihr Recht in Anspruch zu nehmen, sollte wissen, dass wir uns einen Dreck um solche Resolutionen scheren', zitierte ihn die staatliche Nachrichtenagentur Irna."
Und bei AP wird daraus:
    "Keine UN-Resolution könne Teheran zur Einstellung der Urananreicherung bringen [...] 'Die iranische Nation schert sich einen Teufel um unnütze Resolutionen', erklärte Ahmadinedschad." (AP englischsprachig: "The Iranian nation won't give a damn about such useless resolutions.")
Am 12.12.2006 hat der iranische Präsident laut IRNA gesagt:
    "So wie die Sowjetunion verschwunden ist, wird auch das zionistische Regime verschwinden, und die Menschheit wird befreit sein." ("As the Soviet Union disappeared, the Zionist regime will also vanish and humanity will be liberated.")
Daraus wird in einer AP-Meldung vom 12.12.2006:
    "Israel wird ausgelöscht wie einst die Sowjetunion."
Gemäß Memri sagt Irans Präsident am 20.2.2008 nach dem Mord an einem Hisbollah-Kommandanten:
    „They have created a filthy black germ [schmutziger Keim], known as the Zionist regime, in order to set it loose on the peoples of the region, like a wild beast, and in order to use it as a pretext to impose their policy on the peoples of the region.”
Gemäß Matthias Küntzel auf der website der Bundeszentrale in der Rubrik ‘Debatte um Position Irans’:
    "Sie haben eine schwarze und dreckige Mikrobe – mit Namen ‘zionistisches Regime‘ – geschaffen um sie wie ein wildes Tier auf die Völker der Nation loszulassen“


'Spiegel online' veröffentlicht am 14.5.2008 eine Richtigstellung
(Resonanz dazu siehe unten)

"Das Besatzerregime muss Geschichte werden."

Ahmadinedschad am 26. Oktober 2005 auf einer Konferenz zum Thema "Die Welt ohne Zionismus". Das Originalzitat "in rezhim-e eshghalgar bayad az safhe-ye ruzgar mahv shavad" wurde oft irrtümlich übersetzt mit "Israel muss von der Landkarte radiert werden." Das hat der iranische Präsident so nicht gesagt.

Das Bild mit der Texteinblendung ist Teil einer Fotostrecke bei 'Spiegel online' auf der Seite http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,553275,00.html. Die Übersetzung "Israel muss von der Landkarte getilgt werden" wird als Irrtum eingestanden. Auch der Artikel auf dieser Seite verwendet das Zitat "Das Besatzerregime muss Geschichte werden" und nicht mehr "Israel muss von der Landkarte getilgt werden".

Zuvor hatte auch schon die Nachrichtenagentur AP Deutschland eingestanden, mit der Verbreitung der Formulierung "Israel muss von der Landkarte getilgt werden" einen Fehler gemacht zu haben und erklärt, daß sie die falsche Wiedergabe des Zitats nicht mehr verwendet.



Schreiben des ZDF-Intendanten vom 5.6.2008
(Resonanz dazu siehe unten)

Sehr geehrte Frau Fikentscher, sehr geehrter Herr Neumann,

herzlichen Dank für Ihr Schreiben vom 7. Mai 2008, das der Fernsehrats-Vorsitzende Ruprecht Polenz an mich weitergeleitet hat.

Sie kritisieren in diesem Brief, dass die Rede des iranischen Präsidenten Mahmud Ahmadinedschad falsch übersetzt worden sei. Wir können Ihrer Kritik zustimmen und auch unsere Recherchen kommen zu dem gleichen Ergebnis. Inhaltlich sind auch wir der Meinung, dass Ihre Übersetzung die Aussagen des iranischen Präsidenten wiedergibt.

Ich möchte Ihnen versichern, dass alle Kolleginnen und Kollegen über diesen Vorgang Kenntnis erhalten haben und die Übersetzung entsprechend berücksichtigen.

Ich bedanke mich noch mal herzlich für Ihren Hinweis und würde mich freuen, wenn Sie auch zukünftig unser Programm einschalten.

Mit freundlichen Grüßen
Markus Schächter


Schreiben des dpa-Chefredakteurs vom 13.6.2008
(Resonanz dazu siehe unten)

Sehr verehrte Frau Fikentscher, sehr geehrter Herr Neumann,

das intensive Quellen-Studium hat einige Zeit beansprucht.

Zu Ihrer Information: die dpa wird in Zukunft bei der Berichterstattung darauf achten, dass der Iranische Präsident, Mahmud Ahmadinedschad, nicht die Auslöschung Israels oder dessen Tilgung von der Landkarte gefordert hat.

Hochachtungsvoll
Dr. Wilm Herlyn


Thomas Krüger, Präsident der Bundeszentrale für politische Bildung, bei einer öffentlichen Anhörung des Innenausschusses des Bundestages zum Thema 'Antisemitismus in Deutschland' am 16.6.2008

[...] Zweitens ist es so, dass wir mit unser[e]n Internetangeboten, ich nenne hier als Beispiel das Online-Dossier Antisemitismus der Bundeszentrale, was ein wachsendes ist, immer neue Beiträge aufgreift, auch so etwas wie Aktivierung erleben können – nicht nur im guten Sinne – ich will das an einem Beispiel festmachen: eine Reihe von – von - Kritikern – ähm - der – unserer Arbeit – versuchen, haben versucht, Anfang des Jahres Druck auf die Bundeszentrale auszuüben, einen Satz des iranischen Präsidenten, dass Israel von der Landkarte zu verschwinden habe, in seiner Übersetzung zu modifizieren. Sie kennen diese Debatte sicherlich – äh - aus dem Feuilleton der Süddeutschen Zeitung. Wir haben darauf eben nicht reagiert, dass wir diese – diesen Satz von der Website genommen haben, sondern wir haben den Sprachendienst des deutschen Bundestags beauftragt, ma[l] die gesamte Rede – äh – zu übersetzen – und ich glaub, in dieser Wirkkraft hat das sozusagen nochmal auch politische Bildung gezeigt und das Potential politischer Bildung, dass man eben sich nicht durch einzelne Positionen, die billige Etappensiege eigentlich nur anstreben und so tun wollen, als ob der iranische Präsident – äh – eigentlich doch recht harmlos sei – äh - im Grunde genommen eine Dimension in die Debatte bringen, die nicht nur nicht uner- .. nicht mehr erträglich ist, sondern die man sozusagen auch mit kontroverser Auseinandersetzung – äh - im Rahmen der politischen Bildung annehmen muss und ihr gegenübertreten muss. [...]

(Dank an A. Schmidt für dieses Transkript)


Kabarettist Georg Schramm in der Rolle des Oberstleutnant Sanftleben in der ZDF-Sendung 'Neues aus der Anstalt' am 1.7.2008 (Auszug)

Georg Schramm als von Clausewitz


... Wir erwarten als Initialzündung für einen Großkonflikt in kürzester Zeit einen israelischen Luftangriff mit amerikanischer Unterstützung auf die iranischen Städte Bushehr, Natans, Isfahan und Sagand. Das 'window of opportunity' ist nur kurz offen. Der Krieg muß ins Laufen kommen, solange Bush noch an der Regierung ist. Bei gutem Timing allerdings könnte es durchaus sein, daß der Konflikt ein bißchen Rückenwind für Kriegsveteran McCain bringt.

Ich rate an dieser Stelle übrigens, bei der Suche nach einem geeigneten Kriegsmotiv die Lehren aus dem Irakkrieg zu ziehen. Die derzeitige offizielle Sichtweise ist ja: der iranische Präsident Ahmadinedschad hat Israel gedroht. Er hat gesagt: "Israel muß von der Landkarte getilgt werden." Dann ist natürlich ein israelischer Angriff logisch. Das ist präventive Notwehr. Der Haken an der Sache ist natürlich: der Satz ist gar nicht gesagt worden... Der Satz "Israel muß von der Landkarte getilgt werden" ist nachweislich falsch. Richtig lautet die Übersetzung seiner Rede: "Das Besatzungsregime Israels muß Geschichte werden." Kleiner Unterschied, nicht? Dieser Satz ist eine völkerrechtlich korrekte Forderung. Da haben die katholischen Bischöfe vor ein paar Wochen sich noch viel drastischer über die israelische Ghetto-Politik geäußert.

Erfreulicherweise hat übrigens unser ZDF-Oberbefehlshaber Schächter von diesem Irrtum Kenntnis bekommen und hat Anweisung gegeben, daß diese falsche Übersetzung innerhalb unserer Anstalt nicht mehr benutzt wird. Ich habe dem Folge geleistet...

Ich persönlich, Landsleute, rate an dieser Stelle: wir sollten den wahren Kriegsgrund ausnahmsweise mal auf den Tisch legen. Ich denke, die Heimatfront ist reif dafür. Wenn wir uns die Karte noch mal anschauen: der tiefer liegende Grund ist schlicht und einfach der Beginn des Endkampfes um das eurasische Becken, die letzten großen Öl- und Gasreserven dieser Erde.

Bei der Gelegenheit sollten wir auch gleich reinen Tisch machen und den Leuten reinen Wein einschenken für die wahren Gründe, die tiefer liegenden Gründe für unser Afghanistan-Engagement. Auch das läßt sich ganz gut vermitteln. Nämlich, wir haben die Möglichkeit, von Afghanistan aus Sicherung der Ostflanke zu haben und beim Zangengriff beim Angriff auf die Ölreserven.

Solche Motive müßten beim Blick auf die Tankstellenpreise doch eine gewisse Plausibilität kriegen. Damit müßte man's Ihnen schmackhaft machen können - um's mal zu sagen. Überlegen Sie einfach, was ist Ihnen wichtiger: Wahrung des Völkerrechts oder freie Fahrt am Wochenende, Grundgesetz oder eine warme Wohnstube. Also schicken Sie uns Ihre Söhne. Es lohnt sich für Sie.

Sendungsausschnitt bei YouTube: http://www.youtube.com/watch?v=em1Q4LaBmTw
Gesamtsendung beim ZDF: http://www.zdf.de/ZDFde/inhalt/31/0,1872,4291327,00.html


Schreiben von afp-Chefredakteur Daniel Jahn vom 22.7.2008

Am 23.7.2008 erreicht uns ein zweiseitiges Schreiben von afp-Chefredakteur Daniel Jahn in Sachen Landkarten-Zitat. Darin sind die drei Problemfelder berührt, die in der bemängelten Übersetzung (der Iran wolle Israel von der Landkarte radieren) enthalten sind:
  • Ist der Begriff 'Landkarte' eine angemessene Übersetzung?
  • Ist ein Begriff wie 'radieren' eine angemessene Übersetzung?
  • Ist das 'Regime, das Jerualem besetzt hält' gleichbedeutend mit dem Staat Israel?

  • Um es leicht vereinfachend zusammenzufassen: die Antworten von afp sind: nein - ja - ja.

    afp macht also ein wesentliches Eingeständnis. Die Nachrichtenagentur werde in Zukunft den Begriff 'Landkarte' nicht mehr verwenden. Das gilt sowohl für die Wiedergabe des wörtlichen Zitats als auch für dessen indirekte Wiedergabe. Damit verbindet sich das Eingeständnis, daß die englischsprachige Wendung 'wipe off map', die auch 'dem Erdboden gleichmachen' bedeutet und aus der die deutsche Formulierung 'von der Landkarte radieren' abgeleitet ist, falsch ist. Den eindeutigen Unterschied zwischen dem aktiven 'radieren' und dem passiven 'verschwinden' will afp dagegen nicht sehen. Und - so afp - mit dem 'Regime, das Jerusalem besetzt hält' sei der Staat Israel gemeint. afp schreibt u.a. (Hervorhebungen von uns):

    Sehr geehrte Frau Fikentscher, sehr geehrter Herr Neumann,

    [...] Unsere interne Prüfung Ihrer Vorwürfe hat zu dem Ergebnis geführt, dass die wörtliche Übersetzung des Zitats in direkter Rede in unserem Dienst nicht hundertprozentig dem Wortlaut der Äußerung des iranischen Präsidenten entspricht. Allerdings ist der Kern der Aussage Ahmadinedschads in unserem Dienst durchaus korrekt wiedergegeben. Tatsächlich sprach Ahmadinedschad in seiner Rede vom 26.10.2005 wörtlich nicht von Israel, sondern von dem 'Regime, das Jerusalem besetzt hält'. Auch sprach er wörtlich nicht davon, dass das 'Regime' von der 'Landkarte' verschwinden solle, sondern aus den 'Seiten der Geschichte'. Dagegen ist das Verb 'mahv shavad' mit den Formulierungen 'radiert werden' oder 'verschwinden' in unserem Dienst völlig korrekt übersetzt.

    Der deutschsprachige Dienst von AFP wird folglich das Zitat in der wörtlichen Wiedergabe in direkter Rede künftig mit 'Das Regime, das Jerusalem besetzt hält, muss aus den Annalen der Geschichte getilgt werden' o.ä. übersetzen. In der Wiedergabe des Zitats in indirekter Rede behalten wir uns allerdings weiterhin leichte Abweichungen vom Original-Wortlaut vor. Denn die indirekte Zitierweise hat gerade in journalistischen Texten die Aufgabe, dem Leser oder Hörer den Kern der Aussage in verständlicher Form zu übermitteln. Leichte Abweichungen von der Originalformulierung sind dabei aus unserer Sicht nicht nur legitim, sondern sogar geboten, um den journalistischen Auftrag zu erfüllen und den Sinn sowie die Zielsetzung der Aussage zu erfassen und nachvollziehbar zu machen. Zwar werden wir in Zukunft auch in der indirekten Rede die Formulierung von der 'Landkarte' nicht mehr gebrauchen, da sie aus unserer Sicht etwas zugespitzter ist als die Originalformulierung. Die Gleichsetzung des 'Regimes, das Jerusalem besetzt hält' mit dem Staat Israel ist aus unserer Sicht jedoch völlig korrekt. [...]

    Wir verweisen zum Schluss zudem darauf, dass sich iranische Regierungsstellen bis zum heutigen Zeitpunkt niemals über die Wiedergabe der in Frage stehenden Ahmadinedschad-Rede durch AFP beschwert haben, weder beim Teheraner AFP-Büro noch bei der Zentrale des AFP-Weltdienstes in Paris noch beim deutschen AFP-Dienst.

    Mit freundlichen Grüßen
    Daniel Jahn (Chefredakteur AFP GmbH)


    tagesschau.de bekennt am 29.8.2008 öffentlich, den iranischen Präsidenten falsch zitiert zu haben

    Der stellvertretende Intendant des Norddeutschen Rundfunks, Dr. Arno Beyer, hat uns mit Schreiben vom 29. August 2008 darüber informiert, daß die Redaktion von tagesschau.de unserer Aufforderung nachgekommen ist, auf ihrer website öffentlich darauf hinzuweisen, daß der iranische Präsident von 'tagesschau.de' falsch zitiert worden ist. Sie hat demgemäß die Meldung "Von der Landkarte tilgen - Irans Präsident fordert Vernichtung Israels" vom 26. Oktober 2005 (tagesschau.de) mit einem entsprechenden Hinweis versehen.

    'tagesschau.de' hatte in einem Schreiben mit Datum vom 26.5.2008 zwar eingestanden, die Äußerung des iranischen Präsidenten falsch wiedergegeben zu haben, hatte sich aber strikt geweigert, den Fehler öffentlich richtigzustellen ("Da alle namhaften deutsch- und englischsprachigen Agenturen den iranischen Präsidenten damals mit der Formulierung zitiert haben, 'Israel müsse von der Landkarte getilgt werden', ist diese - offenbar fehlerhafte Übersetzung - auch in die Berichterstattung von ARD-aktuell und von tagesschau.de eingeflossen... Eine Verletzung der journalistischen Sorgfaltspflicht ist nicht erkennbar. Es gibt aus unserer Sicht daher überhaupt keinen Grund für eine öffentliche Entschuldigung oder Richtigstellung.") Diese Haltung mußte 'tagesschau.de' aufgeben. Sie erklärt jetzt öffentlich:

      "In eigener Sache: Der iranische Präsident Ahmadinedschad hat nicht wörtlich die 'Tilgung Israels von der Landkarte' gefordert. Nach der Übersetzung des Sprachendienstes des Deutschen Bundestages sagte Ahmadinedschad: 'Das Regime, das Jerusalem besetzt hält, muss aus den Annalen der Geschichte getilgt werden.' (bpb.de) Hierauf hat auch Irans Außenminister hingewiesen: tagesschau.de. Ahmadinedschad hat mittlerweile - vermutlich auf innenpolitischen Druck - erklärt, dass der Iran keine Pläne habe, Israel anzugreifen." (presstv.ir)
    Es folgt in der Erklärung von 'tagesschau.de' dann noch ein Satz, der den Sachverhalt der Zitatverfälschung offenbar relativieren soll: "Dennoch lässt der iranische Präsident bis heute kaum eine Gelegenheit aus, seine feindselige Einstellung gegenüber Israel, den Juden und der Regierung in Jerusalem deutlich zu machen (z.B. am 03.06.2008 in Rom): Die Regierung in Jerusalem sei ein fabriziertes Regime, das bald verschwinden werde. (tagesschau.de)" Dazu ist anzumerken: der iranische Präsident ist gewiß kein Freund der israelischen Politik - wie sollte er auch, wenn diese sich über Völker- und Menschenrecht hinwegsetzt - aber eine "feindselige Einstellung" gegenüber Juden kann keineswegs als erwiesen angesehen werden. Insbesondere ist die Äußerung vom 3.6.2008 dafür kein Beleg. Sie deckt sich weitgehend mit der Äußerung vom 26.10.2005 in ihrer korrekten Wiedergabe und ist damit eher eine Bestätigung des Sachverhalts als die beabsichtigte Relativierung.



    Resonanz auf den offenen Brief an die Bundeszentrale für politische Bildung

    17.01.08 16:38

    vielen Dank für [...] den klugen Brief an die Bundeszentrale.

    21.01.08 22:21

    von einem guten Bekannten erhielt ich heute Ihren hervorragenden Brief an die 'Bundeszentrale für Politische Bildung' mit dem Titel "Israel tilgt Palästina von der Landkarte".

    Ich befasse mich seit Jahren mit dem Nahost-Konflikt (Internet, Mails, Bücher etc.) und möchte Sie ermuntern, diesen Brief auch an unsere Bundesregierungs-Mitglieder zu schicken, obwohl ich weiß, dass - bis auf wenige - unsere aktiven Politiker wegen ihres Karrierestrebens auf jede Kritik an Israels Menschenrechts-Verletzungen schweigen; dafür schäme ich mich als Deutscher. Denn aus der Geschichte lernen heißt für mich, sich einzusetzen gegen jede Art von Menschenrechts-Verletzungen, soweit dies überhaupt machbar ist.

    Besondere Kritik aber muss geübt werden an Israels Jahrzehnte andauernden Menschenrechtsverletzungen bezgl. der Palästinenser, deren Demütigungen, der gegen jedes Recht verstoßende anhaltende Landraub, die brutalen Häuserzerstörungen und Plantagenvernichtungen, jetzt die unsägliche und widerliche Kollektiv-Bestrafung der Bewohner von Gaza durch die Stromabschaltung, die Behinderung der Lieferung von Energie, Lebensmitteln, Medikamenten etc; und niemand scheint sich da aufzuregen, kaum Leserbriefe wegen dieses schreienden Unrechts. Viele Deutsche, auch meine Bekannten, halten sich da geflissentlich raus, und schweigen, schweigen, schweigen. - Vielleicht auch deswegen: Überall ist der Zentralrat der Juden i. Deutschland 'allgegenwärtig' und will uns Deutsche zum "Aufstand der Anständigen" (O-Ton Paul Spiegel), zur Zivilcourage erziehen, allerdings nur zu einer einseitigen Zivilcourage; die eigenen Schandtaten der israelischen Besatzungsmacht im Auftrage der israelischen Armee bzw. der israelischen 'Sicherheitspolitik' übergeht man geflissentlich, und wagt es einer, diese zu kritisieren, gilt man schnell als Antisemit; ein Begriff, vor dem viel zu viele unnötigerweise Angst haben; je mehr sich darüber hinwegsetzen würden, desto mehr Druck könnte man aus Deutschland und der EU auf Israel ausüben.

    Da aber - wie schon oben erwähnt - 99,99 Prozent der Politiker großer Parteien Angst haben, als Antisemiten abgestempelt zu werden [...], schweigen sie alle. Umso wichtiger ist es, solche Briefe - wie Sie es getan haben - zu schreiben und sie auch als Leserbriefe zu veröffentlichen, um auch weiteren Leuten Mut zu machen, den Mund aufzumachen. [...]

    Abschließend darf ich Ihnen noch einmal meinen Respekt über Ihren punktgenauen Brief ausdrücken.

    21.01.08 23:55

    euer beitrag ist ganz große klasse -- wie ihr den spieß so wunderbar umdreht und das langsam verschwindende palästina ins spiel bringt !!! richtig gut !!

    (Claudia Karas, 'Aktionsbündnis für einen gerechten Frieden in Palästina' und 'Mitglied des AK Palästina/Israel' in Frankfurt/Main)

    28.01.08 22:21

    keinen bock auf diesen anti-israelischen scheiß!

    28.01.08 22:22

    ... toll! mit dank und solidarischen grüßen

    (Dr. Dieter Keiner, lehrte bis 2005 an der Universität Münster. Arbeitsschwerpunkte u.a. Globalisierungsprozess und Kulturentwicklung, internationale Bildungspolitik, Analphabetismus. Mitbegründer des Aktionsbündnisses Münster gegen den Krieg, Münster)

    28.01.08 22:28

    Vielen Dank Euch beiden! Ich werde den Brief viel verbreiten.

    (Barbara Fuchs, attac - AG Globalisierung und Krieg)

    28.01.08 22:56

    Danke, sehr gut, und den Nagel auf den Kopf getroffen. Genau so sehe ich es auch. -- Ich sehe den Konflikt, die palästinensische Tragödie, als Fortsetzung der europischen und deutschen Geschichte, darum sollten wir sehr viel mehr auch Verantwortung für das palästinensische Volk übernehmen, nicht nur für das jüdische.

    (Ellen Rohlfs, seit 40 Jahren mit Nahost beschäftigt, Friedensaktivistin, Mitglied von Gush Shalom und der deutsch-palästinensischen Gesellschaft, Autorin von drei Büchern zum Nahostkonflikt, Freunde auf beiden Seiten des Konflikts)

    28.01.08 23:49

    Sehr gut!

    29.01.08 02:24

    ich danke Euch für Eure unnachlässige Arbeit. Es ist gut und wichtig, was Ihr tut. Eure Infragestellungen, Entlarvungen und Hintergründe vermittele ich weiter.

    (Hans Mörtter, kritischer Protestant und Querdenker)

    29.01.08 05:17

    Vielen Dank für diesen ausgezeichneten Brief! Ob er beantwortet wird oder nicht, ändert nichts an der traurigen Tatsache, dass der Brief gut ist und total stimmt.

    (Paula Abrams-Hourani, Frauen in Schwarz, Wien)

    29.01.08 09:26

    Guten Morgen. "Wenn wir tatsächlich ein Interesse an einem friedlichen Miteinander der Menschen in Palästina bzw. Israel haben und tatsächlich aus unserer Geschichte gelernt haben, dann dürfen wir die Realtität nicht verzerrt darstellen. Und wir müssen immer damit rechnen, daß diejenigen, die ihre Interessen verfolgen, dies mit unlauteren Mitteln tun. Dafür gibt es in der Geschichte zahllose Beispiel. Und unseres Erachtens müßte es zentrale Aufgabe einer Organisation wie der Ihren, die politische Bildung und Aufklärung betreiben will, sein, hinter die Kulissen zu blicken, vor denen vielfach Theater gespielt wird, das mit der Realität recht wenig zu tun hat." Ein schönen Anspruch den ihr da formuliert. Schade, dass ihr euch nicht daran haltet.

    PS. Spam-Filter funktioniert toll. Braucht mich nicht austragen.

    29.01.08 10:51

    Genossen und Genossinnen, es ist betrüblich, wie Sie sich dazu hergeben, durch ihre Relativierung der Äußerungen Ahmadinedschads den Antisemiten jedweder Coleur neuen Zündstoff zu gegen. Mag sein, dass er einiges nicht genau so gesagt hat, wie in der Darstellung der BpB behauptet. Aber es bleiben genügend Äußerungen übrig, die Ahmadineschad als Antisemiten ersten Ranges ausweisen. Es genügt, sich den Wikipedia-Artikel zu dessen Person durchzulesen und dessen Verweisen zu folgen, um sich ein entsprechendes Urteil zu bilden. Schlimmer ist es beinah, dass Teile der Arbeiterbewegung, insbesondere ihre 'Arbeiterfotografie', einem primitiven Antiimperialismus und einem damit verbundenen Antisemitismus frönen. Lassen wir den Antisemitismus Ahmadineschads mal beiseite - der eigentliche Skandal ist ihr hauseigener Antisemitismus, der nicht nur aus ihrer aktuellen Stellungsnahme heraus deutlich wird. Vielleicht sollten sie sich in punkto Antisemitismus erst einmal mit sich selbst beschäftigen, bevor sie andere Antisemiten verteidigen.

    29.01.08 11:50

    Ich möchte mich diesem Euren Brief anschließen. Könnt Ihr diese meine Stellungnahme an die Bundeszentrale weiterleiten?! Auf die Antwort bin ich gespannt.

    (Bianka Buddeberg, Kölner Frauen in Schwarz, pensionierte Grundschullehrerin und Teil der Friedensbewegung)

    29.01.08 12:38

    Die Illustration, wie Israel Palästina aus der Landkarte tilgt, ist hervorragend, auch die Gegenüberstellung dessen, was Ahmadinedschad sagt und Israel tut. Mit Ihrer Erlaubnis werde ich dieses Argument künftig vorbringen.

    29.01.08 12:58 (Unsere Antwort siehe unten)

    An die Arbeiterfotografie,

    Antizionismus mit antisemitischen Zügen hat nicht nur in der deutschen Linken bedauerlicherweise eine lange Tradition (vgl. dazu z.B. den BUKO-Reader 'Antisemitismus' von 2005), sondern auch immer wieder in öffentlichen Erklärungen der Arbeiterfotografie zum Thema Naher Osten bzw. Palästina.

    Dass Ihr jetzt auch noch den iranischen Präsidenten Ahmadinedschad in Schutz zu nehmen versucht, der sich bei jeder Gelegenheit als fanatischer antisemitischer Hetzer outet und der noch 2006 eine Konferenz von Holocaust-Leugnern in Teheran veranstaltete, ist skandalös.

    Antifaschisten haben nach der Teheraner Konferenz mit einer Demonstration vor dem Haus eines NPD-Funktionärs an der Agneskirche darauf aufmerksam gemacht, dass auch Kölner Nazis an dem Treffen der Holocaust-Leugner und Israel-Hasser im Iran teilgenommen haben. Sie wurden dort von Ahmadinedschad persönlich mit den Worten begrüßt: "Der Iran ist Euer Zuhause und hier könnt Ihr Eure Meinungen frei äußern, in einer freundschaftlich gesinnten und offenen Atmosphäre."

    Ahmadinedschad sagte auf dieser Konferenz auch sehr deutlich, worum es ihm mit seiner Einladung an Geschichtsrevisionisten aus aller Welt ging: "Die Lebenslinie des zionistischen Regimes neigt sich nach unten. Es folgt einer abschüssigen Bahn bis zu seinem Zusammenbruch... Ich kann Euch versichern, das zionistische Regime wird ausgelöscht und die Menschheit endlich davon befreit werden." (übersetzt nach dem englischen Redetexte in: MEMRI, Inquirey and Analysis Series - No. 307, 15. Dezember 2006. www.memri.de)

    Deutsche Linke und Solidaritätsbewegungen haben sich in der Vergangenheit schon mit allen möglichen Völkermördern und Menschenschlächtern solidarisiert (von Pol Pot über Idi Amin bis zu Saddam Hussein und der Hamas).

    In der Internationalismusbewegung ist diese 'blinde' Solidarität, die auf einem platten Antiimperialismus beruht, immer wieder kritisiert worden. (Wir haben dazu schon 1986 im Kölner Volksblatt-Verlag das Buch 'Hoch die Internationale Solidarität' und im selben Jahr war dies Thema des Bundeskongresses der Internationalismusbewegung in Bremen.)

    Aber offenkundig waren und sind alle diese Bemühungen für die Katz. Schließlich passiert derselbe Scheiß - nur mit teilweise wechselnden Protagonisten - alle Jahre wieder.

    Da Ihr Eure Sympathiebekundungen für Holocaust-Leugner per mail verbreitet, erlaube ich mir, auch diese Antwort an ein paar Adressen weiter zu schicken. Ob's was nützt, weiß ich nicht.

    Jedenfalls fordere ich Euch hiermit auf, mich aus Eurem mail-Verteiler zu streichen und mich nicht weiter mit ähnlichen Zumutungen zu behelligen.

    Auch für Kooperationen, wie es sie in der Vergangenheit gelegentlich gegeben hat (so z.B. in den achtziger Jahren, als die Arbeiterfotograrie Fotos zu einem unserer Bücher beigesteuert hat), stehe ich persönlich ebenso wenig zur Verfügung wie für weitere Debatten um die Exegese der Hetzreden von Ahmadinedschad. Ich möchte von Euch schlicht und einfach gar nichts mehr hören und lesen müssen.

    (Karl Rössel)

    29.01.08 13:34

    Guten Tag, Ihr "offener Brief" hat auch mich per Sammelmail erreicht.

    Ich teile Ihnen dazu mit, dass ich Ihre Meinung nicht vertrete und daher meine "zustimmende" Reaktion ausbleibt. Zum anderen empfinde ich Ihre "Botschaft" als Nazi-Hetzparole. Sie ist gegen den Staat Israel und der dort lebenden Menschen ausgerichtet. Ich nehme den Inhalt Ihres Rundbriefes als einseitig und ignorant ausgeleuchtet wahr, denn er beinhaltet eine gefährliche Geschichtsklitterei: Verfälschend und tendenziös.

    Es dürfte Ihnen entgangen sein, dass Israel ständig Friedensverhandlungen anstrebt und diese erst jüngst wieder durchführte, ferner vor wenigen Jahren sogar auf freiwilliger Basis Siedlungsgebiete an Palästina abgetreten hat. Alle Friedensbemühungen blieben bisher erfolglos. Sie ignorieren außerdem, dass stets erneut von arabischer Seite aus Selbstmordattentate in Form von Bomben auf israelischem Hoheitsgebiet geschehen, was jeweils auf beiden Seiten die schlimmsten Krisen- und Katastrophensituationen auslöst. Wie es die aktuellen Nachrichten erst vor kurzem belegt haben, sind die Leidtragenden letztendlich unschuldige Opfer, abermals auf beiden Seiten. Die israelischen Opfer allerdings werden jedoch gar nicht oder nur vage erwähnt.

    Politisch wirk- und ratsamer wäre es, Israel endlich in Ruhe zu lassen. In diesem Jahr begeht dieser Staat sein 60. Bestehen, ein Land ist das, dessen Existenz sechs Millionen Opfer (und wahrscheinlich mehr) aus der Shoa begründet. Es ist ein von Blut und Elend gezeichneter und durchtränkter Boden, Zufluchtsstätte der Verfolgten, Entwurzelten und Verzweifelten.

    Gönnt den Juden endlich ihren Staat. Denn mehr beansprucht dieses Schicksalsvolk nicht.

    29.01.08 14:43

    vielen Dank für die Zusendung Eurers Briefes / Anfrage an die bdp. Gerne würde ich diesen Brief - selbstverständlich mit Verweis auf Eure Homepage - auf die Homepage der Zeitung www.linkezeitung.de setzen. Wäre Euch das recht?

    (Francis Byrne, Netzwerk Linke Opposition und Linkezeitung)

    29.01.08 15:23

    falls Ihr auf diesen offenen Brief an die BPB eine Antwort bekommt, würde sie mich sehr interessieren.

    29.01.08 16:29

    Für Ihren sehr, sehr guten Brief danke ich Ihnen ganz herzlich!!! Ich versuche auch für eine ehrliche Politik und für einen g e r e c h t e n Frieden in Palästina/Israel zu arbeiten. Vielleicht interessiert Sie diesbezüglich mein Brief an A. Merkel, auf den ich auch keine Antwort bekommen habe - noch nicht mal eine Eingangsbestätigung.

    Sollten Sie noch eine Antwort bekommen, bin ich daran interessiert. Ich grüße Sie freundlich

    (Winfried Belz, Seelsorger am Universitätsklinikum Heidelberg und Mitglied von Pax Christi)

    29.01.08 21:09

    Ich habe vorhin eure Seite wiederentdeckt, früher schon mal wegen der 9/11-Sachen, jetzt wegen der Analysen der Hetze gegen Ahmadinejad und den Iran. Ich bin begeistert, obwohl ich natürlich nicht alles lesen kann. Aber soweit ich es sehe, sehe ich es genau wie ihr (und meine dabei die Abteilungen "Drohender Krieg gegen den Iran" und "Israels Krieg im Nahen Osten"). Und sage deshalb mal ein großes Danke für eure Arbeit. Ich habe mir erlaubt, den Text über den ARD-Weltspiegel vom 11.11.07 auf meiner HP zu zitieren. Und eure Seite dort mal ganz oben verlinkt.

    30.01.08 05:18

    Danke für diesen Brief. - Bei der Bundeszentrale für politische Bildung stoßt ihr auf AIPAC-Kernland. Da wird immer nur die israelisch-zionistische Sichtweise der Weltlage propagandiert. Ich lese den Müll schon lange nicht mehr und warne auch regelmäßig davor [...] Gruß und weiter so

    (Dirk Gerhardt)

    30.01.08 13:19

    danke für diesen wunderbaren Brief. Ich werde als Lehrerin und GEW-Mitglied noch einmal nachfassen...

    (Elke Zwinge-Makamizile, Lehrerin und aktives Mitglied der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft)

    30.01.08 17:04

    Hallo liebe MitstreiterInnen von der Arbeiterfotografie, gab es mittlerweile schon eine Antwort auf euren Brief? Bitte informiert weiter, sobald eine Antwort eingeht.

    31.01.08 23:42

    durch Vermittlung eines Bekannten bin ich auf Ihre Website gekommen und habe den offenen Brief gelesen, der fordert, die Quelle preiszugeben, aus welcher die Verleumdung des iranischen Präsidenten fließt. Ich stimme dem offenen Brief zu. [...] Solidarische Grüße

    01.02.08 15:38

    Euer Brief ist sehr richtig [...] Mittlerweile denken viele Mitmenschen so wir Ihr. Deshalb möchte ich meine Antwort als Unterstützung für Euch und Euer Engagement verstanden wissen. Mit herzlichen Grüßen

    (Elmar Klevers, Atheist, Antifaschist, Mitglied der VVN-BdA und der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft)

    02.02.08 03:43

    interessant, danke. Freundliche Grüße -- Ein Denken, das nicht gegen sich selbst denkt, ist wie das Orchester von Auschwitz. (Adorno - Negative Dialektik)

    (Andreas Landl, österreichischer Ökonom, Friedensaktivist, Sozialwissenschafter und Journalist)

    10.02.08 16:54 (Antworten siehe unten)

    Sehr geehrte Frau Fikentscher, sehr geehrter Herr Neumann,

    bei den Bildern, die ich Ihrem offenen Brief entnommen habe, vermisse ich den sonst bei Ihnen üblichen (und von mir geschätzten) kritischen Umgang mit Bildmaterial. [...]

    Zum 1. Bild: Meines Wissens gab es seit mindestens 2000 Jahren keinen eigenständigen Staat Palästina, bei dem für 1946 gezeigten Gebilde handelt es sich um britisches Mandatsgebiet. Die Unterteilung in jüdisches und palästinensisches Gebiet könnte ethnisch oder religiös sein oder sich nach dem Besitz an Land richten, das sich jüdische Zuwanderer erworben haben (das Kriterium wird aber nicht ausgewiesen).

    Zum 2. Bild: Der UN-Teilungsplan sieht zwei Staaten vor. Nach der Logik des 1. Bildes wären aber jüdische Einsprengsel im palästinensischen Gebiet und palästinensische Einsprengsel im jüdischen Gebiet zu zeichnen gewesen, es sei denn der Teilungsplan hätte auch massenhafte Umsiedlungen vorgesehen.

    Zum 3. Bild: Nach meiner historischen Kenntnis gab es 1948 den massiven Versuch seitens der arabischen Staaten, eine Konstituierung Israels zu verhindern, in deren Verlauf es zu Pogromen gekommen ist, die sich bezeichnenderweise gegen die sogenannten orientalischen Juden richteten, d. h. gegen die Juden die gerade nicht eingewandert waren. Das Ergebnis dieser Auseinandersetzungen ist im dritten Bild unzutreffend wiedergegeben. Denn der Gaza-Streifen gehörte zu Ägypten, das West-Jordan-Land zu Jordanien. Palästinensisches Land als eigenständiges staatliches Gebilde, wie die Karte suggeriert, gab es nicht. Der Logik der ersten Karte gemäß hätten auch in Israel grüne Gebiete oder Einsprengsel gezeichnet werden müssen, da auch heute noch ein beträchtlicher Anteil der israelischen Bevölkerung muslimisch ist (oder anderen Religionen angehört) - und alle bürgerlichen Rechte genießt (mir bekannte Ausnahme: für den muslimischen Teil der Bevölkerung gilt die allgemeine Wehrpflicht nicht)

    Zum 4. Bild: Ich fragte mich zunächst, weshalb der Gaza-Streifen an seinem süd-westlichen Ende ein weißes Einsprengsel hat. Ein Blick in den Atlas auf eine Karte zur Bodennutzung Israels (ist schon ein etwas älterer Atlas) weist dieses Gebiet als Küstendünen aus. Der "geweißte" Streifen längs des Jordans gehört nach der gleichen Karte zu den Gebieten mit geringem Ertrag (arm und zu trocken). Und Google-Earth zeigt, dass viel von der West-Bank einfach Ödland ist. Der Verdacht drängt sich auf, dass gegenüber der 67-er Karte einfach die Gebiete Israel zugeschlagen worden sind, in denen sowieso niemand wohnt.

    Mein Fazit: Sie haben unkritisch eine Folge von Karten übernommen, die das Gewollte nur zeigen können, weil die Kriterien der Färbung von Karte zu Karte sich ändern, ohne dass das ausgewiesen wird.

    Meine Bitte: Können Sie mir sagen, woher diese Karten kommen, d.h. wer auf diese unredliche Weise auf die politische Willensbildung Einfluss nehmen will? Auch das ein Kritikpunkt: Sie selbst haben Ihre Quelle nicht ausgewiesen.

    (Werner Begoihn)

    11.03.08 15:04

    Aufgrund der offen antizionistischen bis völlig abstrusen 'Argumentation' des offenen Briefs an die BZPB bitten wir, von weiteren 'Informationen' abzusehen.



    Resonanz auf die Korrespondenz mit der
    Bundeszentrale für politische Bildung


    05.03.08 16:43

    Hallo Ihr Lieben von der Arbeiterfotografie! Tolle Rückantwort von Euch. Super! Dürfte ich diesen Briefwechsel auch auf der Linkezeitung.de veröffentlichen?

    (Francis Byrne, Netzwerk Linke Opposition und Linkezeitung)

    05.03.08 17:15

    Hallo, ich danke Euch für diese ausgesprochen gut recherchierte und dokumentierte mail, die ich heute bekommen habe. Und bei der Gelegenheit auch mal für die vielen sonstigen Rundmails die ich zwar längst nicht alle gelesen habe, aber aus denen ich immer wieder wertvolle Informationen extrahiert habe. Nicht zuletzt weil es nach wie vor eher der Normalfall ist, dass nur im Falle eines Mißfallens eine Reaktion erfolgt, was für die Aktiven ein Stimmungsbild erzeugt, das deutlich demotivierend ist, wollte ich mich mal mit diesem dicken Lob zwischenzeitlich zu Wort gemeldet haben. Danke und weiter so!

    (Mitglied der Deutschen Friedensgesellschaft - Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen, Ostermarsch-Organisator)

    05.03.08 18:58

    Bravo und Dank für eure Arbeit! Mit solidarischen Grüßen

    (IPPNW-Mitarbeiterin)

    05.03.08 18:59

    Betreff: Bundeszentrale für politische Propagandaindoktrination - An unseren Meinungsunterschieden zu Themen wie Iran einerseits, Israel andererseits wird sich mutmaßlich nichts ändern. Gleichwohl unterstütze ich Euch schon aus rein professionell journalistischen Gesichtspunkten im Hinblick auf das Anliegen, von einer Bundeszentrale für politische Bildung statt manipulativer Emotionalisierung exakte Informationen auf der Grundlage verifizierter Quellen zu verlangen. Die jetzt vorliegende Antwort ist im Grunde noch unverschämter als der Anlaß, der Ausgang Eurer Kritik war.

    05.03.08 19:10

    Ich bitte, diese praezise Stellungnahme der Arbeiterfotografie, die ein herausragendes Beispiel dafuer ist, wie Meinungsmanipulation und Fakten auseinandergehalten werden muessen, grossraeumig weiter zu verbreiten.

    05.03.08 19:22

    Wichtig: Gut verlinken!

    05.03.08 19:42

    besten Dank für Ihre Initiative!

    06.03.08 00:11

    eure Antwort ist ganz ausgezeichnet!!! Durch eure gut dokumentierten Recherchen erteilt sich Dr. Hübinger ein eigenes Armutszeugnis!

    06.03.08 01:14

    das habt Ihr wirklich ausgezeichnet formuliert.

    06.03.08 09:07

    meinen Glückwunsch zu dieser gelungenen Aktion. Offenbart diese doch die absolut einseitige Position von Regierungsseite. Die erschütternde Argumentation von Dr. Bernd Hübinger: "Die Formulierung steht im Einklang mit Darstellungen diverser seriöser Medien." dokumentiert eine scheinbare Oberflächlichkeit bei der Beurteilung von politischen Fakten, die nicht mehr nachvollziehbar ist. Oder steht dahinter eine gezielte Ignoranz politischer Realitäten aufgrund einer administrierten und einseitig festgelegten Position? Viel Erfolg bei Ihrer weiteren (sehr klugen Arbeit und Vorgehensweise).

    06.03.08 10:37

    entschuldigen Sie bitte meine Einmischung. Aber vielleicht ist sie hilfreich. Es scheint sich um zwei Probleme zu handeln, 1. was der iranische Präsident tatsächlich gesagt hat und 2. was die Bundeszentrale für politische Bildung dem iranischen Präsidenten in den Mund legt. Inwieweit wissenschaftliche Mitarbeiter der Bundeszentrale für politische Bildung Grundsätze wissenschaftlichen Arbeitens (Prüfung der Quellen) mißachtet haben und ungeprüft fehlerhafte oder verfälschte (ideologisch motiviert sinnentstellte) 'Übersetzungen' übernommen und - möglicherweise unwissentlich, eventuell aber auch ideologisch motiviert - in tendenziöser Weise in Umlauf gebracht haben, also möglicherweise Desinformation betrieben haben, wären weitere Probleme.

    06.03.08 12:45

    Ganz großen Dank für diese beispielhafte Information über Bildungs- und Medienpolitik. Bin gespannt auf eine weitere Antwort von Dr. Hübinger. Ich werde diesen lehrreichen Briefwechsel auch an unseren AK Süd/Nord der IPPNW weiterleiten.

    06.03.08 14:58

    Liebe Freunde, der mir von Internetpartnern freundlicherweise übersandte Schriftwechsel zwischen Frau Fikentscher und Herrn Neumann mit Herrn Dr. Bernd Hübinger von der Bundeszentrale für politische Bildung zum Offenen Brief vom 17.1.2008 ist eines der vielen Beispiele dafür, wie staatlicherseits Meinungsmanipulationen als Fakten verbreitet werden. Deshalb habe auch ich alle meine Möglichkeiten genutzt, um ihn bekanntzumachen. Dieser Schriftwechsel reiht sich ein in die vielen wertvollen Internetveröffentlichungen von Arbeiterfotografie, für die ich mich bei dieser Gelegenheit herzlich bedanke.

    06.03.08 15:20

    Eure Briefe sind wieder ein Muster von Klarheit! Wie gut, dass wenigstens Ihr noch auf der Welt seid! Herz und wie gesagt: Eine ganze Hutparade ab!

    06.03.08 21:18

    Liebe Freunde, habe gerade ihren liebreizenden Schriftverkehr mit der Bundeszentrale für politische Desinformation zugesandt bekommen. Voll meine Meinung. Auch ich habe mit dem Chef der hiesigen Landeszentrale schon manchen Strauß ausgefochten. Egal: 2 Artikel zum Thema "Falschinformationen über den Iran" im Anhang. viele Grüße, weiter so.

    (Freier Dozent und Übersetzer für Arabisch, Farsi und Englisch)

    07.03.08 00:17

    Danke! Liebe Leute, was seid Ihr mutig! Weiter so und nehmt mich bitte in Euren Verteiler auf!

    07.03.08 02:01

    Liebe Leute, habe mir die Antwort der Bundeszentrale für politische Bildung als ein Nest von Täuschungen und Falschheiten enttarnt. Genaueres Hier: http://www.islampress.de/2008/3/7/die-antwort-der-bundeszentrale. Ich bin sicher, daß es euch interessiert.

    [islampress.de: Wie wir schon berichtet hatten, war die Bundeszentrale für politische Bildung vom Blog der Arbeiterfotografie in aller Form darauf aufmerksam gemacht worden, daß sie in ihrem Antisemitismus-Dossier auf der Webpage der Zentrale dem Präsidenten Irans eine Behauptung in den Mund legt, Israel nämlich von der Landkarte tilgen zu wollen, die er nach heutigem Kenntnisstand offensichtlich gar nicht gemacht hatte. Die jetzt durch Dr. Hübinger erfolgte Antwort der Bundeszentrale verdient Beachtung: Sie steckt voller Täuschungen und widerspricht zudem dem Wortlaut des eigenen Textes. Lügen aber haben kurze Beine...]

    07.03.08 10:24

    Na endlich --- der Brief von Dr. Hübinger ist unglaublich --- als ob er Unbedarften antwortet. Er reagiert wie Bush &Co: als ob eine Lüge, die man 1000 mal wiederholt zu Wahrheit wird. Von einem studierten Herrn Dr. erwartet man etwas anderes. Ob seine Doktorarbeit auch mit diesen Argumenten arbeitet. ...seit wann sind unsere Medien seriös??? Eure Antwort ist sehr gut!

    (Ellen Rohlfs, seit 40 Jahren mit Nahost beschäftigt, Friedensaktivistin, Mitglied von Gush Shalom und der deutsch-palästinensischen Gesellschaft, Autorin von drei Büchern zum Nahostkonflikt, Freunde auf beiden Seiten des Konflikts)

    09.03.08 19:37

    Betreff: Übersetzungsstreit - Mit großem Interesse habe ich ihre e-mail mit der BPB-Antwort gelesen. Wie mir einen Muttersprachrachlerin bestätigt, hat Ahmadinejad ein Zitat von Khomeini aus Schahzeiten wiedergegeben: "Dieses Besatzerregime muss von den Seiten der Geschichte verschwinden." Und damit meinte er: wie das Regime des Schah, das von Saddam Hussein und die Sowjetunion.

    Für ihre weitere Auseinandersetzung hätte ich eine Idee: Der Wortlaut in Farsi dürfte unbestritten sein. Sie könnten der BPB z.B. vorschlagen, eine/n von der Bundesregierung vereidigte Übersetzer/in ihres Vertrauen zu beauftragen, den Text zu übersetzen. Im Auswärtigen Amt und bei der Bundeswehr gibt es solche Sprachdienste ebenfalls - diese könnten allerdings interessegeleitet sein. Bitte halten Sie mich weiter auf dem Laufenden.

    09.03.08 21:44

    Ich verfolge diese Entfremdungen der Worte des iranischen Präsidenten nun schon seit zwei Jahren oder mehr... Es ist ein Jammer, wie lange sich derartige Mythen in den Medien halten können. Ohne mich jetzt auf konkrete Beispiele festnageln zu lassen: Diese Methode des falsch übersetzens ist eigentlich ein alter Hut, der schon eine Tradition von mehr als 1000 Jahren hat... Warum soll das heute anders sein ... wer zum Teufel spricht schon persisch, oder arabisch.. und kann die Original-Reden verifizieren? Ich unterstütze Euch jedenfalls dabei. Vielleicht werde ich auch noch an diese Bundeszentrale schreiben, einfach nur um zu demonstrieren, daß diese Falschübersetzungen und die daraus resultierende Propaganda durchaus als solche wahrgenommen werden.

    12.03.08 11:24

    Vielen Dank für die sehr gute Zusammenstellung und die klare Darstellung der Fakten!

    12.03.08 14:23 (Antwort siehe unten)

    hallo arbeiterfotografie, bitte schickt uns keine weiteren mails und nehmt uns als buko aus eurem verteiler. wir sind an weiteren informationen von euch nicht interessiert. inhaltlich können wir uns der mail von karl rössel (vom 29.1) voll und ganz anschliessen. gruß steffen (für die BUKO)

    12.03.08 14:55

    in Ihrem Brief an die bpb haben Sie auf ganzer Linie recht. Die blinde Zustimmung von Politik und Medien zur menschenverachtenden und brutalen israelischen Politik, hat keinerlei reale Grundlage. Das ist politisches Vasallentum und übelste Doppelmoral, und all das wird in den Massenmedien so verkauft, dass der durchschnittliche Rezipient es kritiklos aufnimmt. Was Ihrem Brief aber fehlt ist eine deutliche Distanzierung zu Ahmadinejad. Ihnen geht es klar um die Gefahren, die bewusste oder unbewusste Lancierung falscher Informationen, zumal in einer aufgeheizten Stimmung, bedeutet. Es geht Ihnen um die Klarstellung von Fakten, und das ist heute richtiger und wichtiger denn je. Bei vielen kommt dies aber fälschlicherweise als Verteidigung eines Präsidenten an, unter dem in erster Linie das iranische Volk zu leiden hat - dabei ist eine solche Verteidigung gar nicht Ihr Ziel. Eben das aber sollten Sie deutlicher klarstellen. Es gibt Rezipienten, die verstehen Sie falsch und es gibt solche, die verstehen Sie absichtlich falsch. Stärken Sie Ihre Position, indem Sie dem entgegenwirken.

    12.03.08 17:58

    Ich möchte Euch gratulieren zu Eurer Korrespondenz mit der Bundeszentrale! Mit besten Grüßen in Verbundenheit

    12.03.08 22:41

    Großartig, was Ihr da zu Papier gebracht habt (entlarvend die Antworten). Gratulation. Wir sind auf die weiteren Reaktionen gespannt. Vielleicht könnten wir von dem Schriftwechsel auch einiges auf unsere website laden?



    Resonanz nach Erscheinen des Artikels "Der iranische Schlüsselsatz - Ein Übersetzungsfehler macht gefährliche Weltpolitik" von Katajun Amipur in der Süddeutschen Zeitung vom 15./16.3.2008:

    15.03.08 15:13

    Liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Friedens-, Menschenrechts- und Entwicklungsorganisationen, beiliegend sende ich einen Artikel aus der Süddeutschen Zeitung vom 15./16.3.2008. Die in Köln lebende renommierte Islamwissenschaftlerin und Iranistin Dr. Katajun Amirpur, Autorin mehrerer Bücher, die sich kritisch mit der Menschenrechtslage im Iran auseinandersetzen, hat in diesem SZ-Artikel die entscheidende Passage der Rede des iranischen Präsidenten Ahmadinedschad übersetzt und analysiert, die dieser am Jerusalemtag 2005 gehalten hatte. Zahlreicher Nachrichtenagenturen zufolge soll der iranische Präsident angeblich damals gesagt haben, "Israel von der Landkarte radieren" (AFP), "Israel von von der Landkarte tilgen" (AP, Reuters), "Israel ausrotten" (DPA).

    Frau Amirpur weist in dem SZ-Artikel nach, dass die korrekte Übersetzung der Aussage Ahmadinedschads, der den verstorbenen Ajatollah Chomeini zitierte, tatsächlich lautet: "Dieses Besatzerregime muss von den Seiten der Geschichte (wörtlich: Zeiten) verschwinden".

    In der aktuellen Berichterstattung der letzten Tage über die Wahlen im Iran wurde erneut auf die falsche Übersetzung zurück gegriffen; selbst die Bundeszentrale für politische Bildung ist dem immer wieder Abschreiben und der Weiterverbreitung der falschen Übersetzung auf den Leim gegangen. Wegen der weitreichenden Bedeutung des Sachverhaltes für einen immer noch nicht ganz ausgeschlossenen Angriff auf Iran, ist dem Artikel von Katajun Amirpur eine weite Verbreitung zu wünschen.

    15.03.08 18:01

    Wer vor 2003 betonte, dass nichts darauf hinweist, dass der Irak noch über Massenvernichtungswaffen verfügt, wurde flugs zum Saddam-Anhänger erklärt. Unbeirrt erklären nun die selben Leute alle, die angesichts der Kriegsgefahr die aktuelle Propaganda gegen den Iran zu entlarven suchen, zu Ahmadinedschad-Anhängern. Auch der Antisemitismus-Vorwurf darf natürlich nicht fehlen.

    Falls Ihr mich nicht eh schon drauf habt (wegen der irakischen Massenvernichtungswaffen) könnt Ihr mich gerne noch in diese Liste aufnehmen. Ich bekenne freimütig, zum Kreis derer zu gehören, die die Arbeit der Arbeiterfotografie oder die von Knut Mellenthin für wichtig und verdienstvoll halten. Das ist noch kritischer Journalismus. Wo Ihr schon dabei seit, dann solltet Ihr Euren Zorn auch gegen die Islamwissenschaftlerin Dr. Katajun Amirpur richten.

    15.03.08 19:35

    hallo, dann kann man ja gespannt sein, ob es [den Artikel in der Süddeutschen Zeitung] die obersten propagandisten der bundesregierung auch gelesen haben. vermutlich - da sie ihre quellen ja auf äußerst seriöse presse-texte stützen - werden sie bei ihrer kiste bleiben. die israelische version wird sich halten, das gehört schon zur allgemeinen ordnung.

    16.03.08 09:46

    Liebe Freundinnen und Freunde, endlich hat eine überregionale deutsche Zeitung, nämlich die Süddeutsche Zeitung, es gewagt, die Ahmadinejad zugeschriebene Absicht, "Israel von der Landkarte zu tilgen" durch eine sprachlich fundierte Übersetzung richtig zu stellen. Anbei zu Ihrer/Eurer Kenntnis den Beitrag "Der iranische Schlüsselsatz. Ein Übersetzungsfehler macht gefährliche Weltpolitik" in der SZ vom 15./16.03.08. Die Verfasserin ist Katajun Amirpur, eine ausgewiesene Orientalistin und engagierte Journalistin, die auch für kritische Beiträge zur Politik der Islamischen Republik einen guten Ruf genießt.

    An dieser Stelle ist auch der 'Arbeiterfotografie' zu danken, die seit der Verbreitung einer historisch bedeutsamen Lüge durch gezielte Verfälschung bei der Übersetzung zahlreiche richtigstellende Beiträge verfasste, die allerdings bisher über den Insiderkreis der Experten nicht hinausgekommen sind. Der Beitrag von Amirpur in der SZ kommt dennoch zum richtigen Zeitpunkt, da die Kriebstreiber in Washington und Tel Aviv ihren Kriegsplan gegen den Iran, den sie in der Hauptsache mit der verfälschten Aussage Ahmadinejads begründeten, weiterhin verfolgen. Und das, obwohl Ende 2007 die 16 US-Geheimdienste in ihrem Bericht festgestellt haben, dass die iranische Regierung ihre Pläne zum Bau einer Atombombe seit 2003 ausgesetzt hat.

    16.03.08 10:53

    Hallo zusammen, ganz kurz: Dem Artikel in der SDZ kann ich voll und ganz zustimmen. Ich hatte nie angezweifelt, dass Eure Recherche hinsichtlich Ahmadinedschad falsch ist. Dabei sind aber seine anderen Äußerungen und Handlungen (s. Holocaust-Konferenz) in den Hintergrund geraten. Ahmadinedschad ist nämlich - wie ich finde - ein ziemlicher Chaot und hat eine Menge Fehler in dieser Frage gemacht. Das sollten wir wenigsten - nach dem wir nun bestätigt wurden - noch unseren LeserInnen sagen. Und dann sollten wir dieses Thema zumindest in diesem Ausmaß schließen und uns den eigenen Baustellen mehr zuwenden.

    16.03.08 12:04 (bezugnehmend auf die eMail vom 16.03.08 09:46)

    und endlich mal jemand, der Euch auch öffentlich dankt! Schönen Sonntag noch. Danke für Eure Infos.

    16.03.08 13:53

    Ich habe das [den Artikel in der Süddeutschen Zeitung] wie auch eure Korrespondenz mit der bpB schon gelesen. Habt ihr denn auch den Artikel in der gleichen SZ-Ausgabe auch bemerkt, in dem der Bundeszentrale Fäschungen nachgewiesen werden.

    16.03.08 18:02

    Bitte keine Spam-Mails mehr verschicken. Danke.

    16.03.08 18:34

    Liebe Leute von der Arbeiterfotografie, als ich von dieser Sache gehört habe, war ich froh und dankbar, dass ihr euch dieser systematisch-verlogenen Propaganda angenommen habt. Sie dient einerseits einer möglichen Kriegsvorbereitung gegen den Iran, andererseits der "Rechtfertigung" für den israelischen Staatsterrorismus. (Man muss ja immer aufpassen, dass keine Missverständnisse entstehen: Ich bin natürlich gegen jeden (!) Rassismus usw., also auch gegen Antisemitismus, bin aber in der Tat der Meinung, dass Palästinensen auch Menschen sind, entsprechend behandelt werden müssen und sich ggf. zur Wehr setzen dürfen.) Also: Weiter so und lasst euch nicht einschüchtern!

    16.03.08 19:26

    ich finde es besonders schön, daß der Artikel in der Süddeutschen erschien und so Eure Recherchen bestätigt und Eure unendlichen Mühen nicht spurlos versickern, wie mancheiner es gerne hätte!!! Nur ... wissen wir ja leider, daß erst einmal eine Lüge unters Volk gebracht, es nicht so einfach ist, die Wahrheit zu servieren! Dennoch, weitermachen !!!

    16.03.08 19:35

    Ich möchte Ihnen meinen Dank und meine Wertschätzung ausdrücken, einen ganz großen Stein ins Rollen gebracht zu haben.

    17.03.08 10:25

    bitte verschont mich mit eurem Streit. bitte keine weiteren Mails in dieser Sache!

    17.03.08 11:06

    meine Hochachtung für eure Bemühungen, richtig zu stellen, was Ahmadineschad denn nun wirklich in Bezug auf Israel gesagt hat. Eure Beharrlichkeit hat sich ausgezahlt, wie der in der Süddeutschen Zeitung vom 15./16. März 2008 veröffentlichte Beitrag von Katajun Amirpur beweist.

    Natürlich wird sich nichts ändern. Die Mainstream-Medien werden auch weiterhin die Lüge verbreiten, Ahmadinedschad habe gefordert, Israel müsse von der Landkarte verschwinden. So war es auch in der gestrigen Berichterstattung im Fernsehen anläßlich des Besuches von Frau Merkel in Israel zu hören. Widerlich, wie hier gegen Iran gehetzt wird, um die Öffentlichkeit auf einen eventuellen Krieg gegen dieses Land - unter deutscher Beteiligung - einzustimmen und vorzubereiten. Wie gehabt. Wie vor dem Krieg gegen den Irak.

    Verbrecher bestimmen, wo es längs geht. Leider! Wir werden den Gang der Dinge nicht aufhalten. Was wir tun können, ist, immer wieder darauf hinzuweisen, daß die Verantwortlichen unter dem Deckmantel, Demokratie und Freiheit verbreiten und in diesem Fall Israel schützen zu wollen, im Grunde nichts anderes tun als sich als Terroristen zu betätigen. Als Staatsterroristen. Gegen den Strom zu schwimmen und die Dinge beim Namen zu nennen - da leistet "Arbeiterfotografie" einen ganz entscheidenden Beitrag.

    Beste und solidarische Grüße

    17.03.08 12:58

    Liebe Freunde von der Arbeiterfotografie, ich danke Euch fuer Euren unermuedlichen Kampf, die Fakten zu dokumentieren und der Manipulation und den Luegen etwas entgegenzusetzen.

    Mir platzte auch der Kragen gestern Abend, als ich den ARD-Korrespondenten die alte Luege widerkauen hoerte, Ahmadinedschad habe gefordert, Israel muesse von der Landkarte verschwinden! Es ist zum aus der Haut fahren, wie sie die „Meinung" im Griff behalten und sich keinen Deut um Wahrheit kuemmern muessen. Wir schreiben uns die Finger wund --- und kommen uns doch immer wieder vor wie Sysiphus, oder?
    Versteht mich bitte nicht falsch. Ich bin absolut nicht mutlos, im Gegenteil. Der heilige Zorn und die Unfaehigkeit der taeglichen Barbarei tatenlos zuzuschauen, treibt mich immer wieder an. Ich hatte mal einen alten ueber neunzigjaehrigen, historisch, anthropologisch und politisch aeusserst gebildeten und humanistisch gesinnten Lehrer. Er sagte einmal zu mir: „Kommen Sie, wir haben einen langen Weg ..." Ich denke, er hatte Recht. Er wusste, in welchem Geisteszustand sich die Menschheit befindet. Einmal meinte er, „wir befinden uns noch in einem Mittelalter".

    Wenn Dick Cheney der Welt verkuenden kann, dass der Krieg gegen den Terror 40 bis 50 Jahre dauern kann und es keinen Aufschrei gibt, dann ist die Frage nach dem Geisteszustand der Menschheit berechtigt, denke ich.

    Mit ganz herzlichen Gruessen

    19.03.08 01:49

    Bitte nehmt mich aus dem Verteiler, daß aus dem angeblich falsch zitierten Ahmadinedschad nun ein echtes Friedensengerl gemacht wird, habe ich keine Lust mir weiter anzusehen (das besorgt BTW schon das halbe Dutzend antisemitischer Hardcore-Stahlos die mir begeistert mit Euren Seiten digital vor der Nase herumwedeln). Wer wie der iranische Staat antisemitischen Terror offen unterstützt und Holocaust-Leugner Konferenzen abhält über dessen Intentionen kann es keine ernsten Illusionen geben.

    20.03.08 09:56 (gerichtet an die Bundeszentrale für politische Bildung)

    Sehr geehrte Damen und Herren, durch Freunde wurde ich auf Ihre Korrespondenz mit der Kölner Arbeiterfotografie zu der umstrittenen Äußerung des iranischen Präsidenten Ahmadinedschad vom Oktober 2005 zu Israel aufmerksam gemacht. Mit Bezug auf diese Korrespondenz erlaube ich mir, Ihnen in der Anlage die Analyse der fraglichen Äußerung(en) zugehen zu lassen, die die Islamwissenschaftlerin K. Amirpur unlängst in der Süddeutschen Zeitung vorgelegt hat (SZ, 15./16.03.2008, Feuilleton S. 15).

    Ihre ehrenwerten Bemühungen um die politische Bildung hierzulande würden sicher an Glaubwürdigkeit und Überzeugungskraft gewinnen, wenn Ihr Haus sich selbst in diesem Punkt "bildungsfähig" erwiese.

    21.03.08 (aus einem offenen Brief von Rechtsanwalt Armin Fiand an Bundeskanzlerin Angela Merkel)

    Mit Blick auf die “terroristischen Anschläge der Palästinenser” und der “antiisraelischen Politik Irans” haben Sie hervorgehoben, dass die Bedrohung Israels auch eine Bedrohung Deutschlands sei. Die Bedrohung durch Iran sehen Sie - in Übereinstimmung mit der israelischen Regierung und der Regierung der USA - darin, dass der iranische Staatspräsident Ahmadinedschad erklärt habe, Israel müsse von der Landkarte verschwinden, “ausradiert werden“, und dass Iran den Besitz von Atomwaffen anstrebe. Weder das eine noch das andere entspricht den Tatsachen...

    Der Iran hat keine Atomwaffen. Nach den Feststellungen der Internationalen Atomenergiebehörde ist er auf absehbare Zeit auch nicht in der Lage, solche Waffen herzustellen. Vom Irak hat man damals gefordert, dass er nachweise, keine Massenvernichtungsmittel zu haben. Er hatte keine. Vom Iran verlangt man, nachzuweisen, dass er keine Atombomben haben wolle und auch keine bauen werde. Mir ist nicht bekannt, dass solche unsinnigen Beweise jemals auch von Israel gefordert worden wären.

    Daß Ahmadinedschad Israel vernichten wolle, ist eine Lüge, deren man sich bedient, um Stimmung gegen den Iran zu machen. Das läßt befürchten, daß die Öffentlichkeit auf einen möglichen Krieg gegen Iran eingestimmt und vorbereitet werden soll. Die Szenarien gleichen sich. Vor dem Irak-Krieg ließ sich die Bush-Administration haarsträubende Lügen einfallen, um den (schon lange vorher beschlossenen) völkerrechtswidrigen Angriffskrieg gegen den Irak zu beginnen und ihm einen legalen Anstrich zu geben.

    Die Süddeutsche Zeitung hat in Ihrer Ausgabe vom 15./16.03.2008 einen Artikel der Islamwissenschaftlerin Katajun Amirpur mit der Überschrift “Ein Übersetzungsfehler macht gefährliche Weltpolitik“. abgedruckt. Darin weist Frau Amipur nach, dass die Darstellung, Ahmadinedschad habe von der “völligen Zerstörung und Vernichtung des jüdischen Volkes” gesprochen, unrichtig ist, weil seine in Betracht kommende Rede falsch übersetzt worden sei. Auf diesen Fehler hatten vorher auch schon andere Veröffentlichungen hingewiesen. Frau Amirpur schreibt:

    "Die Vernichtungsphantasien, die Iran unterstellt werden, gehen auf einen einzigen Satz zurück: 'Israel must be wiped off the map.' Kein Satz wird so häufig mit dem amtierenden Präsidenten Irans, Mahmud Ahmadinedschad, assoziiert wie dieser: Israel muss von der Landkarte radiert werden. Das Problem ist nur – er hat diesen Satz nie gesagt. Ahmadinedschad hat die Worte für 'map' und 'wipe off' nie benutzt... Es waren im Wesentlichen die großen westlichen Nachrichtenagenturen, die die Übersetzung dieser Passage lieferten: Israel von der Landkarte radieren (AFP), Israel von der Landkarte tilgen (AP, Reuters), Israel ausrotten (DPA). Ahmadinedschad sagte jedoch wörtlich: 'in rezhim-e eshghalgar bayad az safhe-ye ruzgar mahv shavad.' Das bedeutet: 'Dieses Besatzerregime muss von den Seiten der Geschichte (wörtlich: Zeiten) verschwinden.' Oder, weniger blumig ausgedrückt: 'Das Besatzerregime muss Geschichte werden.' Das ist keine Aufforderung zum Vernichtungskrieg, sondern die Aufforderung, die Besatzung Jerusalems zu beenden."

    Ich verstehe nicht, warum Sie das nicht zur Kenntnis nehmen, sondern weiterhin mit der Lüge hausieren gehen, Iran plane, atomar aufzurüsten und Israel zu vernichten. Das verstärkt meinen Verdacht, dass der “Übersetzungsfehler” kein unbeabsichtigter Fehler, sondern das Resultat einer ziel- und zweckgerichteten Verdrehung und Verfälschung der Worte Ahmadinedschads ist, vermutlich ein Gebräu aus der Giftküche der CIA, die auch im Falle des Irak-Krieges den US-Präsidenten und sein Gefolge mit den gewünschten (falschen) Beweisen versorgt hat.

    21.03.2008 12:25 (Leserbrief an die Süddeutsche Zeitung)

    Sehr geehrte Damen und Herren, der iranische Präsident will Israel also gar nicht auslöschen, sondern plädiert nur für ein Ende des israelischen Besatzertums! Für die Veröffentlichung dieser sorgfältigen Recherche gebührt Ihnen der Dank aller Friedensbewegten. Sie entziehen damit dem profitorientierten Agressionsgehabe der USA (und der Verbündeten, die sich "willig" vereinnahmen lassen) im Mittleren Osten ein wichtiges argumentatives Standbein. Dass Medien in Kriegsfragen "embedded", also instrumentalisiert werden, ist ja bekannt - aber jeder Einzelfall ist doch stets aufs Neue verblüffend.

    21.03.08 17:27 (Leserbrief an die Süddeutsche Zeitung)

    Warum nicht auf Seite drei? Ahmadinedsehad, der Präsident Irans, hat also nicht gesagt. „Das jüdische Volk muß vernichtet werden", sondern nur: „Die Besatzung Jerusalems muß Geschichte werden". Noch dazu ist sein Satz das Zitat einer Äußerung, die Chomeini in den siebziger Jahren über den Schah machte.

    Die Erläuterung von Katajun Amirpur ist ausfuhrlich und ausgewogen. Sie macht deutlich, dass das seitdem immer wieder zitierte „wipe off the map" nicht gesagt wurde.

    Sicherlich findet ein Aufsatz, der zwischen intransitivem Verb 'verschwinden' und transitivem 'eliminieren' unterscheidet, im Feuilleton Leser, die an so etwas Interesse haben. Aber hier geht es ja weniger um die Grammatik als um die Sorgfalt des Übersetzens bei politischen Schlagworten.

    Darf so etwas nicht in die ersten Seiten der SZ? Sind unsere Zeiten zu langweilig? Braucht man dort mehr die erregenden Texte: Ausradieren - Massenvernichtungsmittel - Seit fünf Uhr wird zurückgeschossen - Die Schmach der Niederlage tilgen - Führer befiehl, wir folgen dir...? Zumindest eine Kurzfassung könnte man doch auch in den Politikteil setzen, vielleicht mit einem kleinen Fehlerteufelchen daneben: „Wipe off ist falsch übersetzt, ausführliche Erläuterung Seite...



    Resonanz nach Erscheinen des Artikels "Agitator des letzten Kampfes. Haarspalterei um Aussage des iranischen Präsidenten" von Mariella Ourghi in der Süddeutschen Zeitung vom 27.3.2008:

    29.03.2008 00:02 (Leserbrief an die Süddeutsche Zeitung)

    Die angebliche Äußerung des iranischen Präsidenten Ahmadinedschad, Israel müsse von der Landkarte getilgt werden, wurde heftigst kritisiert. Ob Bundeskanzlerin Angela Merkel bei ihrem Gratulationsbesuch zum 60.Jahrestag der israelischen Staatsgründung ebenso vehement kritisierte, daß dadurch seit 1948 Palästina von der Landkarte getilgt worden ist - wobei 80 Prozent der Palästinenser vertrieben und über 400 ihrer Dörfer zerstört wurden, um deren Rückkehr zu verhindern? Daß Ahmadinedschad die göttliche Gerechtigkeit um Hilfe bittet, wo doch die weltliche den Palästinensern bis jetzt so wenig zu ihrem Recht verholfen hat, ist eine nachvollziehbare Reaktion auf unsere Versäumnisse. Seine Vorhersage, daß Unrechtsregime, wie das israelische, Geschichte werden müssten, hat sich auch in Südafrika erfüllt. Das Ende der Apartheid bedeutete nicht das Ende Südafrikas. Ebensowenig bedeutet das Ende des politischen Zionismus die "Zerstörung" Israels. Es geht nicht nur darum, wie "eine israelische Regierung aussehen sollte, die nicht besatzerisch ist", wie Mariella Ourghi in ihrem Artikel schreibt, sondern die sowohl den Palästinensern unter Besatzung, als auch denjenigen in Israel und den Flüchtlingen ihre durch Völkerrecht und UNO-Resolutionen anerkannten Rechte gibt.

    Durch die UNO-Resolution 273 wurde Israel am 11.Mai 1949 als UNO-Mitgliedsstaat aufgenommen, unter der Bedingung, Israel akzeptiere die vorangegangenen UNO-Resolutionen 181 zur Teilung Palästinas und 194 zum Rückkehrrecht der palästinensischen Flüchtlinge - was bis heute nicht geschehen ist. Stattdessen eroberte Israel 1967 den Rest Palästinas, kreierte ein neues Flüchtlingsproblem und verweigert den 1948er Flüchtlingen ihre Rückkehr mit dem rassistischen Argument, dies würde einer "Zerstörung" Israels gleichkommen. Obwohl also die UNO das "Existenzrecht" Israels inklusive der palästinensischen Flüchtlinge versteht, hat Israel bei allen Verhandlungen erfolgreich deren Rückkehrrecht und sukzessive alle anderen UNO-Resolutionen als Grundlage eines gerechten Friedens ausgeschlossen.

    Neben den nationalistischen israelischen Agitationen und den islamistischen von Ahmadinedschad sollten lieber versöhnliche Stimmen Gehör finden, wie die jüdisch-israelische Organisation Zochrot. Mit ihren visionären Aktionen verbinden sie das Ethische, Ästhetische und Politische, integrieren Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft, indem sie Touren zu den zerstörten palästinensischen Dörfern von 1948 veranstalten, Hinweistafeln anbringen oder lebensgroße Portraits der Flüchtlinge dort aufstellen, um das Bewusstsein für eine zukünftige gemeinsame und gleichberechtigte jüdisch-palästinensische Heimat zu schaffen.

    01.04.2008 14:47 (Zu den Artikeln von Katajun Amirpur und Mariella Ourghi)

    Ob man nun die eine odere die andere Übersetzung heranzieht: Den Satz, daß der Staat Israel von der Landkarte verschwinden müsse oder ausradiert werden müsse, hat Ahmadinedschad nicht gesagt. Er hat vom israelischen Besatzungsregime geredet. Das hat mit Antisemitismus nichts zu tun. Es ist so als würde man, was sich ohne weiteres vertreten ließe, fordern, daß die gegenwärtige US-Administration verschwindet. Das bedeutet ja auch nicht, daß man antiamerikanisch ist und die Vernichtung Amerikas verlangt.

    Die Worte, die die Bundeszentrale Ahmadinedschad in den Mund legt, hat der iranische Staatspräsident nicht gesagt, jedenfalls nicht im Oktober 2005. Allein darauf kommt es an. Wer eine Behauptung aufstellt, muß beweisen, daß sie wahr ist. Nicht muß derjenige, der an der Behauptung Anstoß nimmt, beweisen, daß sie unwahr ist. Das ist, etwas vereinfacht dargestellt, die Beweislastregel. Was Marielle Ourghi sich sonst noch in Bezug auf Ahmadinedschad zusammenreimt, ist ohne Belang.

    03.04.2008 22:19

    Da niemand von uns als "Geschädigte" (durch Falschinformation) auftreten kann, ist die Frage, ob es eine Abteilung in der iran. Botschaft gibt, die eine Unterlassungsklage anstrengen kann oder will. Die Möglichkeit, vom vorgesetzten Ministerium eine zufriedenstellende Antwort zu bekommen, scheint ja nicht mehr zu erwarten. Danke, dass Ihr dran bleibt!

    03.04.2008 22:46

    Die Bundeszentrale für Politische Bildung ist ein Propagandainstitut...

    03.04.2008 23:06

    Es ist fatal, wie rigoros die Bundeszentrale für politische Bildung ihrem eigenen Auftrag zuwider handelt und damit am geistigen Hintergrund mitarbeitet, um einen neuen Krieg gegen „das Böse“ zu legitimieren. Wie anders dagegen die Süddeutsche Zeitung, die ihren öffentlich aufklärerisch, sachlich informativen Auftrag ernst nimmt.

    04.04.2008 02:12

    Es ist durchaus richtig, einen höheren Gang einzulegen., d.h. den Ton zu verschärfen. Denn die Leute der Zentrale führen uns an der Nase herum. Zumindest versuchen sie das. Die Bundeszentrale ist nichts anderes als die Erfüllungsgehilfin des Bundesinnenministeriums. Sie hält sich nicht an die Richtlinien, die sie sich selbst für ihre Arbeit gegeben hat. Was am Ende bei der Sache herauskommen wird, weiß ich natürlich nicht. Die rechtlichen Möglichkeiten, die wir haben, sind leider nicht sehr groß. Wir bleiben auf jeden Fall am Ball.

    04.04.2008 09:18

    ich gratuliere Ihnen zu Ihrem Sieg über die Bundeszentrale für politische Bildung, die sich jedenfalls in Bezug auf die tendenziöse Berichterstattung über Iran und seinen in der Tat wohl auch zu Recht umstrittenen Präsidenten, als Scharfmacherin decouvriert hat. Insoweit hat sie sich als Bundeszentrale für politische Desinformation einen Namen gemacht. Ihre mutige Arbeit verdient Lob und Bewunderung.

    04.04.2008 19:41

    zur leider nicht existenten (manchmal kann man direkt bedauern, Atheist zu sein) Hölle mit der Bundeszentrale für politischen Beschiß! Selbstredend habe auch ich auf meine Mail von anno dunnemals noch keine Antwort erhalten. Allein das ist an und für sich schon eine Frechheit seitens einer auch aus meinen horribile dictu Steuergeldern finanzierten Institution. Nicht einmal mehr die feine bürgerliche Art hat dieses bürgerliche Pack mehr vorzuweisen, dann ist die Bourgeoisie wirklich endgültig überflüssig. Man legt es womöglich in der Tat darauf an, daß ich auf meinem presserechtlichem Informationsanspruch bestehe. Im späteren April halte ich ... einen Vortrag über "Medienmanipulation", was natürlich ein weites Feld ist... Daß die Bundeszentrale für propagandistischen Brainwash (bpb) hierbei auch Erwähnung finden wird, hat sie sich selbst zuzuschreiben. Erwähnung finden wird freilich auch, ungeachtet allen punktuellen Dissenses, die "Arbeiterfotografie" als Teil einer längst vor 1968 zurückreichenden Tradition informationeller Autonomie, einer Gegeninformation von "unten", einer Maßnahme gegen Medienmanipulation.

    06.04.2008 13:07

    Hallo miteinander, ich finde Eure Arbeit in dieser Angelegenheit hervorragend. Sie war für mich Anlaß, mir den Artikel aus der Süddeutschen Zeitung zu besorgen und diesen im Bekanntenkreis weiter zu leiten... Besten Dank

    07.04.2008 10:46

    Schon mal drüber nachgedacht, dass die Bundeszentrale euch einfach nicht ernst nimmt? Abgesehen davon, die Darstellung der Bundeszentrale ist richtig und euer Versuch der Verschleierung von klar antisemitischen Aussagen ist lächerlich.



    Resonanz nach der Ankündigung der Bundeszentrale für politische Bildung, Änderungen vorzunehmen:

    09.04.2008 - An der Wahrheit wird noch gearbeitet - Die Bundeszentrale für politische Bildung kündigt Ergänzungen zur Zitatfälschung an [http://www.steinbergrecherche.com/08bpb.htm]

    Die Vereinigung Arbeiterfotografie hat sich führend an der Entlarvung der regierungsamtlichen deutschen Fälschungen der Ahmadinedschad-Zitate beteiligt und den Vorgang umfassend dokumentiert.

    Seit zwei Jahren weisen Arbeiterfotografie, Knut Mellenthin in der jungen Welt und SteinbergRecherche auf die Fälschung des Ahmadinedschad-Zitats hin, das sich auf das Verschwinden des zionistischen Regimes bezieht.

    Seit drei Monaten weisen Arbeiterfotografie, SteinbergRecherche, Rechtsanwalt Armin Fiand und Dutzende anderer aufgebrachter Bürgerinnen auf die Verbreitung der Fälschung durch die Bundeszentrale für politische Bildung hin, mailen die Aufsichtsgremien der Bundeszentrale an und die Bundestagsabgeordneten, reichen Petitionen ein und Dienstaufsichtsbeschwerden.

    Seit knapp einem Monat ist die Fälschung in einer größeren deutschsprachigen Zeitung dokumentiert und die Beweisführung auch durch eine Replik nicht erschüttert.

    Und nun also, am 8. April 2008, schreibt Dr. Bernd Hübinger, Fachabteilungsleiter und Stellvertreter des Präsidenten der Bundeszentrale für politische Bildung an Arbeiterfotografie: "Da die Bundeszentrale für politische Bildung das Kontroversitätsgebot für die politische Bildung (was kontrovers ist, soll auch kontrovers wiedergegeben werden) auch in diesem Fall ernst nimmt, sieht sie es aufgrund dieser öffentlichen Debatte nunmehr als sinnvoll an, das in Rede stehende Online-Dossier in folgender Form zu ergänzen: Einstellung einer offiziellen Übersetzung des in dem Dossier aufgrund von Nachrichtenagentur-Meldungen in indirekter Rede wiedergegebenen Zitats durch den Sprachendienst des Deutschen Bundestages oder des Auswärtigen Amtes, Kurze Darstellung der Kontroverse um die Übersetzung des Zitats, Einstellung eines als solchen gekennzeichneten Meinungsartikels zu der Auseinandersetzung um diese Fragen. Die Ergänzungen werden nach heutiger Einschätzung bis Ende April 2008 eingestellt werden können."

    An der Wahrheit wird also noch drei Wochen gearbeitet.

    09.04.2008 15:36

    Vielen Dank... Das 'Kontroversitätsgebot' fuer politische Bildung. Was soll schon herauskommen? Anything goes – oder was? Immerhin müssen sie etwas unternehmen. Das ist wohl als Erfolg zu sehen, was mich freut. Und noch ein Gedanke: Wenn der GEGENWIND der Arbeiterfotografie nach dem Kontroversitaetsgebot geblasen werden muesste, dann kaeme nur ein lauwarmes Lueftchen in alle Himmelsrichtungen heraus.

    09.04.2008 15:42

    sieht nach einem Erfolg aus...

    09.04.2008 15:53

    Toll, wie zäh Ihr doch seid!

    09.04.2008 17:27

    Ihr Lieben alle, würden wir nicht verstreut in Köln, im Elsaß, in Rom und in Hamburg hocken, könnten wir doch jetzt ein bis zwei Flaschen Sekt aufmachen, oder?

    09.04.2008 17:37

    Ja, in der Tat, sehr gespannt! Immerhin, die Beständigkeit, arabisch "SUMUD", hat sich zunächst einmal gelohnt

    10.04.2008 08:27

    das ist ja gut.

    11.04.2008 06:27

    Herzlichen Glueckwunsch! Grossartige Leistung! Danke!

    11.04.2008 07:04

    Prima!

    11.04.2008 08:01

    ich möchte Euch endlich mal ausdrücklich für Eure hervorragende Arbeit zu diesem wie zu vielen anderen Themen danken! Und ich freue mich natürlich, dass dank Eurer Hartnäckigkeit zumindest dieser erste Teilerfolg im Kampf gegen die mediale Vorbereitung eines neuen Krieges erzielt werden konnte.

    11.04.2008 11:21

    Habe alles mit Interesse verfolgt, schön, daß sich die Beharrlichkeit doch auswirkt, auf das Resultat darf man gespannt sein, besten Dank für die Mühe

    11.04.2008 12:14

    gratuliere zu Euerem Zwischenerfolg. Bewundere Eueren Einsatz. Danke.

    11.04.2008 13:50

    Liebe Leute bei der Arbeiterfotografie, schon bemerkenswert, dass euch dieser beachtliche Erfolg in einer entscheidenden Frage der aktuellen Kriegspolitik gelungen ist! Glückwunsch! Dieses Zitat gilt in den Kreisen der NATO-Regierungen und speziell bei Bush, Merkel, Sarkozy und Co., wie auch bei den Medienkartellen, als der "rauchende Colt", der den geplanten vernichtenden Überfall auf Iran absolut rechtfertigt. Den US-ISRAEL-NATO-Kriegsgötzen und ihren Anbetern in den Institutionen habt Ihr die Propagandaarbeit durch zähes Gegenhalten doch ein wenig erschwert. Immerhin! Die Lüge aber steckt "bombenfest" in den Köpfen der Menschen drin und wird täglich tausendfach hinausposaunt. Euch vielen Dank und freundliche Grüsse

    PS: Jetzt forcieren die Kriegslügner eine weitere gefährliche Behauptung: "Der Iran führt bereits Krieg gegen die USA und ihre Companions in Irak, denn die iranische Unterstützung der schiitischen Bevölkerung im Süden verhindert die Liquidierung des Widerstands. Zum Selbstschutz der US-Besatzer ist es also legitim, Iran vernichtend anzugreifen." So ihr Konstrukt.

    11.04.2008 15:32

    hallo zusammen, erstmal super das sich die bundeszentrale bei euch gemeldet hat. glückwunsch... bin auch mal gespannt was da so herum kommt.



    Resonanz, nachdem die Bundeszentrale für politische Bildung Änderungen vorgenommen hat:

    27.04.2008 21:40

    man muss sagen: es bewegt sich was. Aber dass man diese unsägliche Polemik von Broder online gestellt hat (sie ist vor einigen Wochen in der Schweizer Weltwoche erschienen), ist schon eine Frechheit.

    28.04.2008 21:17

    Sehr gut, dass Ihr nicht locker gelassen habt, damit endlich auch die dort oben merken, dass sie nicht jeden Mist verzapfen und weitergeben können - was womöglich dann als Kriegstreiberei Verwendung findet.

    28.04.2008 21:50

    habe eure mail mit großem interesse gelesen. sehr interessant...

    28.04.2008 22:01

    vielen Dank, das ist sehr gut und sehr wichtig. Ich werde mir das in den nächsten Tagen genauer ansehen. bpb ist ein skandal, auf jeden fall.

    28.04.2008 23:04

    das habt ihr gut gemacht.

    28.04.2008 23:08

    Hallo, ich habe eine Frage. Es heißt, wie ein diesem Text zu lesen ist, ein "Regime", dass es in Jerusalem gibt, müsse aus den "Annalen der Geschichte getilgt werden." Was heißt das? Ist dieses Regime in Jerusalem dann nicht ein jüdisches Regime? Hätte nicht gedacht, dass ihr jetzt auch anti-jüdisch seid. Auf welcher Seite steht ihr? Auf der Seite der Judenfeinde? Haltet ihr jetzt dem Mini-Hitler Ahmadinedschad die Stange? Dieser widerlichen anti-jüdischen, islamofaschistischen Figur, die für "den Kampf gegen das internationale Judentum" und für die Ausrottung der Juden überhaupt steht? Die Nazis der NPD (z.B. Udo Voigt, Günter Deckert und die anderen braunen Bastarde) erhielten Einladungen von dem dreckigen Mullah-Regime in Teheran, deren Behauptung unter anderem lautet, dass es keine KZ's im Deutschland Adolf Hitlers gegeben habe. Eines Regimes, dass Frauen in sklavische Untertänigkeit hält, dass alle "Ungläubigen", getreu der Ideolgie in rassistischer Manier zu auszurotten gedenkt? Schließlich sollen wir "Ungläubige" nach der Ideologie des faschistischen Märchen- und Terrorbuches 'Koran' und der Haditen vernichtet werden. Nächste Frage: Ist zu erwarten, dass es auch bei euch demnächst eine Leugnung des Holocaust geben wird? Ist man bei euch so naiv, dass ihr den faschistischen Charakter der niederträchtigen Koran-Suren nicht erkennt? Hätte ich euch nicht zugetraut. Großes Unverständnis

    29.04.2008 09:54

    Hallo, ab sofort möchte ich keine Mitteilungen der 'Arbeiterfotografie' mehr erhalten. Ihr vom linken Antisemtismus und offensichtlicher Sympathie für das islamistische Terrorregime im Iran geprägter Verein der ewig gestrigen Antiimperialisten kann einem nur noch leid tun. Noch ein Tipp: Besuchen sie doch mal den Iran, damit sie die Errungenschaften eines totalitären islamistischen Systems begutachten können. Vor allem den Frauen und den notorischen Antisemiten unter ihnen wünsche ich viel Spaß, jedem natürlich auf seine Weise :-)

    29.04.2008 10:42

    ich bewundere, was Ihr macht, und was Ihr schon erreicht habt. Weiter so.

    29.04.2008 14:20

    Dass bpb durch eine unzureichend(kommentiert)e nachgeschobene korrigierte Uebersetzung noch immer fundamental falsche Schlussfolgerungen verbreitet, wurde mir schon die letzten Tage bei einer Stippvisite auf bpb-website `Antisemitismus` mehr als deutlich. Da blieb mir erstmal die Spucke weg, bei solcher Volksverdummung auf unser aller Steuerkosten.

    01.05.2008 15:28

    Hallo, eine Frage, warum verteidigen Sie so vehement den iranischen Präsidenten, der nun wirklich islamistisch-rechtsextrem ist und in Deutschland nur von der NPD unterstützt wird?

    01.05.2008 19:47 - Writersblog von Mathias Bröckers - Bundesanstalt für politische Desinformation?

    Dass man erst den Petitionsausschuß des Bundestages anrufen muß, um eine Behörde wie die “Bundeszentrale für politische Bildung” (BpB) zu einem Mindestmaß an wissenschaftlichem Standard zu zwingen, scheint ungewöhnlich, aber in einem Land in dem ehemalige FDJ-Sekretärinnen für Agitation und Propaganda zu Bundeskanzlerinnen mutieren können sich öffentliche Informationsbehörden halt auch mal eben in Desinformations,- und Propaganda-Anstalten verwandeln. Und einem mißliebigen Präsidenten, in diesem Fall dem iranischen, Worte unterschieben, die er so nicht gesagt hat, wie zum Beispiel den Satz, dass “Israel von der Landkarte getilgt werden muß.” Nachdem Andreas Neumann und Anneliese Fikentscher monatelang erfolglos eine korrekte Übersetzung einforderten – und sich die BpB auf “seriöse” Medien(“Spiegel”, “FAZ” u.a.) als Quelle der Formulierung berief –zogen sie vor den Petitionsauschuß, der die BpB jetzt dazu verdonnerte, künftig eine vom wissenschaftlichen Sprachendienst des Bundestags gefertigte Übersetzung der Ahmenideschad-Rede zu publizieren. Nach der lautet der inkriminierte Satz: "Das Regime, das Jerusalem besetzt hält, muss aus den Annalen der Geschichte [safha-yi rozgar] getilgt werden.”

    Ist es ein Unterschied, ein Land und ein Volk - sagen wir: Irland und die Iren - von der Landkarte zu tilgen oder ein Besatzungsregime – sagen wir:die britische Regierung - zu beseitigen ? Es ist ein großer Unterschied, egal welches Land oder welche Regierung wir hier einsetzen. Dass der iranische Präsident kein Freund Israels ist, darüber muß man nicht debattieren; aber dass er gefordert hätte, die Nation Israel und die Juden “auszuradieren”, wie “seriöse” Medien allenthalben behaupten, ist ein Unterstellung. Eine solche mag im Rahmen der Kriegspropaganda opportun sein, legitim ist sie deshalb noch lange nicht, schon gar nicht für eine der Information und Aufklärung der Öffentlichkeit verpflichtete Behörde.

    Statt einer Entschuldigung ihrer Desinformation hat die BpB jetzt im Netz zusammen mit der korrekten Übersetzung eine “Debatte um die Position Irans” eröffnet und dazu einen chronischen Islamophobiker (H.M.Broder) und einen “Antideutschen” (M.Küntzel) um Beiträge gebeten. So lobenswert es sein mag, sich als öffentlich-rechtliche Anstalt auch um bizarre politische Randgruppen zu bemühen, aber dann kann man zum Zwecke der “politischen Bildung” eine Debatte über Frauenrechte auch gleich von zwei Zuhältern eröffnen lassen oder eine über Vegetarismus von Vertretern der Metzger-Innung.

    02.05.2008 05:51 - Kommentar im Writersblog von Mathias Bröckers

    Die Methode ist derart einfach, daß sie schon wieder zum Kotzen reizt. Doch seit es auch der amerikanischen 'Elite' gelungen ist, ihren damaligen 'secretary of state', Collin L. Powell, mit getürkten Unterlagen vor die UNO zu schicken, um ein internationales Einverständnis für einen völkerrechtswidrigen Krieg herbeizubetteln, macht es immer mehr Schule, der Öffentlichkeit eigene Unzulänglichkeiten als akzeptable Begründungen vermitteln zu lassen.

    Fairerweise muß an dieser Stelle aber hinzugefügt werden, daß sich auch Rudolf Scharping, unser ehemaliger Verteidigungsminister, bereits Jahre zuvor nicht zu schade war, seine Wähler mit öffentlich und vollmundig bekundeten, aber ebenso falschen Argumenten in den Kosovokrieg zu zerren, mit der Unterstützung anderer, 'ehrwürdiger' Kabinettsmitglieder. Das gut recherchierte Feature des WDR betitelte diesen Vorgang später zutreffend: "Es begann mit einer Lüge!"

    Andererseits, diese Art der volksverdummenden Desinformation durch 'ehrwürdige' Volksvertreter scheint nicht neu. In Rußland gilt das Sprichwort: "Vertraue, aber prüfe nach!", was Lenin später als dessen Zitat "Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser" zugeschrieben wurde. Nur, wer von uns Normalbürgern, immerhin aber wahlberechtigten, kommt schon auf die Idee, einen demokratisch 'Beauftragten' ständig zu überprüfen bzw. zu kontrollieren?

    Umso bemerkenswert erscheint es mir daher, daß es immerhin und ab und zu doch passiert, daß sich unter uns Wählern ein paar ausgeschlafene und aufgeweckte befinden, die es nicht so populär gleichgültig geschehen lassen, daß man uns medienhörig die Hucke voll lügt. Und sei es auch nur in der Annahme, daß 'Otto-Normal' ja ohnehin keine arabische Sprache versteht.

    Und, daß die Iraner und Araber alle 'Judenhasser' sind, das hat man uns ja lange genug und pauschal vorgepredigt. Als ob die Wahrheit einer gemachten Aussage ebenfalls und automatisch 'demokratischen' Gesetzen unterliegen würde, ganz nach dem Motto: "Die Menge (der Wiederholungen) macht's!" Spätestens seit es Historiker und Politiker gibt, sollte bewußt sein, daß diese 'Formel' hier nicht gelten muß. Ebenso wenig wie die landläufige Ahnung: "Wer nur laut genug spricht, hat automatisch recht!" Das mag in der Brunftzeit beeindruckend wirken, sollte aber nicht im täglichen Leben gelten, wo geprüfte Fakten besser angebracht wären statt Pressekatechismen à la BILD.

    Auch wenn es einem ungewohnt vorkommen sollte, lernen wir aus den Erfahrungen der Russen: "Vertraue, aber prüfe (besser) nach!" – Egal auch, ob Broder oder Küntzel...

    02.05.2008 20:26 - Kommentar im Writersblog von Mathias Bröckers

    Mein Eindruck ist, dass die falsch übersetzte Version bereits ins allgemeine Gedankengut übergegangen ist und dass die jetzt halbherzigen Richtigstellungen daran nichts mehr ändern werden...

    02.05.2008 22:33 - Kommentar im Writersblog von Mathias Bröckers

    Ich hoffe nur, daß es sich bei den Äußerungen Hillary Clintons letzte Woche auch um eine journalistische Schlamperei handelt:

    Clinton says U.S. could "totally obliterate" Iran.
    In meinem Langenscheidt steht für "oblitarate: auslöschen, tilgen"
    http://www.reuters.com/article/topNews/idUSN2224332720080422

    Immerhin hat sich der Iran deshalb am letzten Mittwoch an den Sicherheitsrat gewendet.
    http://www.reuters.com/article/politicsNews/idUSN3055658220080430?virtualBrandChannel=10112

    Wo bleibt die Empörung in den "seriösen" Medien. Frau Clinton hat sich als demokratische Politikerin disqualifiziert!

    03.05.08 15:09

    herzlichen Glückwunsch erstmal, dass sie das überhaupt korrigieren mussten. Da sollte aber schleunigst ein Follow-Up hinterher, in dem gefragt wird, warum nun schon wieder Propaganda betrieben wird, in denen rechtsradikale israelische Minderheitsmeinungen (ohne das dies kenntlich gemacht würde, und ohne Gegenposition zum Selbst-Einordnen) hinterherkommen. Erinnert an Schulkinder, die, wenn sie beim lügen erwischt werden, sagen: Aber der hat doch...

    Und da sind noch ganz andere Fragen fällig: Ist das jetzt schon Volksverhetzung, wenn die gesamte Presse der angeblich freien Welt Falschzitate bringt, die man als kriegstreiberisch bezeichnen kann? Warum sollten wir den rechtsradikalen Israelis irgendwas glauben? Usw.



    Resonanz nach Erscheinen einer Richtigstellung bei 'spiegel online' am 14.5.2008:

    16.05.08 16:41

    guuuut gemacht...

    16.05.08 16:56

    Euer und einiger Anderer, aber besonders Eure Einsatz hat Wunder bewirkt. Das ist eine unglaubliche Leistung, für die allein Ihr den nächsten deutschen Medienpreis verdient. Ich freue mich mit Euch. Machen wir dies, in dieser neuen Übersetzung, überall bekannt!!" Dies muss die Bundeszentrale übernehmen, sie muss sich öffentlich für ihren denunziatorischen Fehler entschuldigen!

    16.05.08 17:20

    Herzlichen Glückwunsch,... zu diesem Erfolg nach intensivstem Insitieren.

    16.05.08 18:05

    Herzlichen Glückwunsch für den Erfolg, dank der Hartnäckigkeit am Ball geblieben zu sein!

    Allein vier große Lügen bestimmen die ersten Jahre des neuen Jahrtausends:

    1. Das Attentat am 11.9.2001 auf das World Trade Center ist inzwischen ziemlich sicher ein unglaublich obszönes und riesiges Lügengebäude - langsam wird es entlarvt
    2. Im Irak habe es Massenvernichtungswaffen gegeben - die es nicht gab
    3. es ginge global um den Krieg gegen den Terrorismus - auch dies nur ein Vorwand
    4. 'der Iran wolle Israel von der Landkarte wischen' - eine (bewusst?) falsche Übersetzung

    Das sind alles nur Vorwände, Vortäuschungen, Angstmacherei, und Augenwischerei Für die eigene Bevölkerung und die Verbündeten, damit sie willig die Unkosten und den bevorstehenden Blutzoll zahlen...

    Es geht um die Vormacht im Nahen Osten, über die Ölländer, die Gasfelder, das Wasser und Land - und um das irakische und palästinensische Volk auf die Knie zu zwingen oder gar verschwinden zu lassen...

    "In Zeiten, da Täuschung und Lügen allgegenwärtig sind, ist das Aussprechen der Wahrheit ein revolutionärer Akt", sagte George Orwell - so bin ich also eine Revolutionärin. (aus einem Text von Ellen Rohlfs)

    16.05.08 18:03

    herzlichen Glückwunsch für hartnäckiges arbeiten

    16.05.08 19:18

    ich bin beeindruckt

    16.05.08 20:31

    Ich finde es einfach super was Ihr macht und wünsche Euch weiterhin viel Geduld, Kraft und Ausdauer dafür!

    16.05.08 21:23

    Das habt ihr gut gemacht. Das iranische Regime ist kaum geeignet den grossen Friedensbedroher zu spielen. Reaktionär und bedrohlich ist es nur im eigenen Land. Vor allem gegen alle Bestrebungen der eigenen Arbeiterklasse sich ihrer Haut zu wehren.

    16.05.08 22:16

    Glückwunsch, hätte ich nicht gedacht, daß die darauf reagieren.

    16.05.08 23:58

    Vielen, herzlichen Dank für Ihre Recherchen! Und für Ihre Aufklärungen über die Wenigen in Schaltstellen bzw. Gleichschaltstellen. Danke.

    16.05.08 20:03 (aus einer attac-mailingliste)

    Liebe Leute von der Arbeiterfotografie! Heute pünktlich zur Verbreitung Eurer abermaligen "Richtigstellung" eines Zitats des iranischen Präsidenten Ahmadinedschad meldet die iranischen Nachrichtenagentur IRNA auf ihrer englischen Internetseite:

    "Hizbollah proved vincibility of the Zionist regime of Israel by its heroic resistance which led to humiliating defeat of the Zionist enemy. "Today we are witnessing destabilization of the Quds occupying regime thanks to the path laid by the late Imam Khomeini and the goal for annihilation of Israel has been met by 50 percent," said leadership representative at the Islamic Revolution Martyrs Foundation here on Thursday on the 60th anniversary of Palestine occupation. Rahimian said, "The late Imam Khomeini had declared Israel should be wiped off the map and now we are almost approaching the point." He said Palestine issue does not belong to the Palestinian nation and the Arab world, rather it concerns whole the world of Islam and Muslims. (Quelle: http://www2.irna.ir/en/news/view/line-22/0805164025125419.htm)

    Rahimian ist zugegebenermaßen nicht Ahmadinedschad, sondern ein anderer, wenn auch nicht ganz so hochrangiger Repräsentant des iranischen Regimes, seine Äußerungen werden aber nicht desto trotz heute sehr prominent von den staatlichen iranischen Medien verbreitet.

    Kardinalfehler Eurer Argumentation in Sachen Ahmadinedschad ist meines Erachtens, dass Ihr überhaupt nicht wahrnehmt, in welchem politischen Kontext bestimmte Äußerungen fallen. Ob es nun heißt "muss von der Landkarte getilgt werden" oder "muss Geschichte werden", die Bedeutung ist meines Erachtens die gleiche. Und ob jemand sagt, "Israel" oder "Besatzerregime", macht natürlich bei vielen Menschen einen erheblichen Unterschied, aber eben nicht bei allen. Man muss schon mit gehöriger Blindheit geschlagen sein, um nicht wahrzunehmen, dass im offiziellen Sprachgebrauch der iranischen Führung und ihrer Repräsentanten Worte wie Israel, Zionisten oder Besatzerregime, gern auch unterschiedlich miteinander kombiniert, synonym verwendet werden.

    Bin gespannt, ob Ihr auch darüber auf www.arbeiterfotografie.de berichtet.

    17.05.08 14:20 (Auszug aus einer Reaktion auf den Eintrag in der attac-mailingliste)

    Tja,... du willst damit sagen, dass du schon genau weißt, dass sie darüber nichts schreiben werden, ein deutliches Augenzwinkern in die eigenen Reihen, aus denen im Geiste höhnisches Gelächter zu hören ist, weil ja alle ganz genau wissen, wie antisemitisch die Arbeiterfotografen gestrickt sind, nicht wahr?

    Was du nicht wahrnimmst, ist die Tatsache, dass zu dem Zeitpunkt, als die Medien solche Zitate brauchten, die Aussagen Ahmadinedschads einfach umgestrickt und umgedeutet wurden; dass es eine Pressekampagne werden sollte (und eine erfolgreiche geworden ist), und dass dafür sogar DPA und AP falsche Übersetzungen liefern, nur damit der Iran vor die Flinte passt. Darum, und NUR darum, ging es Arbeiterfotografie, auch hier wäre man mit Blindheit geschlagen, wenn man das nicht erkennte. Du siehst nämlich deren Kontext nicht: Arbeiterfotografie kümmert sich auch in anderen Themen um Desinformation und Falschdarstellung in den Medien, sie beschäftigen sich nicht in erster Linie mit Judentum, Muslimen, Zionismus und Antisemitismus, wie du.

    Wenn du einfach akzeptiert hättest, dass die "Richtigstellung" eben NICHT in Anführungszeichen gehört, sondern dass diese Kampagne von Arbeiterfotografie zum Besten gehört, was in letzter Zeit zum Thema Medienmanipulation gebracht wurde, und rein gar nichts mit deinem vorurteilsbehafteten Antimuslimismus zu schaffen hat, hättest du deutlich an Souveränität gewonnen. So aber wirkst du wie ein beleidigter Populist, dem jemand die antimuslimische Suppe versalzen hat. Kein gutes Bild.

    17.05.08 10:08

    Gratulation für Ihre Arbeit, die auch hier von Beginn an hier dokumentiert wurde: http://www.iphpbb.com/board/ftopic-93510334nx17659-259.html

    17.05.08 11:29

    Ich bin echt erschüttert...

    Nach über 2 Jahren wird nun auch der indoktrinierte deutsche Leser mehr oder weniger beiläufig über den korrekten Sachverhalt informiert...

    Am 17. Mai 2008 breitet der Online-Flyer der Neuen Rheinischen Zeitung den ungeheuerlichen Vorgang detailliert aus und stellt pointiert fest:

    "Es ist die erste Behauptung, die wirklich zählt. Alle Dementis sind völlig unwirksam.", sagte 1993 James Harff, Direktor der PR-Agentur Ruder Finn Global Public Affairs im Zusammenhang mit der Schaffung des Feindbilds 'Die Serben'. Es ist richtig: Lügen aus der Welt zu schaffen, ist extrem schwierig. Aber immerhin ist ein wesentlicher Baustein, der Schlüsselsatz, der gefährliche Weltpolitik macht, als Propaganda enttarnt. Zu kritisieren bleibt insbesondere, daß zwei kommentierende Texte, die ergänzend auf die website der Bundeszentrale (für politische Bildung) gesetzt worden sind, alles andere als wissenschaftlich und objektiv zu bezeichnen sind. Sie stammen von zwei Autoren aus dem Kreis der USAIsrael-Lobby, von Henryk M. Broder (Spiegel-Autor und Betreiber der website, die er 'Achse des Guten' getauft hat) und Matthias Küntzel (der den so genannten 'Antideutschen' nahe steht). Das sei – so kommentiert Matthias Bröckers (der vor allem für die taz und telepolis schreibt) – als würde man "zum Zwecke der ‚politischen Bildung' eine Debatte über Frauenrechte von zwei Zuhältern eröffnen lassen oder eine über Vegetarismus von Vertretern der Metzger-Innung". (http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=12382)

    Um es klar zu sagen: Es geht nicht um die Verteidigung iranischer Interessen oder die Unterstützung eines zu Recht umstrittenen ausländischen Staatsmannes, sondern um eine professionelle Recherche und eine verlässliche und faire Berichterstattung. „Dazu gehört, auch politische Gegner korrekt zu zitieren – und sei es nur, um politische Optionen realistisch zu beurteilen." Soweit der von der Süddeutschen Zeitung formulierte Anspruch.

    Natürlich: Fehler kommen immer mal wieder vor und Absicht soll nicht unterstellt werden. Die verantwortlichen Redakteure hätten aber vorher sehen oder wenigstens bald erkennen müssen, dass diese verfälschende Übersetzung von bestimmten Politikern als Rechtfertigung für wirtschaftliche Sanktionen und militärische Interventionen genutzt werden wird. Angesichts dieser Tragweite und den bisherigen Erfahrungen mit behaupteten Tatsachen interessierter Kreise wären Zurückhaltung, äußerstes Misstrauen und eine sorgfältige Recherche zwingend gewesen.

    17.05.08 13:34

    Herzlichen Glueckwunsch, Anneliese und Andreas! Schliesslich habt zu diesem hoechst beachtlichen Erfolg Ihr beide massgeblich beigetragen!

    17.05.08 19:37

    Meine Höchstachtung für Ihren Einsatz und Ihre Hartnäckigkeit zur Durchsetzung Ihrer Auffassung von Mediengestaltung! Bin selber absolut kein Freund von Ahmadinejad, aber solche beabsichtigt oder auch unwissentlich falsch wieder gegebenen Zitate können Kriegstreibern in die Hände spielen. Daher noch einmal meinen Dank für Ihren Dienst an der Menschlichkeit.

    18.05.08 12:43

    Es ist fast nicht zu glauben, Sie haben Erfolg gehabt! Ich hätte jederzeit gewettet, daß das System euch kalt abblitzen läßt. Das wurde ja auch versucht, aber Ihrer Beharrlichkeit und Ihrer Unerschrockenheit ist es zu verdanken, daß die Damen und Herren zuletzt weitgehend nachgeben mußten. Sogar der Spiegel hat zurückgerudert. Ich habe selten so wohlgesetzte Argumente gehört wie sie in jedem Ihrer Schreiben auftauchen. Ihr laßt euch einfach nicht mit den üblichen Formeln abspeisen!

    Wie traurig, daß solche Aktionen überhaupt notwendig sind. In einem freiheitlichen Rechtsstaat mit kritischer Presse könnte es diesen Skandal ja gar nicht geben. Und noch viel trauriger ist die Reaktion mancher Kritiker Ihrer Aktion „Richtigstellung", die dann mit der Antisemitismus-Keule losdreschen. Sie haben einen unendlich wichtigen Beitrag dazu geleistet, daß der Frieden nun vielleicht doch erhalten bleibt. Ob nun der iranische Präsident kritikwürdig ist oder nicht, die Tatsache bleibt bestehen, daß alle Nachrichtenagenturen immer wieder verfälschte Übersetzungen mit dem offensichtlichen Zweck der Kriegstreiberei geliefert haben. Alle vermeintlich „seriösen" Medien haben die Verfälschungen getreulich kolportiert.

    Was hat denn diese Richtigstellung mit Antisemitismus zu tun! Und die Verquickung mit der Frage, ob die historische These vom Holocaust ausreichend erforscht ist oder nicht! Mag die Antwort auf diese frage so oder so ausfallen, eine absichtsvoll falsche Übersetzung bleibt ein Unrecht. Lügenpropaganda und Kriegsvorbereitung sind nicht im Interesse des Volkes, weder des deutschen, des iranischen und auch nicht im Interesse der israelischen Bevölkerung.

    18.05.08 16:54

    Der zart post-zionistische Diskurs des iranischen Präsidenten geht weiter und seine Freude im Westen dürfen wieder übersetzen, zurechtrücken und interpretieren – LOL [Laughing Out Loud - Lautes Lachen].

    Thursday 08 May 2008 - 17:56: Ahmadinejad calls Zionist regime a 'stinking corpse' [stinkende Leiche] (http://www.president.ir/en/view.php?ArtID=9722)

    BTW [By the way - übrigens]: wann kommen die Domains [X] und [Y] endlich aus Eurem Verteiler? Jeder halbwegs seriöse Pornospammer respektiert Kundenwünsche. Wer sich auf einem antizionistischen Kreuzzug befindet, für den gelten solche Nickelichkeiten wie informationelle Selbstbestimmung offenbar nicht.

    18.05.08 21:22

    Gratulation zu eurem Erfolg und danke für eure saubere Recherche und Unnachgiebigkeit in der Auseinandersetzung!

    19.05.08 15:09

    Glückwünsch zu diesem nicht nur für unsereins wichtigen Zitaten-Erfolg! Man sollte mit den Unerträglichkeiten des im Iran regierenden Holocaust-Leugners schon genau umgehen und nichts hinzulügen.



    Resonanz infolge der Stellungnahmen des ZDF-Intendanten und des dpa-Chefredakteurs vom 5. und 13.6.2008:

    12.06.08 14:29

    liebe mitmenschen, danke für den hinweis. es gibt wenigstens 'kleine' erfolge. mit broder zusammen tritt krüger am montag als "sachverständiger" zum thema antisemitismus im bundestag auf. honestly concerned verbreitete es voller stolz. eine verrückte welt...........

    12.06.08 14:35

    Gratuliere, das ist tatsächlich en erstaunliches Statement. Man könnte nun ernsthaft darüber debatieren, wie es möglich ist, dass öffentliche Anstalten mit beträchtlichem Einfluss so sträflich unverantwortlich mit ihrem Mandat umgehen. Natürlich ist ZDF nur ein Glied in der weltweiten (Des)Informationskette. Trotzdem, wie wollen die Herrschaften vom ZDF ihren Anteil der Schuld begleichen? Das Problem ist, dass man so eine Fälschung, zudem wenn sie von "berufenem Munde" kommt, im Internetzeitalter nie mehr aus der Welt schafft.

    McCain (möglich, dass er der nächste Präsident der USA wird) wird genau diese falsche Übersetzung benutzen, um seine (m.E. bereits gefassten) Entscheidungen zu rechtfertigen.

    12.06.08 14:47

    interessant. im gegensatz dazu mal ein kurzer blick in die derzeitige monatsausgabe von konkret empfohlen.

    12.06.08 14:54

    große Klasse Ihr Beiden!!! Herzlichen Glückwunsch!

    12.06.08 15:11

    Herzlichen Glückwunsch!!!! Und danke für Eure Recherche und Hartnäckigkeit.

    12.06.08 15:23

    Glueckwunsch, allerdings sollte das auch irgendwo bei den ZDF-Dokumenten gespoeichert werten, nicht nur in der allerletzen Fussnote eines dicken Waelzers. Und auch auf GHlobuK publiziert....

    12.06.08 15:26

    Glückwunsch und wirklich hochachtung vor Eurer engagierten Arbeit

    12.06.08 16:16

    jawohl: Die Reaktion ist erstaunlich. Und Euer Erfolg ist großartig. Ich gratuliere Euch!

    12.06.08 16:52

    Herzlich Glückwunsch Euch in jedem Falle, aber was sollen wir davon halten? Die kleine Anneliese und der kleine Andreas siegen gegen die Monopolpresse? Demokratie? Was ist da wohl ausgebrochen? Ahoj, wie der Tscheche sagt

    12.06.08 16:57

    Danke, Ihr Helden, mache ich glatt noch ne Meldung draus. Gratuliere

    12.06.08 17:08

    Danke für Ihre Weiterleitung aus der Anstalt. Wie verwandeln wir das jetzt in eine demokratische Form? Zu Ihrer Kenntnisnahme übersende ich Ihnen mal meinen Leserbrief an die WZ, der noch nicht abgedruckt wurde.

    12.06.08 18:02

    Wirklich erstaunlich!

    12.06.08 18:51

    GRATULIERE herzlichst. Eure Hartnäckigkeit hat sich doch gelohnt. Vermutlich hätte ich längst aufgegeben. Habt ihr etwa im Kölner Dom gebetet??? Dann wär´s ja glatt ein "Wunder".

    12.06.08 18:53

    irgendwie ja schade, dass derzeit das „Säbelrasseln“ gegen den Iran offenbar nicht ausreicht, um diese Stellungnahmen in einer der wenigen politischen TV-Magazine zu thematisieren, um einer noch breiteren Öffentlichkeit zugänglich zu machen, wie einfach die Meinungskonditionierung in einem mainstream Journalismus funktioniert. Anerkennung für eure intensive Aufklärungsarbeit und Gratulation! Von der Friedensgruppe Nordheide

    12.06.08 20:05

    Ist ja wirklich erstaunlich, Glückwunsch!

    12.06.08 20:49

    Glückwunsch! Weiter so!

    12.06.08 21:06

    Glückwunsch & Danke!

    12.06.08 19:00

    Glückwunsch !!! das ist ja eine besonders gute nachricht !!!!!!! und vor allem DANKE für euren langen atem in dieser angelegenheit

    12.06.08 22:32

    ich beglückwünsche euch und ziehe mein hut.super!!!!!!!!!!!! das was ihr gemacht habt ist kritischer journalismus. ich freue mich dafür.

    13.06.08 10:37

    gratuliere zu diesem Erfolg eures Einsatzes! Freue mich für euch und für die Menschheit - der ja noch immer die kriegsschwangere Unwahrheit über den Iran einzubläuen versucht wird. Erstaunlich in der Tat, dass mal ein so Offizieller zu solchem Eingeständnis sich bewegen ließ.

    14.06.08 18:46, 'Stephan' in attac-D@Listen.attac-Netzwerk.de

    Liebe Leute! Die Fähigkeit der Kollegen von der Arbeiterfotographie, nur das wahrzunehmen und zu verbreiten, was ihnen politisch in den Kram passt, ist wirklich unglaublich, von den Fähigkeiten unserer Presse zu ausgiebigem Quellenstudium mal ganz zu schweigen. Anbei eine Pressemeldung von IRNA, der staalichen iranischen Nachrichtenagentur IRNA vom 3. Juni, also nur einen Tag später als das unten als 'Beweis' von der Arbeiterfotografie verbreitete Zitat.

    President Mahmoud Ahmadinejad said here Monday that the Zionist Regime of Israel faces a deadend and will under God's grace be wiped off the map.
    "O dear Imam (Khomeini)! You said the Zionist Regime that is a usurper and illegitimate regime and a cancerous tumor should be wiped off the map. I should say that your illuminating remark and cause is going to come true today. The Zionist Regime has lost its existence philosophy... the Zionist regime faces a complete deadend and under God's grace your wish will soon be materialized and the corrupt element will be wiped off the map," said President Ahmadinejad.
    Addressing a ceremony on the 19th departure anniversary of the late Imam Khomeini, President Ahmadinejad said the Palestinian nation has distinguished its path and is proceeding rightly in the way.
    Elsewhere in his remarks, the President termed the late Imam Khomeini as "flag bearer of monotheism" in the contemporary world and said Iranians will continue to remain loyal to his aspirations.
    (Quelle: http://www2.irna.ir/en/news/view/line-17/0806031049094727.htm)

    Anmerkung: Obwohl es sich um eine Meldung der iranischen Nachrichtenagentur IRNA handelt, ist die Übersetzung falsch. Richtig müßte die entscheidende Passage - aus dem Farsi ins Deutsche übertragen - lauten: "Der liebe Imam sagte, dass das zionistische Regime räuberisch und illegal sei, ein Krebgeschwür, das aus den Analen Geschichte verschwinden muss ... das zionistische Regime hat die Philosophie seiner Existenz verloren. Das zionistische Regime befindet sich in einer völligen Sackgasse, und euer Wunsch wird sich in Kürze erfüllen und dieser Keim der Verderbtheit wird verschwinden."

    14.06.08 18:52

    Liebe Leute von der Arbeiterfotografie... Ich bin ein Spanier, der lange in Deutschland gelebt hat und seit vielen Monaten eure wertvolle Arbeit und Webseite kenne und schätze.

    Ich hatte schon seit langer Zeit vor, euch bezüglich des falschen Zitates des Iranischen Presidenten Ahmadinedschad zu schreiben. Ich habe die Geschichte seit der Auseinandersetzung mit der BPB verfolgt (dank eurer Emails) und wollte euch jetzt endlich deswegen danken und gratulieren. Dass sowohl die DPA als auch das ZDF jetzt ihren Fehler erkennen und korrigieren sind auch wichtige Erfolge. Meiner Meinung nach habt ihr die ganze Angelegenheit mit Genauigkeit, Respekt und Gründlichkeit behandelt.

    Auch wenn es sich für viele nur um Kleinigkeiten der Sprache handelt, finde ich, dass solche Fehl- oder Falschinterpretationen zur Manipulierung der "public opinion" dienen können, und letzten Endes zur Passivität der Menschen in der "ersten Welt" im Falle eines Angriffs oder Krieges.

    Danke nochmals für eure Arbeit, viele wollen wie ihr Friede und Gerechtigkeit. Wir sind nicht sehr stark, dafür aber oft hartnäckig. Viele herzliche Grüsse aus Madrid

    14.06.08 20:02

    Herzlichen Glückwunsch! Was mich bedrückt ist, dass dies alles ohne die "Süddeutsche" und den hervorragenden Beitrag von Katajun Amirpur vermutlich nicht geglückt wäre.

    14.06.08 20:20

    sehr gut

    14.06.08 21:48

    Und wieder gratuliere ich Euch zu diesem neuerlichen tollen Erfolg! Diese dreiste Lüge, die der Kriegsvorbereitung diente, ist nun mausetot. Wie ich aber schon mal schrieb: Es war nicht zwingend nötig für die "Eliten", hier flächendeckendes jahrelanges Lügen einzugestehen. Bei 9/11 machen sie´s auch nicht. Ergo: Da gab´s höchstwahrscheinlich grünes Licht von "ganz oben". Die Fraktion, die dort auch keinen nuklear geführten Iran-Krieg und damit sofortigen Dritten Weltkrieg will, sieht das m.E. als Baustein, diesen besser verhindern zu können. Doch menschenfreundlich ist auch diese Fraktion nicht.

    15.06.08 09:43

    Ja, das ist ein wunderbarer Erfolg – allerdings hätte ich mir noch eine offizielle Pressemitteilung von Medienseite gewünscht, weil ja schon so einiges in den Köpfen vieler Menschen festsitzt… Bei all den Belanglosigkeiten in der Tagesshow, wäre das doch mal eine echte (unerwartete) Nachricht. Vielen herzlichen Dank und weiterhin so viel Hartnäckigkeit!

    15.06.08 13:54

    Liebe Leute von der Arbeiterfotografie, ihr habt einen weiteren, entscheidenden Sieg errungen. Auch dazu: Meine Hochachtung und meinen Glückwunsch. Man sieht, daß man durchaus etwas bewirken kann, wenn man hart genug am Ball bleibt.

    15.06.08, 'Spürnase Benjamin W.' auf der website 'PI politically incorect': Die Vergutmenschlichung Ahmadinedschads

    http://www.pi-news.net/2008/06/die-vergutmenschlichung-ahmadinedschads/

    15.06.08 15:44, 'bertony' auf der website 'PI politically incorect'

    Die Auslöschung von der Landkarte hat er nicht gefordert, sondern “NUR” die Tilgung aus den Annalen der Geschichte, was imho noch eine Spur krasser ist.

    Ich frage mich ernsthaft, wie dumm oder wie hinterlistig unsere Damen und Herren Qualitäts-Journalisten eigentlich sind, namentlich z.B. der ZDF-Intendant Schächter. Es kotzt mich nur noch an.

    15.06.08 16:00, 'Politisch Inkorrekt' auf der website 'PI politically incorect'

    Linksgrüne faschistische appeaser-Traumtänzer eben.

    15.06.08 16:00, 'Mekkafee' auf der website 'PI politically incorect'

    Dieses Vorhaben lässt sich mit einer einzigen Bewegung beschreiben: augenroll

    15.06.08 16:15, 'bennsenson' auf der website 'PI politically incorect'

    Das eifrige Verteidigen oder Verneinen der radikalen Aussagen der Islamisten im nahen Osten ist doch eine alltägliche Praxis für linke Antisem.. äh Antizionisten, die sich schützend vor Terroristen und Glaubensfanatiker stellen. Auch als damals über die Hamas und ihre Hetz-TV-Sendungen berichtet wurde, wurde von solchen Personen behauptet, dass es sich um falsche Übersetzungen handele und es wurde ein Riesen-Bohei um einzelne, mehrdeutige Vokabeln gemacht, wobei der grundsätzliche Inhalt durch diese Nuancen überhaupt nicht verändert wurde. Oder damals bei Arafat, dem Friedensengel, der bei Reden in Ramallah immer gegen die Juden hetzte und ein paar Stunden später den bemühten Verhandlungspartner mimte. Genauso ist es hier. Was ich mich nur frage ist, ob Ahmadinedschad es gutfindet, dass man seine Hetze in eine jüdischen Medien-Verschwörung umdichtet, oder ob er sich ärgert, dass dadurch sein Anliegen weniger glaubhaft rüberkommt? Wahrscheinlich eine Mischung aus beidem.

    15.06.08 16:16, 'HHborger' auf der website 'PI politically incorect'

    Dieses Dream-Team der deutschen Arbeiterfotografie... muss man sich merken. Die 'fehlerhafte' Übersetzung ist ihnen vermutlich aufgefallen, weil sie nebenher auch noch die Reden für Adolfischad schreiben.

    Hier noch ein anderer Text dieser 'Arbeiterfotografen': Keinen Fußbreit den Faschisten!

    Solidarität mit Israel zu bekunden, ohne die Verbrechen des israelischen Staates zu verurteilen, ist Mittäterschaft. Es ließe sich einwenden, Israel sei kein faschistisches Land. Aber ist die Zerstörung von Hunderten von palästinensischen Ortschaften, wie sie 1948 erfolgt ist, keine Form von Faschismus? Was ist die Vertreibung von Hunderttausenden von Menschen aus ihrem angestammten Lebensraum? Um was handelt es sich, wenn Menschen bei großer Hitze ohne Wasser in die Wüste geschickt werden und bei einem derartigen Todesmarsch umkommen? Was ist das Zerstören von Feldern und Olivenbäumen, die zum Überleben unabdingbar sind? Was ist die Zerstörung von Wohnhäusern? Was ist die Zerstörung der Energieversorgung im Gaza-Streifen? Was ist das Abschneiden der Wasserzufuhr? Was ist der Mauerbau? Was sind die ‘gezielte Tötung’ genannten Mordaktionen ohne Gerichtsverfahren gegen Menschen, denen vorgeworfen wird, sie seien Terroristen, und gegen Unbeteiligte? Das sind Beispiele von Aktionen, aus denen tiefste Mißachtung gegenüber menschlichem Leben spricht. Ist das nicht faschistisch?

    15.06.08 17:27

    Hallo, was wollen Sie denn jetzt beweisen: Wo ist denn der Unterschied zwischen von der Landkarte verschwinden und von der Scene verschwinden. Regime und Regierung (dpa-Verniedlichung) ist allerdings schon ein Unterschied! Die Sozialdemokraten, Kadima, Partei der russischen Einwanderer incl. arabischer und drusischer Minister bilden eine legitime Mehrheitsregierung und insofern kein Regime???? Fazit: Der iranische Präsident droht mit einem zweiten Holocaust! Und er will sogar die erinnerung an Israel aus den Büchern löschen!

    15.06.08 18:15

    Wie kann man nur so doof sein und sich von solchen Leuten, die alle Verbrecher sind leiten lassen?

    15.06.08 23:08

    Habe gerade Eure Seite http://www.arbeiterfotografie.com/iran/index-iran-0034.html gelesen und muss Euch meine Hochachtung aussprechen. Es gibt also doch noch vernünftige Menschen, die nicht jeden Scheiss für bare Münze nehmen und sich auch vor den Anfeindungen aus dem befreundeten Lager nicht fürchten. Und das, wo doch gerade solche besonders weh tun.

    Der Satz gehört doppelt unterstrichen und in jedem Statement wiederholt: "Das ist bittere Realität für Millionen Palästinenser, denen nicht klar wird, warum sie für Verbrechen, die andere an Juden in Europa begangen bzw. zugelassen haben, mit dem Verlust ihrer Heimat zu bezahlen haben, wobei doch das Land gemeinsame Heimat für alle sein könnte."

    Damit habt Ihr den Nagel auf den Kopf getroffen und die entscheidende Frage gestellt! Was daraus folgt, wenn eine Bevölkerungsgruppe die andere unterdrückt, zeigt ja das Beispiel Nordirland ganz deutlich. Leider ist Palästina aber nicht Nordirlind. Sonst hätte ich noch Hoffnung.

    Die Kriegsdrohungen gegen den Iran nehmen ja gerade wieder zu und ob dieser Krieg noch verhindert werden kann ist für mich fraglich. Umso höher ist aber Euer Einsatz dagegen einzuschätzen! Also, wer Euch als Antizionisten beschmpft scheint mir jedenfalls kein rechter Friedensaktivist zu sein.

    Also, dran bleiben und nicht unter kriegen lassen!

    16.06.08 10:36

    Liebe Leute, angesichts der vielfältigen Propaganda-Anläufe, Iran zum nächsten Kriegsgebiet zu machen, freut es mich jedes Mal, wenn ihr mit Eurer Beharrlichkeit wieder einen kleinen Erfolg erzielt und nach dem zdf jetzt auch dpa ihre Berichterstattung korrigieren (müssen). Glückwunsch und schönen Gruß aus Berlin!

    16.06.08 12:54

    Hallo, siehe hier: http://info.kopp-verlag.de

    Herzlich Gerhard Wisnewski

    16.06.08 14:51 HERZLICHE GRATULATION

    IHR SOLLTET DEN FRIEDENSPREIS ODER PRESSEPREIS FUER WAHRHAFTIGEN JOURNALISMUS BEKOMMEN. ICH GRATULIERE EUCH AUS GANZEM HERZEN. ICH HOFFE DIE DPA ERLAESST EINE OFFIZIELLE MELDUNG UEBER DIESE NEUEINSCHAETZUNG. PEACE AND JOY

    16.06.08 19:28, Honestly-Concerned: Erfolgreiche Desinformation der 'Arbeiterfotografie'

    Liebe Leute, so unbedeutend die Spinner von der "Arbeiterfotografie" auch sein mögen, ihre Desinformationskampagne zur Entlastung Ahmadinejads zeitigt Erfolge. So haben unter anderem ZDF und dpa versprochen, Ahmadinejad künftig zu schonen, wie aus den beiden untenstehenden Schreiben hervorgeht. Die Kampagne greift also, obwohl schon aus den Dokumenten unter dem Link hervorgeht, dass hier mit Spitzfindigkeiten operiert wird. Zum Vergleich lasse ich ganz am Schluss auch noch einmal die englischsprachige Meldung folgen, die damals auf der amtlichen(!) Website von Ahmadinejad dazu erschienen war. Ob die auch von "westlichen" Agent(ur)en dort platziert worden ist?

    18.06.08 11:18

    Liebe Freunde von der Arbeiterfotografie, ich habe immer für möglich gehalten, dass das Zitat falsch ist, wie ich auch anderen Behauptungen und Beweisen in den Medien gelegentlich mißtraue. Ich denke, Ihr habt Euch in der Frage dieses Zitats in eine wichtige Sache reingekniet, denn wir wissen, wo solche "Hufeisenpläne" enden können. Gratulation zu Eurem Erfolg in dieser Sache.

    19.06.08 17:24

    judenhasser wie sie sind der beste beweis, dass antisemitismus nicht auf den islam und auf nazis beschränkt ist. ich wünsche euch "atheisten" mal eine richtig islamisch korrekte behandlung nach der scharia, damit ihr rafft, wen ihr da eigentlich unterstützt. "der feind meines feindes ist mein freund" oder in ihrem fall "islamische diktatoren sind unsere verbündete gegen demokratie, freiheit und juden" ist zu kurz gedacht.

    23.06.08 15:21

    ich bedanke mich für Ihre Informationen bezgl. der so oft und wie sich nun herausstellt falsch zitierten Aussage des iranischen Präsidenten Ahmadinedschad Israel betreffend. Ich werde Ihrer Bitte entsprechen und die Informationen in unseren Kreisen weitergeben. Gut, dass dieser Fehler klargestellt ist.

    August 2008 - FriedensForum 4/2008 - Das Iran-Zitat 'Israel muss von der Landkarte getilgt werden!'

    Es hat lange gedauert, bis die falsche Übersetzung eines Vortrags des iranischen Präsidenten Ahmadinedschad von den Mainstream-Medien so nicht mehr verbreitet und zum Teil in Mitteilungen korrigiert worden ist. Das Verdienst gebührt Anneliese Fikentscher und Andreas Neumann von arbeiterfotografie.com, die mit unendlicher Energie und Zeitaufwand geführten Korrespondenzen mit dem Petitionsausschuss des Bundestages, mit Politikern, mit Presseagenturen und Zeitungen, der Bundeszentrale für Politische Bildung, dem ZDF und vielen anderen Eingeständnisse und Korrekturen erzwungen haben.

    Der Höhepunkt dieser wichtigen Gegenaufklärung ist sicherlich zur besten Sendezeit im ZDF erfolgt: Kabarettist Georg Schramm in der Rolle des Oberstleutnant Sanftleben in der ZDF-Sendung 'Neues aus der Anstalt' am 1.7.2008...

    Januar 2009 - Veröffentlichung 'Das Leid der Palästinenser und das Elend ihrer vermeintlichen Freunde' auf der website 'Emanzipation und Frieden. Antikapitalismus 2.0'

    Schweigen wir von Islamisten und Nazis, die mit so manchen Linken um die größtmögliche Hetze gegen Israel wetteifern und wenden uns 'seriöseren' Quellen zu...

    Manche hassen Israel so sehr, dass buchstäblich ihr Verstand aussetzt. Zu den Vernichtungsdrohungen des iranischen Präsidenten gegen Israel meinen sie allen Ernstes, Ahmadinedjad sei nur falsch übersetzt worden. Als ob der arme Kerl nicht tausend und eine Möglichkeit hätte, so etwas klarzustellen. In die Welt gesetzt hat diesen erbärmlichen Geistesblitz eine gewisse Arbeiterfotografie, auf deren Seite man auch subtile Hinweise auf eine 'mögliche gezielte Tötung' des ehemaligen österreichischen Rechtsextremisten Jörg Haider finden kann – übrigens auch er ein wackerer 'Freund der Palästinenser'. Welcher Geheimdienst ihm Alkohol in den Schnaps geschüttet hat, damit er an die Leitplanke knallt, braucht man nicht groß erklären, man weiß solche Dinge ja eh (www.galerie-arbeiterfotografie.de/politische-morde/index-2008-10-11-joerg-haider.html).

    (Quelle: emanzipationundfrieden.de)



    Unsere Antwort auf die eMail vom 29.01.2008 12:58 - vom 7.2.2008

    am 29. Januar hast Du als Reaktion auf unseren offenen Brief an die Bundeszentrale für politische Bildung uns und einem größeren Verteiler eine eMail zukommen lassen. Das war nicht die einzige Reaktion auf unseren offenen Brief. Auf der Seite http://www.arbeiterfotografie.com/iran/iran-0034.shtml ist die Resonanz zusammengestellt. Es wird darin überwiegend Zustimmung und Interesse am weiteren Verlauf der Korrespondenz bekundet - auch aus jüdischen Kreisen.

    Wir möchten zum Ausdruck bringen, daß uns die Art Deines Briefes sehr erschrocken hat. Ohne eine Diskussion geführt zu haben, jede inhaltliche Auseinandersetzung zu verweigern, ist ein Fall, wie er uns bisher selten begegnet ist.

    Wenn Du auch abschließend schreibst, daß Du von uns "schlicht und einfach gar nichts mehr hören und lesen" willst, möchten wir Dir trotz alledem unsere Bereitschaft zur Diskussion signalisieren.

    Es ist verständlich, daß beim Thema Israel die Wogen leicht hoch schlagen. Aber das darf bei einer ernsthaften Diskussion nicht dazu führen, daß wir uns untereinaner persönlich angreifen und denunzieren. Wir müssen in Erwägung ziehen, daß wir - selbst als kritisch denkende Publizisten - Opfer von geschickt eingefädelten Medienkampagnen werden können. Deshalb müssen wir mit einem hohen Maß von Sachlichkeit und Diskussionsbereitschaft an derartige Themen herangehen.

    Auf einen Punkt möchten wir inhaltlich eingehen. Du führst an, Ahmadinedschad habe die Teilnehmer einer Konferenz mit den Worten begrüßt: "Der Iran ist Euer Zuhause und hier könnt Ihr Eure Meinungen frei äußern, in einer freundschaftlich gesinnten und offenen Atmosphäre." Das ist in sich betrachtet nicht viel mehr als eine freundliche Begrüßung. Ggf. ist es der Kontext, durch den diese Worte fragwürdig werden können. Daß es bei der am 11. und 12. Dezember 2006 in Teheran stattgefundenen Konferenz Teilnehmer gegeben hat, deren Auffassung wir nicht teilen, dürfte den Tatsachen entsprechen. Auch daß ein Kölner NPD-Funktionär unter den Anwesenden war, kann durchaus zutreffen. Es ist aber bekannt, daß die NPD von Geheimdiensten durchsetzt ist. Deshalb ist nicht auszuschließen, daß bestimmte Personen die Funktion hatten, durch ihre Anwesenheit die Konferenz in Verruf zu bringen. Das muß so nicht zutreffen, ist aber durchaus denkbar. Eine vergleichbare Rolle scheint uns Horst Mahler zu spielen, der Briefe in den Iran geschickt hat, in denen er in plumpester Weise den Holocaust leugnet und in diesem Zusammenhang Ahmadinedschad preist (siehe dazu ausführlicher die Betrachtung 'Eine gelungene Infektion' auf der Seite iran-0012.shtml). Das sieht ganz nach einer Operation zur Festigung des Feindbildes Iran aus (mit den dahinter stehenden imperialistischen Weltmachtansprüchen). Deshalb ist äußerste Vorsicht geboten.

    Noch eine Anmerkung: Du zitierst MEMRI, wonach Ahmadinedschad gesagt haben soll: "Ich kann Euch versichern, das zionistische Regime wird ausgelöscht und die Menschheit endlich davon befreit werden." Gemäß der iranischen Nachrichtenagentur IRNA war der Wortlaut aber folgender: "So wie die Sowjetunion verschwunden ist, wird auch das zionistische Regime verschwinden, und die Menschheit wird befreit sein." Auslöschen und Verschwinden ist nicht das Gleiche. Die Forderung nach dem Ende des israelischen (zionistischen) Besatzungsregimes ist nicht gleichbedeutend mit einer Auslöschungdrohung. (siehe dazu auch die Korrespondenz mit der Rosa-Luxemburg-Stiftung unten auf dieser Seite)

    Die Forderung deckt sich weitgehend mit der Beurteilung des Internationalen Gerichtshofs der Vereinten Nationen vom 9. Juli 2004: "Der von Israel, der Besatzungsmacht in den besetzten palästinensischen Gebieten, vollzogene Mauerbau einschließlich in und um Ost-Jerusalem und das zugehörige Regime stehen im Widerspruch zu internationalem Recht." (mehr dazu im Anhang der Seite israel-0018.shtml)

    Mit besten Grüßen
    Anneliese Fikentscher und Andreas Neumann



    Unsere Antwort auf die eMail vom 10.02.2008 16:54 - vom 11.2.2008

    uns ist bewußt, welche Brisanz die grafische Darstellung hat. Sie zeigt eindrucksvoll, wie der palästinensischen Bevölkerung ihre Heimat genommen worden ist (und wird). Dabei ist noch nicht einmal die von Israel auf palästinensischem Boden errichtete Grenzanlage eingezeichnet, die die Situation noch weiter verschärft hat. In diesem Fall gilt: ein Bild sagt mehr als tausend Worte. Die Darstellung besitzt - wie wir zunehmend erkennen - eine Überzeugungskraft, die das Bewußtsein der Öffentlichkeit gegen die Politik der ethnischen Säuberung (wie der israelische Historiker Ilan Pappe die Verbrechen Israels nennt) aufzubringen in der Lage ist. Deshalb wundert es uns nicht, daß versucht wird, diese Darstellung in Zweifel zu ziehen.

    Es läßt sich gewiß über das ein oder andere Detail in der Darstellung philosophieren. Das kann und darf aber nicht von der Tatsache ablenken, daß die Politik Israels die Verdrängung der palästinensischen Bevölkerung zum Ziel hat und Israel diesem Ziel bedrohlich nahe gekommen ist.

    Die grafische Darstellung stammt aus einem Flugblatt der Friedensbewegung zum 60. Jahrestag des UNO-Teilungsplans für Palästina vom 29. November 1947, wie wir es auf der Seite israel-0019.shtml veröffentlicht haben. Dieses Flugblatt macht deutlich, in welchem Maße die grafische Darstellung den Kern der israelisch-palästinensischen Tragödie entsetzlicherweise trifft.

    Die Darstellung findet sich auch auf der website einer Gruppe israelischer Aktivisten gegen die Besatzung (kibush.co.il). Bei Norman Finkelstein ist ähnliches Kartenmaterial zu finden (normanfinkelstein.com). Er vergleicht den heutigen Zustand Palästinas zudem mit den 'Black Homelands' in Südafrika.

    Noch eine Bemerkung am Rande: uns ist aufgefallen, daß Du in Deiner 2006 in Bremerhaven gehaltenen Ostermarsch-Rede - ohne auf die von den Medien verbreiteten Manipulationen einzugehen - von "den antisemitischen Äußerungen" des iranischen Präsidenten gesprochen hast. Das irritiert uns. Mit dieser Unterstellung wird genau dem Vorschub geleistet, was der Hauptgegenstand unseres offenen Briefes an die Bundeszentrale für politische Bildung ist: die Schaffung des Feindbildes Iran.

    Mit besten Grüßen
    Anneliese Fikentscher und Andreas Neumann


    Antwort von Thomas Immanuel Steinberg auf die eMail vom 10.02.2008 16:54 - vom 12.2.2008

    Sie haben geschrieben, daß

    "auch heute noch ein beträchtlicher Anteil der israelischen Bevölkerung muslimisch ist (oder anderen Religionen angehört) - und alle bürgerlichen Rechte genießt (mir bekannte Ausnahme: für den muslimischen Teil der Bevölkerung gilt die allgemeine Wehrpflicht nicht)."

    Dazu ein paar Stichworte:

    Der sich nicht als jüdisch bezeichnende Teil der israelischen Staatsangehörigen muß nicht nur keinen Wehrdienst leisten, er darf es nicht. Einige wenige Ausnahmen werden allerdings gemacht bei Personen, die die Gewähr dafür bieten, daß sie dem jüdischen Staat als jüdischem Staat verbunden sind.

    Die überwältigende Mehrheit hat unter Verweis auf den fehlenden Wehrdienst keinen Zugang zum öffentlichen Dienst oder zu Verantwortungspositionen in der durch die Rüstungs- und Repressionsindustrie geprägten israelischen Privatwirtschaft. Sogenannte Führungspositionen in der Privatwirtschaft sind mit ehemaligen Generälen und ehemaligen hohen Offizieren der israelischen Selbstverteidigungskäfte besetzt. Sie rekrutieren verständlicherweise ihr Personal aus dem ihnen bekannten und vertrauten Zusammenhang.

    Da alle sich als jüdisch bezeichnenden Personen (bis auf gesundheitlich begründet Zurückgestellte) den Wehrdienst absolviert haben, bilden die Kameradinnen und Kameraden den ersten größeren Bezugsrahmen bei Eintritt ins Erwachsenenalter.

    Jüdische und nicht-jüdische Israelis sind an ihren Identitätspapieren erkennbar. Bei jedem Behördengang, bei jeder Verkehrskontrolle wird ihre Zugehörigkeit zur einen oder andern Gruppe offenbar.

    Nicht-jüdische Israelis, die eine Ehe mit einem palästinensischen Menschen eingegangen sind, haben keinen Anspruch auf ein Zusammenleben in Israel. Soweit ich weiß, ist seit jüngstem der Zuzug schlicht verboten.

    Genaue Angaben zum israelischen Staats- und Bürgerrecht finden Sie bei Yvonne Schmidt: Foundations of Civil and Political Rights in Israel and the Occupied Territories. E-Book © 2006; Dissertation Universität Wien, mit den Kapiteln als pdf-Dateien unter http://www.flwi.ugent.be/cie/yschmidt/index2.htm#not2

    Mit freundlichen Grüßen
    Thomas Immanuel Steinberg


    Unsere Antwort auf die eMail vom 10.02.2008 16:54 - vom 14.2.2008

    noch ein paar Anmerkungen zu den Bildern in Kürze:

    Bild 1 stellt dar, welche (relativ kleinen) Bereiche sich 1946 in jüdischem Besitz befunden haben

    Bild 2 gibt den Teilungsplan der UN von 1947 wieder - der so nicht Realität geworden ist - im wesentlichen, weil Israel sich über ihn hinweggesetzt hat.

    Bild 3 zeigt den Zustand nach 1948, der durch Vertreibung der palästinensischen Bevölkerung aus den gemäß Teilungsplan ihr zugewiesenen Gebieten entstanden ist. Entscheidend ist die deutliche Ausdehnung des israelischen Hoheitsgebietes unter Mißachtung des UN-Teilungsplans.

    Bild 4 zeigt, was Israel sich bis zum Jahr 2000 zusätzlich angeeignet hat. Dazu zählt im Gazastreifen der illegale (später geräumte) Siedlungsblock Gush Katif (beginnend an der Grenze zu Agypten entlang des Mittelmeers). Und dazu zählen die besetzten Gebiete der Westbank, zu denen Palästinenser keinen Zugang haben, mit einer Vielzahl illegaler israelischer Siedlungen.

    Daran ist nichts manipuliert, daran ist nichts nennenswert vereinfacht. Das ist bittere Realität. Das ist bittere Realität für Millionen Palästinenser, denen nicht klar wird, warum sie für Verbrechen, die andere an Juden in Europa begangen bzw. zugelassen haben, mit dem Verlust ihrer Heimat zu bezahlen haben, wobei doch das Land gemeinsame Heimat für alle sein könnte.

    Mit besten Grüßen
    Anneliese Fikentscher und Andreas Neumann


    Unsere Antwort auf die eMail vom 12.03.2008 14:23 - vom 13.3.2008

    Lieber Steffen, Du schreibst uns im Namen der BUKO, also von etwa 150 unterschiedlichsten Gruppen und Organisationen, Ihr würdet Euch "der mail von karl rössel (vom 29.1) voll und ganz anschließen". Das heißt, daß Du im Namen der BUKO eine Auseinandersetzung ausschlägst, bevor sie überhaupt begonnen hat. Denn Karl Rössel wirft uns in Anbetracht unserer kritischen Betrachtungen (auch hinsichtlich der Politik Israels) "Antizionismus mit antisemitischen Zügen" vor und schreibt, ohne daß es eine Diskussion gegeben hätte, abschließend: "Ich möchte von Euch schlicht und einfach gar nichts mehr hören und lesen müssen."

    Um es den weiteren Adressaten dieser eMail deutlich zu machen: es geht um einen offenen Brief in Sachen Iran-Feindbild, den wir an die Bundeszentrale für politische Bildung geschickt haben. In diesem Zusammenhang ist beigefügt:
    • Offener Brief an die Bundeszentrale für politische Bildung vom 17.1.2008
    • Reaktion der Bundeszentrale vom 26.2.2008
    • Unsere Antwort an die Bundeszentrale vom 3.3.2008
    • Resonanz auf die Korrespondenz
    Sicherlich gibt es unterschiedliche Sichtweisen, was das Themenfeld Israel/Palästina/Iran angeht. Die Reaktionen aus den unterschiedlichsten Bereichen politisch Aktiver (auch aus jüdischen Kreisen) zeigen aber, wie positiv unsere Initiative gegenüber der Bundeszentrale für politische Bildung eingeschätzt wird (siehe unten). Deshalb können wir uns überhaupt nicht vorstellen, daß die große Zahl von Gruppen und Organisationen, die in der BUKO zusammengefunden haben, eine Position vertritt, die dem Verständnis, das Ihr selber formuliert, diametral entgegensteht. Bei Euch heißt es:
      "Die BUKO versteht sich als Ort linker, herrschaftskritischer Debatten und vernetzt dabei BUKO-Kampagnen und Arbeitszusammenhänge, die aus entwicklungspolitischer Mobilisierung und politischer Arbeit hervorgegangen sind. Die BUKO sucht den offenen Dialog mit anderen Bewegungen und Nichtregierungsorganisationen."
    Wenn Ihr tatsächlich den "offenen Dialog" sucht, ist das Verhalten, das in Deiner eMail zum Ausdruck kommt, alles andere als angemessen. Das scheint uns insbesondere in einer Phase, in der nach wie vor ein Krieg des 'Westens' gegen den Iran droht, und in der die Situation in Palästina, speziell im Gaza-Streifen zum Himmel schreit, in keiner Weise akzeptabel. Es kann doch in einer solchen Situation nicht angehen, daß eine Kritik, die sich mit dieser Situation und der Rolle der Medien dabei befaßt, zum Schweigen gebracht werden soll.

    Wir schicken diese eMail auch an die BUKO-Mitgliedsgruppen. Über eine Reaktion und Stellungnahme würden wir uns sehr freuen.

    Mit besten Grüßen
    Andreas Neumann und Anneliese Fikentscher

    PS: mehr zur Auseinandersetzung mit der Bundeszentrale (incl. der Korrespondenz mit Karl Rössel): http://www.arbeiterfotografie.com/iran/iran-0034.shtml


    Reaktion von Karl Rössel auf unsere an BUKO gerichtete eMail vom 13.03.2008 - vom 14.03.08 11:16

    Holocaust-Leugner stoppen! An die Arbeiterfotografie! da Ihr Eure Freundschaftsbekundungen für den Holocaust-Leugner Ahmadinedschad mit Verweis auf meine von der Bundeskoordination Internationalismus (BUKO) mitgetragene Kritik daran und unter Nennung meines Namens an Dutzende Adressen verbreitet habt, ohne meine Stellungnahme [eMail vom 29.1.2008] mit zu verschicken, hole ich dies hiermit nach.

    Eure Antwort auf meinen Brief vom 29.1.2008 [eMail vom 7.2.2008] hat Eure durchgeknallten Verschwörungstheorien nur noch deutlicher entlarvt. Danach waren selbst antifaschistische Demonstrationen fragwürdig, wie wir sie in Köln gegen NDP-Funktionäre durchgeführt haben, die zu den von die Ahmadinedschad "freundlich begrüßten" Gästen auf der Holocaust-Leugner-Konferenz in Teheran gehört hatten - weil die NDP vom Verfassungsschutz durchsetzt sei.

    Mit einem linken Diskurs hat dies alles schon lange nichts mehr zu tun, weshalb Ihr Euch auch nicht auf das von der BUKO angestrebte Ziel eines "Offenen Dialogs" berufen könnt. Dieser bezieht sich erklärtermaßen auf "linke, herrschaftskritische" Debatten, während Ihr Euch zu Anwälten eines reaktionären und antisemitischen Herrschers aufschwingt, der nicht nur die Linke im eigenen Land brutal verfolgt, sondern auch keinerlei Hehl daraus macht, dass die Vernichtung Israels zu seinen Hauptzielen gehört.

    Und kommt mir bloß nicht mit Rosa Luxemburg und der "Freiheit der Andersdenkenden". Euer "Andersdenken" passt allenfalls noch in die "Junge Freiheit" oder die "Nationalzeitung" und die gehören verboten.

    Die begeisterten Zuschriften, die Ihr aus der wahrlich nicht kleinen Gemeinde der hiesigen Antisemiten und Israelfeinde erhalten habt, belegen nicht mehr, als das erbärmliche historische Bewußtsein auch selbsternannter "Linker" in Bezug auf die deutsche Geschichte und den Holocaust.

    Schon in meinem letzten Schreiben hatte ich Euch aufgefordert, mir weitere antisemitische Schmierereien dieser Art zu ersparen und mich aus Eurem email-Verteiler zu streichen. Diese Forderung bekräftige ich hiermit noch einmal, verbunden mit der Aufforderung an alle BUKO-Mitgliedsgruppen und SympathisantInnen, die noch bei politischen Sinnen sind, diesem Beispiel zu folgen.

    Karl Rössel

    P.S. Um Euch unnötige Recherchen zu ersparen: Weder meine journalistische Arbeit noch die Zeit, die mich die Auseinandersetzung mit Eurem Scheiß gekostet hat, wurde vom US-amerikanischen oder israelischen Geheimdienst bezahlt und leider auch nicht vom deutschen Verfassungsschutz. Letzterer hat mich vielmehr nachweislich mehrfach überwacht und tut dies wahrscheinlich heute noch. Wäre dies umgekehrt, lebten wir in einem besseren Land.



    Korrespondenz mit Lale Akgün, MdB, SPD (Mitglied des Kuratoriums der Bundeszentrale für politische Bildung)

    Schreiben an Lale Akgün vom 3.3.2008

    Sehr geehrte Frau Dr. Akgün,

    anbei erhalten Sie die Antwort von Herrn Dr. Hübinger auf unsere Anfrage vom 17.1.2008 sowie unsere Erwiderung darauf, mit der wiederholten Bitte, sich in dieser Sache einzuschalten und mit uns die Klärung bzw. Richtigstellung zu verlangen.

    Mit freundlichen Grüßen
    Anneliese Fikentscher und Andreas Neumann

    Reaktion von Lale Akgün vom 14.3.2008

    Sehr geehrte Frau Fikentscher, sehr geehrter Herr Neumann,

    für Ihr Schreiben vom 3. März 2008 danke ich Ihnen. Als Mitglied im Kuratorium der Bundeszentrale für Politische Bildung habe ich den Vorgang - unter anderem durch ein persönliches Gespräch mit dem Präsidenten der Bundeszentrale, Herrn Krüger - geprüft.

    Ihre Bedenken gegen die Formulierungen auf der Internetseite der Bundeszentrale für Politische Bildung, mit denen der iranische Präsident paraphrasiert wird, kann ich nicht teilen und schließe mich daher den Ausführungen Herrn Dr. Hübingers von der Bundeszentrale an.

    Mit freundlichen Grüßen,
    Lale Akgün

    Antwortschreiben an Lale Akgün vom 31.3.2008

    Sehr geehrte Frau Dr. Akgün,

    Sie gehören zu den wenigen Kuratoriumsmitgliedern, die geantwortet haben. Das erkennen wir an. Aber was Sie antworten, ist weit entfernt von dem, was wir für akzeptabel halten können. Was denken Sie sich eigentlich, wenn Sie ohne jede Argumentation über das hinweggehen, was wir vorbingen? Sind Sie zu einer inhaltlichen Auseinandersetzung nicht willens oder nicht fähig?

    Zu Ihrer Information: es hat in der Zwischenzeit zwei Artikel von sprachkundigen Wissenschaftlerinnen in der Süddeutschen Zeitung gegeben (Katajun Amirpur am 15.3.2008 und Mariella Ourghi am 27.3.2008). Wir fügen sie bei.

    Katajun Amirpur macht deutlich, daß die von den Nachrichtenagenturen verbreiteten Übersetzungen - Israel von der Landkarte radieren (AFP), Israel von der Landkarte tilgen (AP, Reuters), Israel ausrotten (DPA) - eindeutig falsch sind. Korrekt ist eine Übersetzung wie: "Dieses Besatzerregime muss von den Seiten der Geschichte (wörtlich: Zeiten) verschwinden." Oder, weniger blumig ausgedrückt: "Das Besatzerregime muss Geschichte werden." Das sei – so Katajun Amirpur – keine Aufforderung zum Vernichtungskrieg, sondern eine Aufforderung zum Beenden der Besatzung.

    Die Ausführungen von Mariella Ourghi lesen sich zunächst so, als würden sie die Recherchen von Katajun Amirpur widerlegen. Das ist aber keineswegs der Fall. [...]

    Wir möchten Sie hiermit noch einmal dringlich auffordern, sich für die Richtigstellung einzusetzen. Sie machen sich ansonsten im Verbund mit Herrn Krüger und der Bundeszentrale für politische Bildung mitschuldig bei der Verbreitung von Kriegspropaganda, an deren Ende möglicherweise ein Krieg gegen den Iran steht.

    Mit freundlichen Grüßen
    Anneliese Fikentscher und Andreas Neumann



    Korrespondenz mit der Rosa-Luxemburg-Stiftung

    Unsere Anfrage vom 23.1.2007 an Horst Helas, zuständig für Rechtsextremismus/Antifaschismus bei der Rosa-Luxemburg-Stiftung und beim Parteivorstand der Linkspartei.PDS, bezüglich dessen Artikel über die 'Holocaust-Konferenz' in Teheran, veröffentlicht auf der website der Rosa-Luxemburg-Stiftung

    Wir haben [...] folgende inhaltliche Fragen [...]:
    • Wie ist das Zitat zur 'Vernichtung' der Sowjetunion und des 'zionistischen Regimes' belegt - außer daß es vom Wiener 'Standard' übernommen ist und der es aus der Meldung einer Nachrichtenagentur abgeschrieben hat?

    • Das Zitat hast Du wie folgt wiedergegeben: "Genauso wie die Sowjetunion vernichtet wurde und heute nicht mehr existiert, wird das zionistische Regime bald vernichtet werden." Gemäß der iranischen Nachrichtenagentur IRNA lautet es aber wie folgt: "So wie die Sowjetunion verschwunden ist, wird auch das zionistische Regime verschwinden, und die Menschheit wird befreit sein." Ist das nicht etwas deutlich anderes?

    • Kann das Zitat "Genauso wie die Sowjetunion vernichtet wurde..." in sich betrachtet, überhaupt stimmen? Vernichten ist ein aktives Verb. Durch wen ist die Sowjetunion 'vernichtet' worden?

    • In einem anderen Artikel von Dir, im ND vom 29.09.06 (Honesty heißt Ehrlichkeit) schreibst Du davon, daß "im Iran von höchster Stelle unhaltbare, ahistorische Ansichten über den Holocaust geäußert werden, verbunden mit der Drohung, Israel von der Landkarte 'zu tilgen'". Ist Dir bewußt, daß dieses zentrale, bereits tausende von Malen wiederholte Zitat eindeutig falsch wiedergegeben ist? Das hat Jonathan Steele im 'Guardian' sehr überzeugend dargelegt (siehe: iran-0025.shtml). Der österreichische Autor Malte Olschewski hat gerade gestern noch in einem lesenswerten Artikel mit dem Titel 'Das Lügennetz über dem Iran' geschrieben: "Das ist nicht die einzige Fälschung. Es gibt kaum eine Äusserung Ahmadinejads zu Israel, die nicht verzerrt oder verfälscht worden wäre." (iran-0028.shtml)

    • In Deinem Artikel findet auch die von der Bundeszentrale für politische Bildung durchgeführte Holocaust-Konferenz in Berlin Erwähnung - gewissermaßen als objektive Instanz zur Beurteilung der Teheraner Konferenz. Muß nicht auch diese Berliner Konferenz kritisch beleuchtet werden? Unseres Wissens ist dort auch Wolf Biermann aufgetreten, der es schafft zu behaupten, eine Mauer, wie Israel sie auf palästinensischem Gebiet baut, sei keine Mauer, sondern ein Zaun, obwohl es diese Betonmauer von ca. 8 Meter Höhe in weiten Teilen unbestreitbar gibt (z.B. die Stadt Bethlehem einschließend und bei Jerusalem, wo wir sie mit eigenen Augen gesehen haben). Muß nicht mit kritischem Blick beleuchtet werden, in wie weit auch diese Konferenz problematisch ist, weil sie dazu beiträgt, den Holocaust für die verheerende Politik Israels gegenüber der palästinensischen Bevölkerung zu instrumentalisieren - ein Sachverhalt, den Norman G. Finkelstein (der in Berlin nicht dabei war) in seinem Buch 'Antisemitismus als politische Waffe' diagnostiziert?

    • Du zitierst eine Äußerung des 'israelischen Präsidenten Ehud Olmert' - wiederum als eine Art objektiver Instanz. Es wird aber nicht erwähnt, daß Olmert zu denjenigen gehört, die Äußerungen Ahmadinedschads bewußt falsch wiedergeben und auf demagogische Art falsche Behauptungen in die Welt setzen ("Iran hat offen, öffentlich und ausdrücklich damit gedroht, Israel von der Landkarte ausradieren zu wollen", 11.12.2006, oder: "Ahmadinedschad spricht heute so wie Hitler vor der Machtergreifung. Er spricht von der völligen Zerstörung und Vernichtung des jüdischen Volkes", 29.4.2006), um damit Stimmung gegen den Iran zu machen. Wäre es nicht angemessen, auch dieses Verhalten, das in einen Krieg gegen den Iran zu führen droht, kritisch zu beleuchten?

    • In der FAZ ist zu lesen: "In einem Brief an Präsident Ahmadineschad vom 14. November lobte Mahler die Konferenz über den 'nie bewiesenen Genozid' als 'welthistorische Tat'." Im Deinem Artikel ist dieses Zitat wie folgt wiedergegeben: "Horst Mahler hatte [...] den iranischen Präsidenten für die Einberufung der Konferenz 'über den nie bewiesenen Genozid' gelobt, dies sei eine 'historische Tat'." Wir fragen Dich: Ist es nicht denkbar, daß eine Person wie Horst Mahler bewußt dazu eingesetzt wird, mit seinen Äußerungen den Eindruck zu verstärken, bei der Konferenz in Teheran gehe es um nichts als Holocaust-Leugnung? Es ist allgemein bekannt, daß eine Partei wie die NPD von Geheimdiensten durchsetzt ist. Im Fall Mahler ist uns dieses Verhalten bereits Anfang vergangenen Jahres aufgefallen (siehe dazu iran-0012.shtml). Bereits Ende 2005 schrieb er den irrsinnigen Satz "Der Holocaust hat nie stattgefunden und ist als größte Lüge der ganzen Geschichte zu betrachten". Ahmadinedschad habe den Revisionisten geholfen. Meinst Du nicht, daß Ahmadinedschad damit im Rahmen einer bewußten Strategie etwas unterstellt wird, was er in dieser Form nicht äußert?

    • Grundlage Deines Artikels sind zum großen Teil Quellen, die durchweg der Mainstream-Presse zuzuordnen sind, also einer Presse, die in essentieller Weise Teil des 'neoliberalen Projekts' ist, wie Arundhati Roy es nennt. Du versuchst, sie 'links' zu bewerten. Uns wird aber nicht klar, wie Du diesen Vorsatz in die Tat umsetzt. Aber vielleicht übersehen wir da etwas. Kannst Du uns verdeutlichen, was Du mit 'links' bewerten in diesem Zusammenhang meinst?
    Um es klar zum Ausdruck zu bringen: es ist nicht unsere Absicht, die Teheraner Konferenz zu rechtfertigen. Unser Ziel ist es, deutlich zu machen, welche Rolle Medien und die sie beliefernden Agenturen und Informationsquellen - ob bewußt oder leichtfertig - beim Erzeugen von Feindbildern spielen - als einem wesentlichen Element bei der Vorbereitung von Kriegen.

    Nachfrage vom 5.2.2007 an Horst Helas

    Nachfrage vom 15.2.2007 an Horst Helas

    Nachfrage vom 21.2.2007 an das Sekreteriat des Bereichs 'Politische Bildung'

    Nachfrage vom 4.3.2007 an das Sekreteriat des Bereichs 'Politische Bildung'

    Nachfrage vom 8.3.2007 an die Leitung des Bereichs 'Politische Bildung'

    Nachfrage vom 19.3.2007 an die Leitung des Bereichs 'Politische Bildung'

    Schreiben vom 28.3.2007 an den Vorstand der Rosa-Luxemburg-Stiftung

    wir wenden uns an Euch in einer Angelegenheit, die uns von nicht unerheblicher Bedeutung zu sein scheint. Es geht um - wir denken unsere gemeinsamen - Bestrebungen gegen Faschismus und Krieg.

    Ihr habt in Eurer Satzung unter den Werten und Zielen, denen Ihr Euch verpflichtet fühlt, die damit korrespondierenden zwei Punkte aufgeführt:
    • dem konsequenten Antifaschismus sowie der Überwindung aller Formen nationaler, rassischer und sexueller Diskriminierung
    • der friedlichen Lösung gesellschaftlicher Konflikte sowie der weltweiten Demilitarisierung
    Das sind mit Sicherheit zwei wesentliche Punkte, auf die es im Agieren einer linken Bewegung ankommt. Problematisch wird es, wenn die beiden Themenfelder in eine Art Konkurrenz zueinander treten, wenn beispielsweise antifaschistische Positionen benutzt werden, um damit Feindbilder aufzubauen oder zu stützen, die das Agieren gegen Krieg hemmen oder den Krieg gar legitimieren.

    Ein solcher Fall scheint uns eingetreten zu sein in Zusammenhang mit dem drohenden Krieg gegen den Iran. Aufgefallen ist uns das in Zusammenhang mit dem Antrag vom 13.12.2005 zur Verurteilung von Äußerungen des iranischen Präsidenten, der im Bundestag unter Einschluß der Fraktion der Linken verabschiedet worden ist, und dann insbesondere bei der Lektüre des Artikels von Horst Helas über die Konferenz zum Thema Holocaust in Teheran (rosalux.de).

    Dazu haben wir an Horst Helas Fragen gestellt, auf die einzugehen, wir ihn schon vielfach gebeten haben. Es irritiert uns sehr, daß es darauf keinerlei Reaktion gibt. Wir sind der Auffassung, daß es sich bei diesem Themenkomplex um Fragen von weitreichender Relevanz handelt und möchten Euch deshalb noch einmal sehr dringend bitten, unser Ersuchen nicht zu ignorieren.

    Ihr und wir dürfen uns nicht den Vorwurf machen lassen, am Entstehen von Feindbildern und damit an der Lähmung der Linken und der Friedensbewegung in ihrem Kampf gegen einen Krieg mitgewirkt zu haben. Im Gegenteil: da wir aus der Geschichte gelernt haben, wie Völker gegeneinander gehetzt haben, sollten wir gemeinsam alle Kräfte gegen den drohenden Krieg mobilisieren und die Kriegspropaganda als solche entlarven.

    Mit freundlichen, solidarischen Grüßen in Erwartung einer Antwort

    Antwort des Pressesprechers der Rosa-Luxemburg-Stiftung vom 29.3.2007

    euer Schreiben an unsere Vorstandsmitglieder und verschiedene MitarbeiterInnen der Rosa-Luxemburg-Stiftung haben wir erhalten und – das müssen wir einräumen – mit Befremden zur Kenntnis nehmen müssen.

    Die Rosa-Luxemburg-Stiftung hat keinerlei Veranlassung, sich von Horst Helas und seinem, von euch angesprochenen Text zu distanzieren. Der Text von Horst Helas bewegt sich vollständig in dem Rahmen der unterschiedlichen Positionen, die ohne wenn und aber ihren Platz in der Arbeit unserer Stiftung haben. Daher steht die Rosa-Luxemburg-Stiftung vollkommen hinter der Arbeit von Horst Helas.

    Bezüglich der politischen Situation im Nahen und Mittleren Osten gibt es in der Rosa-Luxemburg-Stiftung und in ihren Landesstiftungen sowie in der Linkspartei, der WASG, Linksfraktion im Bundestag und in unserem weiteren Umfeld unterschiedliche Gewichtungen, aber auch gravierende Differenzen. Als politische Stiftung stellen wir diese Unterschiede sowohl in unseren Veranstaltungen, als auch in unseren Veröffentlichungen dar. Das schließt ein, dass Texte und Veranstaltungsinhalte nicht von allen unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern geteilt werden oder in unserem Umfeld nicht die volle Zustimmung finden. Doch das ist in einer, sich als plurale linke Bildungseinrichtung verstehenden Institution die Normalität. Daher wird sich die Rosa-Luxemburg-Stiftung nicht auf Denkverbote oder auf Einseitigkeiten in Fragen, die im demokratischen Spektrum kontrovers diskutiert werden, einlassen. In diesem Zusammenhang müsst ihr wissen, dass wir den Ton und die Art eures Schreibens sehr bedauern.

    Mit freundlichen Grüßen
    Murat Cakir
    Pressesprecher

    Unsere Erwiderung vom 30.3.2007 auf die Antwort des Pressesprechers der Rosa-Luxemburg-Stiftung (bis heute unbeantwortet)

    besten Dank für Eure eMail, die uns gestern erreichte. Wir fragen uns allerdings, wie Ihr darauf kommt, es ginge uns darum, daß Ihr Euch von Horst Helas distanziert. Uns geht es um einen inhaltlichen Gedankenaustausch sowie die Klärung der Quellenlage. Nicht nachvollziehen können wir, wie Ihr zu der Einschätzung kommt, unser Schreiben "mit Befremden zur Kenntnis" nehmen und "den Ton und die Art" unseres Schreibens "sehr bedauern" zu müssen. Wir müßten es bedauern, wenn eine Auseinandersetzung in der Sache nicht möglich sein sollte.

    Am 23.1. hatten wir an Horst Helas geschrieben. Am 5.2. und 15.2. haben wir daran erinnert. Am 21.2. und 4.3. haben wir an das Sekreteriat des Bereichs 'Politische Bildung' geschrieben. Am 8.3. und 19.3. haben wir uns an die Leitung des Bereichs gewandt. Da all dies nicht zu einer Beantwortung unserer eMail vom 23.1. geführt hat, kam jetzt unser Schreiben vom 28.3..

    Für Eure jetzige Reaktion bedanken wir uns. Aber wir möchten es noch einmal wiederholen: wir bitten um inhaltliche Beantwortung unserer eMail im Rahmen einer sachlichen, pluralen Auseinandersetzung.



    Schreiben von Rechtsanwalt Armin Fiand an die Bundeszentrale für politische Bildung, 4.4.2008

    Sehr geehrte Damen und Herren,

    ich habe Ihnen am 24.03.2008 ein Fax geschickt. Eine Kopie füge ich bei (Anlage).

    Ich habe Sie gebeten, mich bis zum 31. März darüber aufzuklären, wie es zu dem Satz auf Ihrer Webseite kommt:

      Antisemitismus
      Mit seiner Äußerung, Israel von der Landkarte tilgen zu wollen, sorgte Irans Präsident Mahmud Ahmadinedschad im Oktober 2005 weltweit für Empörung.
    Diese Aussage steht im eklatanten Widerspruch zu dem von der Süddeutschen Zeitung am 15./16.03.2008 veröffentlichten Artikel der Islamwissenschaftlerin Katajun Amirpur. Dieser Artikel hat die Überschrift “Ein Übersetzungsfehler macht gefährliche Weltpolitik”.

    Frau Amirpur schreibt (ich wiederhole das):
      Die Vernichtungsphantasien, die Iran unterstellt werden, gehen auf einen einzigen Satz zurück: „Israel must be wiped off the map.” Kein Satz wird so häufig mit dem amtierenden Präsidenten Irans, Mahmud Ahmadinedschad, assoziiert wie dieser: Israel muss von der Landkarte radiert werden. Das Problem ist nur – er hat diesen Satz nie gesagt. Ahmadinedschad hat die Worte für „map” und „wipe off” nie benutzt. Die persische Originalversion von Ahmadinedschads Äußerungen über Israel ist weit weniger martialisch als die Übersetzung, die verschiedene Agenturen verbreitet haben und die wiederum auf der englischen Übersetzung des persischen Originals beruht. …

      Was also ist passiert? Am 26.10.2005 sprach Ahmadinedschad auf einer Konferenz, die unter dem Motto stand „Die Welt ohne Zionismus”. Es waren im Wesentlichen die großen westlichen Nachrichtenagenturen, die die Übersetzung dieser Passage lieferten: Israel von der Landkarte radieren (AFP), Israel von der Landkarte tilgen (AP, Reuters), Israel ausrotten (DPA).

      Ahmadinedschad sagte jedoch wörtlich: „in rezhim-e eshghalgar bayad az safhe-ye ruzgar mahv shavad.” Das bedeutet: „Dieses Besatzerregime muss von den Seiten der Geschichte (wörtlich: Zeiten) verschwinden.” Oder, weniger blumig ausgedrückt: „Das Besatzerregime muss Geschichte werden.” Das ist keine Aufforderung zum Vernichtungskrieg, sondern die Aufforderung, die Besatzung Jerusalems zu beenden.
    Ich habe Sie gebeten, mir mitzuteilen, auf welche Quellen Sie Ihre Information stützen, Ahmadinedschad habe geäußert, Israel von der Landkarte tilgen zu wollen, und was gegebenenfalls an der Übersetzung, die Frau Amirpur vorgenommen hat, unrichtig sein soll. Sie haben mir keine Antwort gegeben, sondern es vorgezogen, zu schweigen. Ich verkenne nicht, dass man das so machen kann. Sie werden Ihre Gründe haben. Nur: Sie können es mir nicht verübeln, wenn ich daraus den Schluß ziehen muß, daß das, was Frau Amirpur sagt oder schreibt, richtig ist. Hiernach ist der Satz, Israel müsse von der Landkarte verschwinden, gar nicht gefallen. Die gegenteilige Darstellung ist unwahr, sie ist schlicht eine Lüge.

    Was Ahmadinedschad gesagt hat, ist: Das israelische Besatzerregime muß verschwinden. Das ist etwas völlig anders als der Satz: Der Staat Israel muß verschwinden. Mit “Besatzerregime” ist die gegenwärtige israelische Regierung und ihre Politik gemeint. Das hat weder mit der Vernichtung Israels noch mit “Antisemitismus” etwas zu tun. Die Forderung ist ohne weiteres vertretbar. Sie entspricht auch meiner Überzeugung.

    Wenn Ihre Darstellung richtig wäre, würde sich ja auch die Frage stellen, womit denn Iran den Staat Israel vernichten könnte. Iran hat - im Gegensatz zu Israel, das hochgerüstet ist und über modernste Waffensysteme verfügt - keine Atomwaffen. Nach den Feststellungen der Internationalen Atomenergiebehörde ist er auf absehbare Zeit auch nicht in der Lage, solche Waffen herzustellen. Mit konventionellen Waffen ließe sich das angebliche Ziel Irans “Israel von der Landkarte zu radieren” nicht erreichen.

    Vom Irak hat man damals gefordert, dass er nachweise, keine Massenvernichtungswaffen zu haben. Er hatte keine. Vom Iran verlangt man, nachzuweisen, dass er keine Atombomben haben wolle und auch keine bauen werde. Mir ist nicht bekannt, dass solche unsinnigen Beweise jemals auch von Israel gefordert worden wären.

    Die Lüge ist, dass Ahmadinedschad die Vernichtung Israels anstrebe (und aus diesem Grunde Atomwaffen haben wolle).

    Daß Ihr Amt sich an der Verbreitung einer solchen Lüge beteiligt, die nicht etwa unbedeutende Nebensächlichkeiten zum Inhalt hat, sondern sich, wenn es wahr wäre, auf ein sehr bedeutsames Geschehen beziehen würde, ist schlimm.

    Die Bundeszentrale für politische Bildung ist keine Propaganda-Abteilung des Bundesinnenministeriums, die die Aufgabe hätte, der deutschen Bundesregierung im Rahmen der Diffamierungskampagne westlicher Staaten gegen Iran Schützenhilfe zu leisten. Sie hat wahrheitsgemäß zu informieren. Das ergibt sich sowohl aus dem “Erlass (des Bundesministerium des Inneren) über die Bundeszentrale für politische Bildung” vom 24.01.2001 als auch aus dem “Leitbild der Bundeszentrale für politische Bildung “, das Sie sich selbst gegeben haben.

    Ich zitiere:
      Aus dem ministeriellen Erlass:
      Die Bundeszentrale hat die Aufgabe, durch Maßnahmen der politischen Bildung Verständnis für politische Sachverhalte zu fördern, das demokratische Bewusstsein zu festigen und die Bereitschaft zur politischen Mitarbeit zu stärken.

      Aus Ihren Richtlinien:

      Ziel und Aufgabenprofil
      Unser Ziel ist es, das demokratische Bewusstsein in der Bevölkerung zu fördern und die Menschen in der Bundesrepublik Deutschland zu motivieren und zu befähigen, mündig, kritisch und aktiv am politischen Leben teilzunehmen.

      Um dieses Ziel zu erreichen, entwickeln wir Bildungs- und Diskussionsangebote, mit denen wir Kenntnisse, Einblick und Verständnis in geschichtliche und gesellschaftliche Zusammenhänge politischer, sozialer, kultureller, ökonomischer und ökologischer Prozesse vermitteln wollen.

      Mit unseren Angeboten wollen wir nachhaltige Bildungsprozesse initiieren, um innerhalb der Bevölkerung die Basis für eine auf Toleranz, Pluralismus und Friedfertigkeit gründende Gesellschaft zu schaffen und die Identifikation mit unserer freiheitlich verfassten Demokratie zu fördern.

      Wir greifen zeitgeschichtliche und aktuelle politische und gesellschaftliche Probleme auf, vermitteln Hintergrundinformationen und stellen die unterschiedlichen politischen, gesellschaftlichen und wissenschaftlichen Positionen zur Diskussion.

      Inhalte und Vermittlungsformen unserer Bildungsangebote orientieren sich an den Bedürfnissen und Erfahrungen unterschiedlicher Bevölkerungsgruppen. Dabei nutzen wir bewährte Vermittlungsformen und die neuen Vermittlungsmöglichkeiten der Wissens- und Informationsgesellschaft.

      Selbstverständnis und Grundsätze
      Wir sind dem Grundgesetz, den Menschenrechten und der demokratischen politischen Kultur verpflichtet. Unsere Grundsätze sind Überparteilichkeit und wissenschaftliche Ausgewogenheit. Unsere Bildungsaufgabe erfüllen wir in eigener gesellschaftspolitischer, pädagogischer und publizistischer Verantwortung.

      Als Institution der politischen Bildung überprüfen wir vor dem Hintergrund der gesellschaftlichen Entwicklung unsere Angebote und reagieren flexibel auf aktuelle Herausforderungen des demokratischen Gemeinwesens. Als Serviceeinrichtung für Bürgerinnen und Bürger bearbeiten wir Anfragen schnell und engagiert und gehen auf Anregungen und Kritik ein. Als lernende Organisation verbessern wir durch Innovationsbereitschaft kontinuierlich unsere Arbeitsprozesse und Arbeitsergebnisse.

      Die uns anvertrauten öffentlichen Gelder setzen wir sachgerecht und nach den Geboten der Wirtschaftlichkeit ein. Wir unterziehen unsere Arbeit einer kontinuierlichen Effektivitäts- und Effizienzkontrolle.
    Die Behauptung, Iran plane die Vernichtung Israels, deshalb wolle er Atomwaffen herstellen, erinnert mich sehr an die Situation vor dem Beginn des Krieges gegen den Irak.

    Sie werden noch die 2 1/2-stündige Multi-Media-Show vor Augen haben, die Colin Powell, der damalige Außeminister der USA, am 05.02.2003 im Sicherheitsrat der Vereinten Nationen zum Besten gab, um den Irak als Schurkenstaat zu überführen, der Massenvernichtungswaffen besitze und damit die gesamte Welt bedrohe. George W. Bush lobte die Powell´sche „Beweisführung“ anschließend mit den Worten:
      „Der Außenminister hat jetzt den Sicherheitsrat der Vereinten Nationen über illegale Waffenprogramme im Irak unterrichtet, und auch über die Versuche, diese Waffen zu verstecken und über die Verbindungen des Irak zu terroristischen Gruppen. Ich möchte Minister Powell danken für seine sorgfältige und eindrucksvolle Präsentation der Tatsachen ..
    Die “Beweisführung” Powells wird in die Geschichte eingehen - als Beispiel dafür, zu welchen Lügen auch Regierungen eines demokratisch verfaßten Staatswesens fähig sind, um die Bevölkerung auf einen Krieg einzuschwören, der nach dem Völkerrecht nicht geführt werden dürfte.

    Für jeden Menschen, der das Zeitgeschehen aufmerksam verfolgt hatte, war nicht erst später, sondern schon am 05.02.2003 klar, dass Powell keine Fakten, sondern Märchen aus “Tausendundeiner Nacht” vortrug.

    Powell erklärte, als er aus dem Amt des Außenministers ausgeschieden war, dass seine Rede im Sicherheitsrat im Februar 2003, mit der er den geplanten Irak-Krieg gerechtfertigt hätte, ein "Schandfleck" in seiner politischen Karriere sei, für den er sich schäme.

    Soll das nun alles in ähnlicher Form in Bezug auf den Iran wiederholt werden?

    Auch die falsche Übersetzung der Rede Ahmadinedschads ist mit ziemlicher Sicherheit ein Konstrukt der Geheimdienste.

    Mir missfällt, dass Sie das, was sich als unrichtig herausgestellt hat (jeder macht einmal Fehler, Sie mögen anfänglich, obwohl ich mir das kaum vorstellen kann, guten Glaubens gewesen sein), nicht umgehend richtig stellen, sondern die Lüge, Ahmadinedschad habe im Oktober 2005 die Vernichtung Israels angedroht, auch weiterhin verbreiten und auf diese Weise dabei bleiben, dass er dies so gesagt habe.

    Uneinsichtigkeit und Unbelehrbarkeit sind keine Eigenschaften, die unter irgendeinem Gesichtspunkt gerechtfertigt oder entschuldbar sein könnten.

    Die Bundeszentrale für polische Bildung ist eine Einrichtung, die vom Staate finanziert wird, also vom Geld der Steuerzahler. Zu den Aufgaben der Zentrale gehört es, sich, wie der Name schon sagt, um die politische Bildung der Bürger zu kümmern. Ihre Aufgabe ist es nicht, Unwahrheiten zu verbreiten. Die Bundeszentrale ist keine Dependance der CIA. Sie hat zu informieren und keine Desinformation zu betreiben. Der Bürger hat Anspruch auf eine wahrheitsgemäße Information. Das ergibt sich aus dem von mir zitierten Regelwerk (Erlaß des Bundesinnenministers, Richtlinien der Bundeszentrale).

    Wenn die “Bild-Zeitung” den Iran und Ahmadinedschad unter Dauerbeschuß nimmt, dann ist das zwar auch unverantwortlich, aber letztlich noch relativ verständlich, weil BILD mit der Wahrheit auf Kriegsfuß steht und bekanntermaßen auf einem sehr niedrigen Niveau argumentiert und agiert. Ich glaube nicht, dass die Bundeszentrale dieses Niveau auch für sich in Anspruch nehmen will.

    Für die Teilnahme der Bundeszentrale an der Hetze gegen Iran fehlt mir jedes Verständnis. Ich finde es skandalös, wie Ihr Amt mit der Wahrheit umgeht. Es läßt sich propagandistisch vor den Karren politischer Interessen- und Machtgruppen spannen, die möglicherweise die Menschheit erneut mit einem Krieg (gegen Iran) beglücken wollen.

    Hitler-Deutschland hat den Zweiten Weltkrieg entfesselt, dem über 50 Millionen Menschen zum Opfer gefallen sind. Deutschland hat sich am Krieg der Nato gegen Jugoslawien beteiligt. Auch dieser Krieg war völkerrechtswidrig. Der Krieg in Afghanistan widerspricht dem Völkerrecht. Deutschland beteiligt sich an diesem Krieg. Deutschland unterstützt (durch Überflugrechte, durch die Bereitstellung seines Territoriums) den verbrecherischen Krieg der USA gegen den Irak. Dieser Krieg hat bisher 650.000 bis 700.000, nach anderen Schätzungen sogar über 1,2 Millionen, Irakern das Leben gekostet. Ohne die Unterstützung Deutschlands hätte der Krieg so nicht geführt werden können.

    Alle diese Kriege waren und sind mit Lügen begründet und begonnen worden.

    Das sollte reichen. Aus den Nürnberger Kriegsverbrecherprozessen, die Angriffskriege ein für alle mal unmöglich machen sollten, hat offensichtlich niemand die erforderlichen Lehren gezogen.

    Ich erwarte von Ihnen, dass Sie davon Abstand nehmen, sich der unverantwortlichen regierungsamtlichen Hetze gegen Iran und Ahmadinedschad publizistisch anzuschließen und die Kampagne zu unterstützen. Die Hetze mag im Interesse Israels und der USA liegen, um die Öffentlichkeit auf einen etwaigen Krieg gegen Iran vorzubereiten. Sie entspricht nicht den Interessen der Bundesrepublik. In der Bundesrepublik gilt nicht das Gesetz der Prärie. Es gibt klare rechtliche Vorgaben.

    Nach Art. 26 GG ist die Vorbereitung und das Führen eines Angriffskrieges verboten. Im Zwei-plus-Vier-Vertrag vom 12.09.1990 hat Deutschland die Erklärung bekräftigt, dass von deutschem Boden kein Krieg, sondern nur Frieden ausgehen wird.

    Soll das vielleicht alles nichts wert, nur Makulatur sein?

    Die Darstellung von Tatsachen, die falsch sind, untersteht im übrigen, wie Sie wissen, weder dem Schutz der Pressefreiheit noch dem der Meinungsfreiheit.

    Ich möchte mich jedenfalls von Ihnen nicht in die Irre führen und auf einen etwaigen Krieg gegen Iran einstimmen lassen - einen Krieg, der wiederum auf Lügen beruhen und eindeutig im Gegensatz zum Völkerrecht stehen würde.

    Ich erwarte daher, dass Sie die den beanstandeten Text umgehend von Ihrer Website entfernen oder zumindest so umformulieren, dass er keine Unwahrheiten mehr enthält. Dafür setze ich Ihnen eine Frist bis zum 10. April 2008. Sollten Sie dazu nicht bereit sein sollten, bitte ich Sie schon jetzt, meine Eingabe als Dienstaufsichtsbeschwerde aufzufassen.

    Mit freundlichen Grüßen
    Armin Fiand



    Weitere Auseinandersetzung um die Veröffentlichung der Bundeszentrale für Politische Bildung:

    http://www.steinbergrecherche.com/08bpb.htm

    (darunter die im folgenden wiedergegebene Dienstaufsichtsbeschwerde)


    Dienstaufsichtsbeschwerde wegen Untätigkeit:

    An den
    Bundesminister des Innern
    Herrn Dr. Wolfgang Schäuble
    Dienstsitz Berlin
    Alt-Moabit 101 D
    10559 Berlin - per Briefpost
    poststelle(at)bmi.bund.de - per Mail

    Betrifft: Dienstaufsichtsbeschwerde über die Ministerialrätin, Frau Dagmar Hesse, und den Präsidenten der Bundeszentrale für politische Bildung, Herrn Thomas Krüger wegen Untätigkeit in Sachen Falschzitierung des iranischen Ministerpräsidenten Mahmud Ahmadinedschad

    Hamburg, 19. Februar 2008

    Sehr geehrter Herr Dr. Schäuble,

    ich beschwere mich über die Untätigkeit der Ministerialrätin im Bundesministerium des Innern, Frau Dagmar Hesse und des Präsidenten der Bundeszentrale für politische Bildung, Herrn Thomas Krüger. Meine Beschwerde bezieht sich auf deren dienstliches Verhalten in folgendem Zusammenhang:

    Die Bundeszentrale für politische Bildung leitet ihr umfangreiches Dossier über Antisemitismus ein mit dem Satz: Laut New York Times vom 30. Oktober 2005 soll der Ministerpräsident jedoch gesagt haben:
      Man sagt, eine Welt ohne USA und Zionismus sei nicht möglich. Aber Sie wissen, daß das ein mögliches Ziel und eine mögliche Losung ist. [...] Unser lieber Imam sagte, das Besatzungsregime müsse von der Karte gefegt werden.“

      (Quelle: http://tinyurl.com/272wxg)
    Der Journalist Jonathan Steele legte im Guardian vom 14. Juni 2006 nach umfangreichen Recherchen dar, daß sich das Zitat des Ministerpräsidenten zutreffend wie folgt übersetzen läßt: Ich wies am 15. Januar 2008 die Bundeszentrale auf den Fehler hin. Sie reagierte nicht. Daher wandte ich mich am 4. Februar 2008 per Mail und Brief an die Fachvorgesetzte des Präsidenten der Bundeszentrale, Frau Ministerialrätin Dagmar Hesse. Sie blieb ebenfalls untätig.

    Daher beschwere ich mich heute, am 19. Februar 2008, über beide Ihnen unterstellten Personen wegen Untätigkeit in wichtiger Sache. Ich bitte 1. um eine Eingangsbestätigung; 2. um Mitteilung darüber, wie Sie tätig geworden sind.

    Die gesamte erwähnte Korrespondenz, dieses Schreiben und weitere Schreiben, die die Falschzitierung und die Untätigkeit der Ihnen unterstellten Personen betreffen, stehen auf meiner Internetseite, siehe http://www.steinbergrecherche.com/08bpb.htm

    Mit freundlichen Grüßen
    Thomas Immanuel Steinberg



    Zusammenfassung der Übersetzungsproblematik

    In der Formulierung "Israel von der Landkarte tilgen", wie sie in den Medien tausendfach widergekäut wird, stecken drei Fehler:
    • statt 'Israel' müßte es heißen: Besatzungsregime
    • statt 'Landkarte' müßte es heißen: Bühne oder Seiten der Geschichte
    • statt 'tilgen' müßte es heißen: verschwinden
    Dem Original wesentlich näher wäre also die Formulierung: "Das Besatzungsregime muß von den Seiten der Geschichte verschwinden."

    Oder anders formuliert: "Das Besatzungsregime muß Geschichte werden." (eine Forderung, die jedem, der Frieden will, aus der Seele gesprochen sein müßte)

    Die Übersetzung der New York Times (the occupying regime must be wiped off the map) enthält zwei Fehler. Korrekt ist der Begriff Besatzungsregime. Die Formulierung 'wiped off the map' ist insofern gravierend, als sie im übertragenen Sinne die Bedeutung von 'ausradieren' oder 'dem Erdboden gleichmachen' hat.

    Die MEMRI-Übersetzung (this regime that is occupying Qods must be eliminated from the pages of history.) enthält einen Fehler. Das ist das aktive Wort 'eleminieren' statt des passiven Wortes 'verschwinden'.




    Weiterer Beitrag zum drohenden Kriegsschauplatz Iran:
    Die Strategie des bösen Spiels
    'Report Mainz' konstruiert Ahmadinedschad-NPD-Bezug - Sendung vom 10.12.2007

    Alle Beiträge zum Iran im Überblick:
    Tagebuch Iran
    Notizen aus dem Kontext des drohenden Krieges gegen den Iran
    Die 'Welt', ein 'genialer Netzwerker' und der Angriffskrieg gegen den Iran
    Anmerkungen zu einem Artikel in der 'Welt', 12.2.2006
    "Den Terroristen in den Regierungen unserer so genannten zivilisierten Welt das Handwerk legen"
    Rede von Bernd Klagge am 8.2.2006 im Rahmen einer Mahnwache des Bonner Friedensbündnisses gegen Propaganda und Krieg und für Völkerfreundschaft auf dem Münsterplatz in Bonn
    Was die Kriegspropagandisten von sich geben
    Äußerungen von Angela Merkel, George W. Bush, John McCain, Joseph Lieberman, Donald Rumsfeld, Condoleezza Rice, John Bolton, Ehud Olmert (Stand: 29.4.2006)
    US-Dollar oder 'Mini-Nukes' - Der Iran plant Öl-Börse auf Euro-Basis, was Milliardenverluste für die USA bedeuten kann
    Betrachtung von Dietrich Zeitel auf der website der Staats- und Wirtschaftspolitischen Gesellschaft e.V. Hamburg (swg), 25.02.2006
    Stoppt den Krieg gegen Iran, bevor er beginnt! - Stop the war on Iran before it starts!
    Internationaler Appell - Online-Petition
    Keinen Krieg gegen den Iran - für eine politische Lösung!
    Ein Aufruf der 'Kooperation für den Frieden' (Zusammenschluss verschiedener Friedensorganisationen) und des Bundesausschusses Friedensratschlag - veröffentlicht in der 'Frankfurter Rundschau' am 18.3.2006
    Israel, Iran und die Atomwaffen
    Knut Mellenthin in 'junge Welt' vom 19.10.2005
    'Israel von der Landkarte löschen' - Der Krieg gegen den Iran hat längst begonnen
    Über die angeblichen Äußerungen des iranischen Präsidenten Ahmadinedschad, 9.3.2006 (zuletzt erweitert am 9.4.2006)
    Bomben auf den Iran? - Gedanken zum Iran-Krieg
    Artikel von Prof. Georg Meggle, 18.1.2006
    Kriegspropaganda für die Massen - Feindbild Iran
    Veröffentlichungen aus 'Bild' und 'Bild am Sonntag' ab Dezember 2005
    Leugnet Irans Präsident den Holocaust oder legt er die Finger in die Wunde des Westens?
    Eine Analyse der Medienrhetorik auf dem Weg zum Krieg gegen den Iran, 3.4.2006 (erweitert am 9.4.2006)
    Eine gelungene Infektion
    Über die Funktion eines Horst Mahler in der kriegsvorbereitenden Propagandakampagne gegen den Iran, 14.4.2006
    DOES IRAN'S PRESIDENT WANT ISRAEL WIPED OFF THE MAP AND DOES HE DENY THE HOLOCAUST?
    An analysis of rhetoric in media on its way to war against Iran - Commenting on the alleged statements of Iran's President Ahmadinejad
    Wer nicht mitspielt, ist Antisemit
    Wie die 'taz' den Planungen der USA für einen Atomkrieg gegen den Iran begegnet, 22.4.2006
    Der 'Satan' fordert "Regierung, gewählt von den Menschen... seien sie Muslime, Christen oder Juden"
    Irans Präsident Ahmadinedschad am 14.4.2006 im Rahmen der 'Third International Qods Conference' zur Situation in Palästina, 22.4.2006
    Iran: Dreck, Teufel, Pfeifen und Pfifferlinge
    Was die 'westlichen' Medien aus Ahmadinedschads Äußerungen vom 28.4.2006 machen
    USA: Dialog mit Iran nutzlos - oder: Was ein Feindbild zunichte machen könnte, muß vernichtet werden
    Der Brief des iranischen Präsidenten, Mahmud Ahmadinedschad, an den Präsidenten der USA, George W. Bush, von Anfang Mai 2006 und die Reaktionen darauf
    Genug ist genug! - 'Nur' Verbrechen gegen die Menschheit oder schleichender Völkermord?
    Eine Dokumentation von Ellen Rohlfs zur Situation in Palästina, 2005/2006
    Von Nazis nicht für einen Krieg gegen den Iran einspannen lassen!
    Über die Rolle einer von Nazis angemeldeten Pro-Iran-Demo am 17.6.2006 in Frankfurt-Sachsenhausen
    Wie wir dem Krieg den Weg bahnen
    Eine Überlegung zur Strategie für einen Krieg gegen den Iran, 4.6.2006
    Auf dem Weg zum Höhepunkt der Kriegspropaganda
    Eine Betrachtung über den 'Spiegel' vom 29.5.2006 und das darin enthaltene Interview mit dem iranischen Präsidenten
    War is Brewing - Krieg braut sich zusammen...
    Das Kapital verlangt von der US-Regierung irgendeinen Angriff zur Stabilisierung des Kapitalismus - Betrachtung von Daniel Neun (0815-Info), 22.6.2006
    Der Gerechtigkeit halber
    Strafanzeige gegen Günther Beckstein, Innenminister Bayerns, und Michel Friedman, ehem. stellv. Vorsitzender des Zentralrats der Juden in Deutschland, wegen Beleidigung des Staatspräsidenten des Iran, mit einem Gespräch zwischen Armin Fiand und Alexander Boulerian
    Der Gerechtigkeit halber (2)
    Strafanzeige gegen die Vorsitzende des Zentralrats der Juden, Charlotte Knobloch, wegen Beleidigung des Staatspräsidenten des Iran
    'Wipe off the Map' als Fälschung bestätigt
    Wichtige Erkenntnisse des Guardian-Journalisten Jonathan Steele über das angebliche Zitat des iranischen Präsidenten, Israel müsse von der Landkarte getilgt werden
    "Seien Sie herzlich gegrüßt!"
    Brief von Irans Präsident Ahmadinedschad an Bundeskanzlerin Merkel vom 20.7.2006
    "Noble Americans - Ehrenwerte Amerikaner"
    Brief von Irans Präsident Ahmadinedschad vom 29.11.2006 (in der englischen Fassung)
    Das Lügennetz über dem Iran
    Analyse des österreichischen Autors Malte Olschewski über die manipulierte Berichterstattung über den Iran und seinen Präsidenten Ahmadinedschad
    Verhindern Sie diesen Krieg!
    Offener Brief an Bundeskanzlerin Frau Angela Merkel, 19.2.2007
    Herr der Bombe
    Wie wir vom Kölner Stadt-Anzeiger mit dem Gedanken eines Krieges gegen den Iran vertraut gemacht werden sollen - über eine Veröffentlichung vom 8.2.2007
    Der nächste Krieg in Sicht - Wann fallen US-Bomben auf Teheran?
    Michael Opperskalski in 'Geheim', Ausgabe vom 31.3.2007
    Desinformation im 'Kölner Stadt-Anzeiger'
    Äußerungen von Mohamed ElBaradei am 24.5.2007 in Sachen Iran
    Atombombe auf Israel, um die palästinensischen Freunde zu befreien?
    Walter van Rossum über die Iran-Berichterstattung in seinem Buch 'Die Tagesshow - Wie man in 15 Minuten die Welt unbegreiflich macht', September 2007
    An die Bundeszentrale für Politische Bildung
    Offener Brief vom 17.1.2008 in Sachen Antisemitismus-Dossier der Bundeszentrale, das die Behauptung enthält, der Iran wolle Israel von der Landkarte tilgen
    Die Strategie des bösen Spiels
    'Report Mainz' konstruiert Ahmadinedschad-NPD-Bezug - Sendung vom 10.12.2007
    'Von der Landkarte tilgen': Die Spitze eines Eisbergs
    Eine Strategie zur Verfälschung der Äußerungen des iranischen Präsidenten - von Anneliese Fikentscher und Andreas Neumann (29. Juli 2008)
    ‘Wipe off the map': The Tip of an Iceberg
    A strategy for the falsification of the statements of Iran’s president - by Anneliese Fikentscher and Andreas Neumann (29 July 2008)
    Erwägungen auf fraglicher Basis
    Über den Artikel 'Ein finsterer Messias für die arabische Welt' in der Süddeutschen Zeitung vom 6.8.2008
    Internationale jüdische Opposition gegen einen Angriff auf Iran - Jewish International Opposition Against Attack on Iran
    Erklärung jüdischer Organisationen und Einzelpersonen vom 11.8.2008
    Die Trojaner-Strategie
    Offener Brief an Redaktion und Herausgeber der 'Blätter für deutsche und internationale Poltik'
    "Nach einer Welt voller Liebe und Freundschaft und Segen streben - einer Welt, frei von Armut und Hass"
    Ansprache des iranischen Staatspräsidenten Mahmud Ahmadinedschad auf der Antirassismus-Konferenz der Vereinten Nationen in Genf am 20.4.2009
    Rassisten wollen nicht Rassisten genannt werden
    Reaktionen auf die Genfer Rede des iranischen Präsidenten - von Anneliese Fikentscher und Andreas Neumann - 28.4.2009
    Bitte antworten Sie auf die Fragen!
    Offener Brief an Mohssen Massarrat - von Anneliese Fikentscher und Andreas Neumann - 22.7.2009
    Sollen wir den Sturz der Regierung Merkel durch die Taliban fordern?
    Vorsitzender des Club Voltaire greift Präsidenten des Voltaire-Netzwerks an - Hartmut Barth-Engelbart antwortet darauf
    Ja, Nein, Jein, vielleicht
    Präsident Obama und die Kriegsvorbereitungen gegen den Iran - von Jürgen Elsässer
    Die Friedensbewegung darf nicht zur Kriegsbewegung werden
    Das Thema Iran im "Friedensforum - Zeitschrift der Friedensbewegung" - von Anneliese Fikentscher und Andreas Neumann
    Trittbrettfahren mit der mächtigen westlichen Mainstream-Propaganda
    Offener Brief von Anneliese Fikentscher und Andreas Neumann an Mohssen Massarrat in Sachen Feindbildgenerierung und Delegitimierung des Iran - 22.12.2009
    Propaganda per Übersetzung drastisch gesteigert
    Vergleichende Analyse der hebräischen, englischen und deutschen Fassungen der von Israels Staatspräsident Shimon Peres am 27. Januar 2010 im Bundestag gehaltenen Rede - von Anneliese Fikentscher und Andreas Neumann - 3.2.2010
    Fall Neda - Zu dick aufgetragen
    Analyse des Videomaterials vom "Tod der Neda" durch einen medizinisch Sachverständigen - 20.2.2010
    "Es gereicht niemandem zur Ehre, eine Atombombe zu besitzen"
    Vollständige Rede von Irans Präsident Mahmut Ahmadinedschad bei der UN-Konferenz über den Atomwaffensperrvertrag, New York, 3.5.2010
    Vorsicht: Troja
    Offener Brief von Anneliese Fikentscher und Andreas Neumann als Reaktion auf Mohssen Massarrats Offenen Brief an Kerstin Müller und Omid Nouripour - 15.5.2010
    Terror im Iran
    Anmerkungen zu einer Hinrichtung im Iran - von Anneliese Fikentscher und Andreas Neumann - 2.6.2010
    "Den Krieg gegen Iran verhindern - Kriegstreiber stoppen - Sanktionen aufheben"
    Aufruf der Antikriegsbewegung - 26.8.2010
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